Duisburg. Der Zoo Duisburg hält seit 2018 vier Mandrille am Kaiserberg versteckt. Das Veterinäramt beantwortet, wie es den Affen hinter den Kulissen geht.
Seit mehr als zwei Jahren hält der Zoo Duisburg vier Mandrille hinter den Kulissen (wir berichteten). Auf Anfrage der Redaktion beantwortet das Veterinäramt der Stadt Duisburg, wie es den bei Besuchern beliebten vier Pavianen am Kaiserberg geht.
Rückblick: Ende März berichtete diese Redaktion erstmals über das Schicksal der Mandrille. Der Zoo Duisburg hatte 2018 geplant, sich von den Pavianen mit ihrer auffälligen Violett- und Rotfärbung im Gesicht zu trennen. Über soziale Medien wurden Männchen Ernst und seine drei Weibchen im September 2018 auf der offiziellen Seite des Zoos verabschiedet.
Warum der Zoo Duisburg vier Affen jahrelang versteckt hält Doch in der Folge scheiterten mehrere anvisierte Umzüge in andere zoologische Einrichtungen unerwartet. Die Affen leben deshalb nach wie vor abgeschottet in einem umgebauten Abschnitt des Elefantengeheges.
Zoo Duisburg: Das sagt das Veterinäramt über die vier Mandrille
Regelmäßig werden die Mindestanforderungen für die Haltung von Säugetieren in zoologischen Gärten vom zuständigen Veterinäramt überprüft. Wie das Amt der Stadt Duisburg auf Nachfrage mitteilt, fanden im Zoo Duisburg im Jahr 2020 insgesamt 20 Kontrollen statt.
Das Gehege der Mandrille wurde zuletzt am 29. März 2021 kontrolliert. Auf die Frage, welchen Eindruck die Tiere gemacht haben, antwortet das Veterinäramt: „Es handelt sich um eine stabile kleine Affengruppe. Die Tiere wirkten ruhig und entspannt.“ Gleichzeitig sollen die Affen „Komfortverhalten“ gezeigt haben. Mit diesem Begriff wird in der Verhaltensbiologie die soziale Körperpflege und das wechselseitige Reinigen vom Fell umschrieben.
Keine Anzeichen von haltungsbedingtem Stress – Zukunft der Affen ist offen
„Anzeichen von haltungsbedingtem Stress konnten nicht festgestellt werden“, teilt das Veterinäramt mit. Auch bei vorherigen Kontrollen seien im Zusammenhang mit den Mandrillen keine Verstöße gegen das Tierschutzgesetzt festgestellt worden. Im Gegenteil: Teilweise werden die Anforderungen des Säugetiergutachtens „übererfüllt“, heißt es in der Antwort des Amtes. Die Haltung sei deshalb „positiv zu bewerten“.
Wie die Paviane zukünftig untergebracht werden sollen, ist noch offen. Im Februar hatte der zoologische Leiter des Tierparks am Kaiserberg per E-Mail an eine walisische Auffangstation für Primaten eine Aufnahmebereitschaft des Schutzgebietes abgeklopft. Ein Umzug unter Kostenbeteiligung wurde von Seiten des Zoos aber abgelehnt.
Derzeit werden auch notwendige bauliche Maßnahmen überprüft, um die Tiere weiter in Duisburg zu halten. Eine Herausforderung bei der Haltung: Mindestens drei der vier Individuen sind mit dem sogenannten „Simiane Immundefizienz-Virus“ – kurz SIV – infiziert. Dies ist das Ursprungsvirus des menschlichen Immunschwächevirus HIV. Laut dem Deutschen Tierschutzbund sei etwa eine doppelte Umzäunung angebracht, damit Besucher nicht direkt an die Gehege treten können.