Duisburg. Gespräche zwischen Stadt, Bahn und Straßen.NRW brachten keine Einigung über die Trasse des Radschnellwegs RS1 in Duisburg. So geht es weiter.
Für den Fertigbau des Radschnellwegs RS1 auf Duisburger Stadtgebiet bleibt die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 im Hochfelder Rheinpark das Ziel. Um diesen Termin zu halten, muss die Planung nun zügig vorangehen. „Die Zeit drängt“, sagt Axel Brenner, Projektleiter im Planungsamt. Ersten Gesprächen, in denen Stadt, Landesbetrieb Straßen.NRW, Bahn und NRW-Verkehrsministerium versucht haben, die weiteren Abläufe zu organisieren und planerische Hürden aus dem Weg zu räumen, werden weitere folgen müssen. „Wir bleiben zuversichtlich“, sagt Brenner. Über diese Fragen wird gesprochen.
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Wer plant den Radschnellweg für Duisburg?
Bauherr des RS1 ist der Landesbetrieb Straßen. Der verfügt ebenso wenig wie die Stadt über Kapazitäten, die Trasse zu planen oder die für eine externe Vergabe notwendigen Ausschreibungen vorzubereiten.
Noch in den Anfängen steckt die Planung für die verlegte Route über die Duisburger Dünen und das Marientor bis zur neuen A 40-Rheinbrücke (wir berichteten). Die Idee stammt aus dem NRW-Verkehrsministerium. Hintergrund ist der Streit um den Bau eines Radweges an der neuen A 40-Brücke. Möglich wird er über die Anbindung von Rheinhausen und Moers an den RS1, die NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst – da noch Verkehrsminister – im Frühjahr angekündigt hatte.
Aushelfen könnte erneut die Landestochter NRW Urban – wie bereits bei der Vergabe der Entwurfsplanung an das Essener Planungsbüro Afry, das auf seiner Vorarbeit aufsetzen könnte. Eine Verständigung über das weitere Vorgehen steht noch aus.
Wie verläuft die Trasse auf dem Stadtgebiet?
Ab Sternbuschweg/Höhe Kalkweg wird der RS1 über die „Duisburger Dünen“ Richtung Norden geführt. Auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Areal wird der Radweg in die laufende Planung eingearbeitet, über die bereits gebaute Fahrradbrücke über die A 59 können die Radler bis zur Mercatorstraße geführt werden.
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Doch danach wirft der Abschnitt bis zur Überquerung des Innenhafens zahlreiche Fragen auf. Kreative Lösungen sind gefragt, denn schon bis zum Marientor (der Knoten ist ein Problem für sich) stellen sich dem Anspruch eines möglichst kreuzungsfreien Radschnellwegs viele Hindernisse in den Weg.
Weitergebaut werden soll auf jeden Fall die ursprüngliche Trasse, die an der Hochfelder Eisenbahnbrücke über den Rhein endet. Um das etwa 1,5 Kilometer lange Teilstück ab Grunewald bis Bahnhof Hochfeld-Süd werden sich die Stadt selbst kümmern, kündigt Axel Brenner an: „Wir sind zuversichtlich, eine Förderung zu bekommen, um so das IGA-Gelände an den RS1 anzubinden.“
Wo sind die größten Hindernisse?
Um in Richtung Bau des RS1 ab Stadtgrenze Mülheim voranzukommen ist eine Verständigung mit der Deutschen Bahn erforderlich. Ob die auf der Grundlage der gewünschten gradlinigen Trassenführung möglich sein wird, ist derzeit noch ungewiss. „Mir fehlt dafür die Fantasie“, sagt einer, der bei der Bahn mit dem Projekt vertraut ist. Verwiesen wird auf das Bahn-Projekt „Starke Schiene“ – damit verbunden ist eine Grundsatzentscheidung des Konzerns, vorerst keine Flächen in der Nähe betriebener Strecken abzugeben, um sich nicht in der eigenen Handlungsfähigkeit zu beschränken.
Hinzu kommen aus Sicht der Bahn erhebliche technische Hindernisse wie Stromleitungen, Masten, Erdkabel, enge Brücken (Lotharstraße, Koloniestraße) und die notwendige Gleisunterquerung hinter der Koloniestraße, um die Trasse anschließend südlich des Friedhofs Sternbuschweg weiterführen zu können. Möglich also, dass ab Stadtgrenze eine alternative Trasse bis zur Koloniestraße gefunden werden muss. Der allerdings würde einen Ausbau der Koloniestraße bis Höhe Straußstraße erfordern. Über einen Schlenker durch die Straußsiedlung könnte die Trasse dann an den Südrand des Friedhofs Sternbuschweg führen. Dort ist die Freigabe von Bahnflächen aus Sicht der DB unproblematisch.
SO GEHT ES JETZT WEITER
- Eine Lösung führt nur über eine Einigung mit der DB. Deshalb soll es möglichst bald weitere Abstimmungsgespräche mit allen Beteiligten geben, um eine Verständigung über die Trassenführung zu erzielen. Sie ist auch erforderlich, damit auf Mülheimer Seite ab Hochschule weiter geplant werden kann.
- Ein Termin für den Baustart ist noch nicht in Sichtweite. Anlass zum Optimismus, dass noch im kommenden Jahr zumindest zwischen Mülheim und Koloniestraße gebaut werden könnte, gibt es angesichts der Differenzen, die mit der Bahn noch auszuräumen sind, nicht.
- Ausbauplanung, Ausschreibung und Vergabe der Aufträge müssen auf eine Einigung folgen, eine finale „Linienbestimmung“ nimmt am Ende der Landesbetrieb Straßen.NRW vor, der auch für den Betrieb des insgesamt 114 Kilometer langen RS1 zwischen Duisburg und Hamm zuständig ist.