Duisburg. Am Ostersamstag ziehen Friedensaktivisten durch die Duisburger Innenstadt. Das sind ihre Forderungen mit Blick auf die Lage in der Ukraine.

Die Botschaften der Duisburger Aktivisten vom Friedensforum, die den Ostermarsch Rhein-Ruhr mit vorbereiten, sind aktueller denn je: „Kein Krieg in Europa und anderswo.“ Vor rund 60 Jahren fand der erste Ostermarsch statt.

Er war Vorläufer der Friedensbewegung. Nun, am Samstag, 16. April, geht’s von der Kuhstraße/Ecke Kuhlenwall durch die Innenstadt zum Harry-Epstein-Platz. Dort wird es um 13 Uhr eine Rede von Eberhard Przyrembel geben, in der er sich mit „Fliehenden Menschen“ beschäftigt. Außerdem wird eine Vertreterin der Seebrücke Duisburg sprechen und das Allerwelt-Ensemble auftreten. Das Motto der Kundgebung lautet „Nur Abrüsten schafft Sicherheit.“

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Wenn Hannah Schönig, Jürgen Hagenguth und Bernd Funke dieser Tage in der City Flyer für die Veranstaltung verteilen, merken sie, dass die Stimmung in der Bevölkerung eine andere ist als sonst. Bernd Funke hat schon 1983 beim Ostermarsch mitgemacht. Damals waren die Strecken zwischen den Städten noch etwas länger. In jedem Ortskern gab es eine Kundgebung. Heutzutage können Demonstranten einen Teil des Weges auch mit dem Rad zurücklegen. Hagenguth ist in jedem Fall die gesamte Strecke dabei, Schönig will noch abwarten wie sich die Wettervorhersagen entwickeln. In Duisburg, Ehrensache, zeigen sie natürlich Flagge.

Aktuelle Lage bringt neue Interessenten zum Duisburger Friedensforum

In diesem Jahr rechnen die Initiatoren des Ostermarsches in Duisburg mit mehreren Hundert Teilnehmern.
In diesem Jahr rechnen die Initiatoren des Ostermarsches in Duisburg mit mehreren Hundert Teilnehmern. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

Bernd Funke trägt einen Button an der Jacke: „Ohne Rüstung leben.“ Er verurteilt damit die Position der aktuellen Bundesregierung, insbesondere der Grünen und der SPD, die einmal Friedensparteien gewesen seien, ein Sondervermögen für die Bundeswehr einzurichten. Die Gründe für den Krieg lägen weit in der Vergangenheit. Er nennt die Erweiterung der Nato gen Osten als Beispiel und die Situation seit 2014 auf der Krim. „Die Unterstützung mit Waffen führt nur zu einer weiteren Eskalation. Die Friedensgespräche müssen wieder aufgenommen werden und Deutschland aus seiner historischen Verantwortung heraus auf die Aufrüstung verzichten.“

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In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Demonstrationen für den Frieden in der Ukraine. Jürgen Hagenguth ist darüber etwas verwundert: „Es ist erstaunlich, wie groß die Hilfsbereitschaft gegenüber der Ukraine ist und wie wenig man davon mitbekommen hat, als die USA in den Irak einmarschiert sind.“ Flüchtlingen, ganz gleich ob aus der Ukraine, Afghanistan und Syrien müsse man aber helfen. Die drei sind sich einig, wenn sie sagen: „Im Krieg gibt es viel Leid und Elend und keine Gewinner.“

In den vergangenen Wochen haben sich schon zwei neue Mitglieder dem Friedensforum angeschlossen. Alle 14 Tage treffen sich die Friedensaktivisten, jeweils freitags um 18.30 Uhr, im Falkenheim an der Duissernstraße 98. Neben dem Ostermarsch organisieren sie auch Veranstaltungen zum Antikriegstag am 1. September.