Duisburg. Flaschenpost bringt in Duisburg neben Getränken nun auch Lebensmittel. Was der Lieferdienst im Vergleich zu Picnic entscheidend anders macht.
Mineralwasser, Bier und Softdrinks standen bislang ganz oben auf der Bestellliste der Flaschenpost-Kunden in Duisburg. Alleine im Februar lieferte das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 20.800 Bestellungen bis zur Haustür. Nun bietet der Sofortlieferdienst auch Lebensmittel und Frischeartikel an.
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Von A wie Apfel bis Z wie Zucker – was bislang bei der Flaschenpost nur in den Getränken enthalten war, kann ab sofort als Produkt mit in den Warenkorb gelegt werden. Das Sortiment umfasse gängige Artikel für einen Wocheneinkauf, die Preise denen im Supermarkt, verspricht das Unternehmen. Rund 3600 bis 3800 verschiedene Artikel aus dem Lebensmittelbereich sollen die bisherige Getränkepalette ergänzen, die über eine App und das Internet bestellt werden können.
Flaschenpost in Duisburg liefert ab sofort Lebensmittel aus
Bislang stapelten sich bis zu 100.000 Getränkekisten im Hochregallager an der Straße im Freihafen in Ruhrort. Ein Teil der Kisten in der rund 7300 Quadratmeter großen Halle sind nun etwa Tiefkühlmöbeln gewichen. Seit 2018 ist das Start-Up aus Münster in der Stadt an Rhein und Ruhr und zählt mittlerweile rund 560 Mitarbeitende. Ein Teil ist für die Kommissionierung der Waren im Lager zuständig, wiederum andere fahren mit den rund 80 markanten Flaschenpost-Lieferwagen durchs Stadtgebiet.
Mit der Ergänzung des Kerngeschäfts begibt sich der Lieferdienst in einen hart umkämpften Wettbewerb und greift in Duisburg die Konkurrenz um den Online-Supermarkt Picnic sowie den Expressdienst Flink an. Auch das Start-up Gorillas steht in Duisburg in den Startlöchern und verspricht ebenso wie Mitbewerber Flink eine Zustellung innerhalb weniger Minuten.
So möchte Flaschenpost Kunden von Pionier Picnic abgreifen
Ein zeitliches Lieferversprechen haben auch die Münsteraner: Binnen zwei Stunden sollen Getränke und Lebensmittel vor der Wohnungstür stehen. Egal, in welchem Stockwerk. Damit ist das Unternehmen zwar langsamer als Expressdienst Flink, aber deutlich schneller als Picnic, die einen Tag nach der Bestellung ausliefern. Bestellt werden kann bei Flaschenpost montags bis samstags von 8 bis 21 Uhr.
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Anders als bei Picnic gebe es im Duisburger Stadtgebiet keine blinden Flecken und es könne überall zwischen Alt-Walsum und Mündelheim bestellt werden. Vom Lager in Ruhrort werden sogar Kunden etwa in Moers, Ratingen oder Rheinberg angefahren. „Bei uns gibt es keine Wartelisten oder Liefertermine an festen Tagen in der Woche“, nennt Patrick Buchholz, Geschäftsführer der Flaschenpost in Duisburg, zwei weitere Vorteile gegenüber dem Konkurrenten aus den Niederlanden.
Preislich unterscheiden sich die Anbieter kaum. Die Redaktion hat verschiedene Produkte überprüft: Die Preise für Butter und Tiefkühlpizzen der selben Hersteller sind identisch. Durch derzeitige Angebote, die stetig wechseln sollen, sind Chips, Nudeln und Frischkäse bei den Münsteranern aktuell günstiger. Bei Zwieback und Müsli hat Picnic die Nase vorne. Die Preise für Wunschartikel lassen sich mit einem Blick in die jeweilige App aber leicht vergleichen.
Übernahme durch Dr. Oetker und eine neue Perspektive
Seit Ende 2020 gehört Flaschenpost zu Dr. Oetker. Einige Beobachter hatten sich gewundert, warum sich die Unternehmensgruppe die Übernahme zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro hat kosten lassen. Nun zeigt sich, welche Perspektive das Familienunternehmen in dem Geschäft gesehen hat: Mit der Ergänzung des Kerngeschäftes um Lebensmittel kann der Lieferdienst durch umfangreichere Warenkörbe seine Margen verbessern, ohne dass große Investitionen in die Infrastruktur nötig sind.