Duisburg-Süd. Am 31. März schließt das Hallenbad Großenbaum. Das bedeutet vorerst das Ende für den Schwimmunterricht von 38 Schulklassen. So geht es weiter.
In Duisburg-Großenbaum soll ab dem Jahr 2025 ein neues, großes Hallenbad eröffnet werden. Dafür muss das Alte geschlossen und abgerissen werden. Dass es aber jetzt schon am 31. März 2021 zur Schließung kommen wird, das kam vor allem für die Grundschulen, die das Schwimmbad für das Schulschwimmen nutzen, überraschend. Insgesamt muss für 19 Schulen mit 38 Schulklassen eine Alternative gefunden werden – bei rund 25 Kindern pro Klasse bedeutet das einen Ausfall für fast 1000 Grundschüler und Grundschülerinnen.
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„Wir haben am 17. Februar per E-Mail die Information über die Hallenbad-Schließung bekommen“, sagt Edith Winter, Schulleiterin der GGS Am Knappert in Duisburg-Rahm. „Mehr wissen wir aber noch nicht“, sagt auch Andreas Geselbracht, Schulleiter der GGS Albert-Schweitzer-Straße.
Laut Stadt Duisburg ist geplant, dass die Schwimmstunden auf die verbleibenden Bäder wie das Hallenbad Neuenkamp, das Hallenbad Wanheim sowie das Schwimmstadion verteilt werden. „Bis zum Beginn der Osterferien wird der Schwimmunterricht dann ausgesetzt“, sagt Edith Winter. Die Stadt brauche die Zeit, um die Stunden auf die Ausweichbäder zu verteilen. „Dabei wird es aber kaum eine Eins-zu-eins-Verteilung geben können“, sagt die Rahmer Schulleiterin. „In den anderen Bädern findet ja bereits Schulsport statt.“
Vorerst kein Schwimmunterricht für Duisburger GrundschülerFür Familie Schuchardt aus dem Duisburger Süden ist dies eine unhaltbare Situation: „Sollen die Grundschulkinder im Duisburger Süden jetzt absaufen?“, fragt sich der Vater. Nicht alle Eltern seien in der Lage, ihren Kindern selbst das Schwimmen beizubringen. Oft fehle aber auch einfach das Geld, um einen der heißbegehrten Plätze in einem Schwimmkurs zu bezahlen.
Planungen für das neue Bad laufen
„Die Stadt setzt alles daran, den Schwimmunterricht der betroffenen Schulen entsprechend zu verteilen“, sagt Stadtsprecher Jörn Esser. Geplant war eigentlich, dass das Hallenbad Großenbaum erst Ende September 2022 schließt. Bis auf die Planungen sollte also im Jahr 2022 nichts passieren. Die vorzeitige Schließung sei jetzt aber eng mit dem Betreiberwechsel des Hallenbads Neuenkamp verbunden.
„Nachdem DJK Poseidon als bisheriger Betreiber in Neuenkamp kurzfristig um die Auflösung des Vertrags gebeten hatte, kam der Stadtsportbund der Bitte nach, als bisheriger Betreiber des Hallenbades in Großenbaum, in Neuenkamp einzuspringen“, sagt Jörn Esser. „Ein – zum Beispiel bis zu den Sommerferien – gleichzeitiger Betrieb beider Bäder ist personell leider nicht möglich“, sagt der Stadtsprecher weiter. So ist die Stadt für die Freibadsaison auch gerade auf der Suche nach Rettungsschwimmern, Kassierern und Putzkräften.
Eine spätere Übernahme des Bades in Neuenkamp hätte zudem dafür gesorgt, so Esser, dass dieses nach einer zwischenzeitlichen Schließung erst wieder in einen entsprechenden öffnungsfähigen Zustand hätte versetzt werden müssen. „Das wäre mit einem erheblichen zeitlichen und auch wirtschaftlichen Aufwand verbunden gewesen.“ Der nahtlose Übergang, wie er jetzt vorgesehen ist, sichere das durchgehende Schwimmangebot in Neuenkamp, auch als Alternative für all diejenigen, die in Zukunft im neuen Bad in Großenbaum ihre Bahnen ziehen werden.