Duisburg-Wanheimerort. Das Lehrschwimmbecken an der Kranichschule in Duisburg-Wanheimerort ist seit November geschlossen. Nun wird die Renovierung deutlich teurer.

Bereits im vergangenen Jahr haben die Mitglieder der Bezirksvertretung Mitte (BV) darüber beraten, dass das Lehrschwimmbecken an der Kranichschule schnell saniert werden soll. Getan hat sich seitdem nichts. Stattdessen wird die Renovierung, die eigentlich 400.000 Euro kosten sollte, um den Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erweitert. Damit schlägt die Maßnahme mit insgesamt 1,3 Millionen Euro zu Buche. Die Politiker stimmten zwar unisono zu, Kritik gab es trotzdem.

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Joachim Schneider (CDU) merkte an, dass es sich vor einem Jahr um einen Dringlichkeitsbeschluss handelte. Das Schwimmbecken ist bereits seit November 2019 geschlossen. „Die CDU begrüßt die Ausweitung der Maßnahme. Aber in der Zeit haben 50 Mitglieder die Sportvereine verlassen, weil die Wasserkurse nicht mehr stattfinden konnten. Wer ersetzt den Vereinen die entgangenen Mitgliederbeiträge?“ fragt Schneider, engagiert bei der DJK Wanheimerort.

Kritik von Duisburger Sportvereinen – auch Schulschwimmen fällt aus

Die Stadt bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass Nutzer der DJK Wanheimerort, des TV 1900 Wanheim, der Volkshochschule und des Stadtsportbundes betroffen sind. „Alternative Nutzungszeiten in anderen Lehrschwimmbecken waren und sind auf Grund der knappen Kapazitäten nicht für alle Nutzer möglich“, erklärt Gabi Priem.

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Auch für das Schulschwimmen sieht es in den nächsten Monaten düster aus. Das Schwimmbad in Großenbaum wird abgerissen und neu gebaut. „Zeiten für den Schulsport konnten teilweise auf andere Bäder verteilt werden. Hierbei haben die Schulen durch Zusammenlegung von Zeiten in anderen Bädern Kapazitäten in Eigenregie geschaffen. Auch hier ist aber eine 1:1-Kompensation aufgrund der begrenzten Schwimmflächen nicht möglich“, so Gabi Priem.

Der Wanheimerorter SPD-Ratsherr Torsten Steinke, beratendes Mitglied in der BV Mitte, befürwortet die Photovoltaikanlage: „Die Kranichschule ist Gewinnerschule des Wettbewerbs ,Energiesparen an Duisburger Schulen’, ist Schule der Zukunft und zu den Lehrmitteln gehört bereits eine kleine Photovoltaikanlage.“

Dach und Fassade wurden bereits saniert

Das Dach und die Fassade wurden bereits saniert. Laut Stadtverwaltung wird angestrebt, auch die Decken und Fenster zu ersetzen. Die Photovoltaik-Anlage soll das Schwimmbad zukunftssicher machen. „Durch die Maßnahmen sollen die zukünftigen Strom- und Heizkosten minimiert beziehungsweise gering gehalten werden“, formuliert die Verwaltung die Pläne. Gestemmt wird die Finanzierung aus Eigenmitteln des Immobilien Managements der Stadt.

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Am 25. März wird noch der Immobilien-Ausschuss der Stadt über die Maßnahme beraten. Danach soll ein neuer Zeitplan erarbeitet werden. Gabi Priem schätzt: „Mit der anschließend beginnenden Umsetzungsphase kann mit der Fertigstellung nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2023 gerechnet werden.“