Duisburg. Die Warteliste für Zuwandererkinder auf einen Schulplatz ist in Duisburg lang. Ukrainische Kinder werden als Gastschüler im Unterricht begrüßt.

An Duisburger Schulen sind bislang etwa 30 aus der Ukraine geflüchtete Kinder als Gastschüler aufgenommen worden, sagt Maximilian Böttner, Pressesprecher der Stadt Duisburg auf Anfrage.

Das Prozedere, sie in den Internationalen Vorbereitungsklassen unterzubringen, wird länger dauern. In Duisburg werden aktuell 2450 Kinder an den Grundschulen und 1180 Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen in der Erstförderung beschult.

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500 Zuwandererkinder noch ohne Schulplatz in Duisburg

Rund 500 Kinder aus Zuwandererfamilien warteten Mitte März noch auf einen Platz in einer dieser Klassen, bei 85 von ihnen stand eine Zuweisung kurz bevor.

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Der Mangel an Plätzen war daher auch vor dem Angriffskrieg gegen die Ukraine groß. Deshalb sind außerschulische Willkommensangebote und die Aufnahme von Gastschülerinnen und -schülern seit geraumer Zeit gelebte Praxis, sagt Stadtsprecher Maximilian Böttner. Sie werden – sofern gewisse Rahmenbedingungen wie Wohnort, Schulkapazitäten etc. vorhanden sind – unabhängig vom Zuzugsgebiet angewandt, um Kinder und Jugendliche schnellstmöglich an passende Schulen zu vermitteln.

Stadt sucht Standorte und Personal für die Erstförderung ukrainischer Schüler

Um ukrainische Kinder beschulen zu können, werden derzeit potenzielle Standorte sondiert, entsprechend geschultes Personal gesucht und in Abstimmung mit den Schulen stetig weitere Plätze für die Erstförderung geschaffen, sagt Böttner.

„Alle Akteure wünschen sich natürlich, dass dies flächendeckend möglich wäre und verstärken die aktuellen Anstrengungen.“ Er betont: In allen Prozessen und nun angedachten Neu- und Umstrukturierungen aufgrund der Ukraine-Krise werden alle neuzugewanderten Schülerinnen und Schüler stets mitgedacht. Es gehe darum, auf der individuellen Ausgangsbasis jeden einzelnen Kindes Bildungsteilhabe zu ermöglichen.

An allen Schulen Duisburgs werden Kinder ohne Deutschkenntnisse unterrichtet

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In der Regel gehen Schülerinnen und Schüler für 24 Monate in diese Erstförderung, wo es vor allem um deutsche Sprachkenntnisse geht. Die Schulen organisieren diese Angebote selbst, sie reichen von Alphabetisierungsklassen und separaten Internationalen Vorbereitungsklassen bis zur Binnendifferenzierung im Klassenverband oder - eine Besonderheit der Globus-Gesamtschule - sogenannten DaZ-Klassen: Beim Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache dient der Fachunterricht etwa in Biologie oder Erdkunde zugleich dem Spracherwerb.

„An den Grundschulen wird die Förderung in der Regel im Klassenverband durchgeführt, an den weiterführenden Schulen sind alle Organisations- und Unterrichtsformen gleichsam vertreten“, sagt Maximilian Böttner. Und zwar an allen Schulformen und allen Schulen gleichermaßen, weil der Deutsch-Förderbedarf im Vergleich mit anderen Kommunen groß ist.