Duisburg. Der Brückenbau über Ruhr und Hafenkanal in Duisburg ist beeindruckend. So geht es weiter beim Neubau des Karl-Lehr-Brückenzugs.
Bei der Erneuerung des Karl-Lehr-Brückenzuges zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld ist eine weitere Etappe geschafft. Die Brückenbögen der neuen Querung über den Hafenkanal sind nun vollständig montiert und verschweißt. Nach dem Abbau der Stütztürme ist der Blick frei auf die alte und die neue Brücke, die nun nebeneinanderstehen.
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Die neue Brücke nimmt Formen an.
Beendet sind die Arbeiten an der neuen Querung allerdings noch nicht. Sobald Korrosionsschutz und Deckbeschichtung aufgetragen worden sind, können die Verbindungselemente zwischen den Bögen und der Brücke, die sogenannten Seile, eingebaut werden. Auch die Stütztürme werden erneut gebraucht: Sie werden nach und nach auf der Ruhrbrücke umgesetzt, wo sie für die dortige Bogenmontage benötigt werden.
Neun Schiffe liefern die Bauteile für die Brücken und Bögen
Duisburg- Neubau der Karl-Lehr-Brücke ist weiter im ZeitplanDas achte und damit vorletzte Schiff mit den Bogen-Elementen für die Ruhrbrücke ist bereits am 15. Februar in Duisburg eingetroffen und entladen worden. Die jeweils 75 Tonnen schweren Bauteile der ersten sieben Schiffstransporte sind bereits mit der Brücke verschweißt worden. Erwartet wird nun das letzte Schiff, es liefert die Elemente für die Vorlandbrücken der Ruhrbrücke, die im Endausbau 180 Meter lang sein wird.
„Die Arbeiten sind weiterhin im Zeitplan“, teilen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) mit, unter deren Regie die Erneuerung des Brückenzugs läuft. Folgen werden nun die Unterbauten (Pfeiler und Widerlager), die Fahrbahn und Bögen tragen. Nach deren Fertigstellung wird die Metallkonstruktion „eingeschwommen“ und gelagert, so dass neben der alten eine neue Brücke entsteht.
Ab Jahreswechsel 2023/24 soll der Verkehr über die neue Brücke rollen
Millionenprojekt- Karl-Lehr-Brückenzug soll 2025 fertig sein„Über sie soll spätestens zum Jahreswechsel 2023/24 der Verkehr fließen“, teilen die Wirtschaftsbetriebe mit. Danach können die alten Brücken außer Betrieb genommen und abgerissen werden. Pfeiler und Widerlager werden dann neu errichtet, der Verschub der neuen Brücke in die alte Lage ist für 2025 geplant.
Großes Projekt, hohe Kosten: Die Erneuerung des Karl-Lehr-Brückenzuges wird nach letzten Schätzungen der Stadt rund 169 Millionen Euro kosten. Bei Beginn der Planungen vor gut zehn Jahren hatte die Verwaltung noch mit Kosten deutlich unter 100 Millionen Euro kalkuliert.
Beiderseits der Brücke über den verfüllten Kaiserhafen werden derweil bereits Winkelstützwände gebaut. Sie sollen Geländesprünge zwischen den benachbarten Grundstücken ausgleichen, damit im kommenden Jahr ein Erddamm als Ersatz für die Kaiserhafenbrücke errichtet werden kann. Bereits seit 2015 abgeschlossen ist der erste Bauabschnitt mit der Erneuerung der Vinckekanalbrücke bis Tausendfensterhaus.