Duisburg-Neudorf. Die „Kalt.Weiss.Trocken“-Räume in Duisburg-Neudorf werden nun als „House of Chinchin“ genutzt. Das ist das lässig-stylische Konzept der Macher.
Die alten charmanten Räume in einem Hinterhof am Sternbuschweg, in denen früher der Duisburger Weinhandel „Kalt.Weiss.Trocken“ untergebracht war und es den einen oder anderen Barabend gab, werden wieder genutzt. In den vergangenen Monaten haben die Event-Designerin Imke Meisner, die Fotografin Sinja Hemke, der Journalist Bennet Seiger und der Musiker Moritz Steckenstein die Räume umfassend renoviert und vermieten sie inzwischen als Fotostudio, für Firmen-Events, Geburtstage, Junggesellenabschiede oder für kleine, feine Feste. Nur möglichst ruhig sollten die Veranstaltungen sein, damit es keinen Stress mit den umliegenden Nachbarn gibt.
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Kalt.Weiss.Trocken suchte nach einer Lärmklage einen neuen Standort
„Moritz und ich kennen uns, weil wir Teil des Kollektivs Nachklang sind. Wir werden zum Beispiel für Hochzeiten gebucht. Daher kennen wir auch Sinja, die oft bei Hochzeiten fotografiert und Imke sorgt bei den Veranstaltungen für die Deko“, erklärt Bennet Seiger, der Musik in Kombination mit Journalismus studiert hat und im Ensemble „Nachklang“ als Pianist mitwirkt.
Imke Meisner ergänzt: „Wir wissen, was sich Paare und Gesellschaften wünschen, also sind wir auf die Idee gekommen, selbst so eine Location zu schaffen.“ Moritz Steckenstein kannte die ehemalige Schmiede noch als Weinhandel, Bennet Seiger hat sie erst gesehen, als sich die Kalt.Weiss.Trocken“-Crew nach einer Lärm-Klage nach einem neuen Standort umsehen musste.
Räume in Duisburg-Neudorf kann man für Fotoshootings und kleine, private Veranstaltungen mieten
„Die Räume sind unheimlich atmosphärisch und schön. Wir wollten bei der Einrichtung allerdings möglichst clean bleiben, damit wir uns nicht nur auf Events oder Shootings beschränken müssen, sondern die Location für alle möglichen kreativen Ideen öffnen und anbieten“, erklärt Bennet Seiger. Der 30-Jährige und seine Mitstreiter rissen Wände heraus, renovierten die etwas in die Jahre gekommene Location. 35.000 Euro steckten sie hinein.
Die Eingangshalle, in der früher Weinkartons lagerten, ist nun komplett leer und firmiert als „White Hall“ Nur in einer Ecke stehen dekorative Pflanzen. Durch das Dach fällt natürliches Licht. Das schätzen vor allem Fotografen, die so auch bei regnerischem Wetter genug Helligkeit haben. Wer Porträt-Bilder schießen möchte, hat im Nachbarraum die Möglichkeit, die Hintergründe zu wechseln. Dort gibt es auch eine bepflanzte Wand, die sich ebenfalls für Fotos eignet.
Quartett investierte 35.000 Euro in den Umbau
Ein langer Tisch ist erhalten geblieben, das Fahrrad an der Wand verschwunden. In der Ecke hat ein blaues Sofa Platz gefunden. „Die Möbel kann man je nach Anlass durch die Gegend tragen und neu arrangieren“, betont Seiger, bei dem schon zahlreiche Buchungsanfragen angekommen sind. Eine kleine Küche, den „Kitchen Club“ gibt es nun ebenfalls. Dort baumeln über einem Tisch verschiedene Disco-Kugeln.
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„Das sind ausschließlich Deko-Elemente, wir machen hier keine lauten Feiern“, betont er – und weiß, dass die Diskussionen in der Vergangenheit nicht spurlos an den Nachbarn vorbei gegangen sind. Um zu garantieren, dass es nicht wieder Ärger gibt, wenn Gäste zum Beispiel abends draußen rauchen, gehört zu jeder Vermietung ab 22 Uhr ein so genannter „Night“-Manager. Er soll aufpassen, dass die Lage nicht aus dem Ruder läuft.
Private Veranstaltungen mit bis zu 60 Personen sind möglich. Ab 999 Euro kostet die Miete für neun Stunden, Auf- und Abbauzeiten werden nicht mitgerechnet. Kosten für Catering und die gewünschte Deko kommen dann noch dazu. „Wir haben kein festes Catering, auch Eigenversorgung ist möglich. Wir empfehlen aber gerne Gastronomie wie Mel’s Fresh Food, die aus Duisburg kommt und hier schon bei Kalt.Weiss.Trocken mit dabei war.“ Korkgeld muss keines bezahlt werden.
Die Preise für die Miete als Fotostudio oder für Firmen-Workshops variieren je nach Nutzungsdauer. Und dann gibt es noch die Anfragen, mit denen das Quartett anfangs gar nicht gerechnet hat. „Den Namen ,House of Chinchin’ hatten wir eigentlich recht früh. Irgendwann wurden wir angesprochen, ob wir auch Junggesellenabschiede anbieten und ob man dann auch übernachten kann.“ Voilá: Die vier überlegten und arrangieren seitdem ein so genanntes Indoor-Glamping, eine glamouröse Form des Campings.
Glamouröse Übernachtungsparty für Junggesellinnenabschiede
Buchbar ab acht Personen (und ab 120 Euro pro Gast) werden im hübsch dekorierten Eingangsbereich dann gemütliche Luftbetten aufgebaut. In der Mitte wird ein „Grazing Table“ mit Leckereien von Melanie Boldt platziert. Die Mädels können Fernseher und Fotowand nutzen und sogar eine Übernachtungstasche mit Zahnpasta ist inklusive. Übrigens: Da vor vielen Jahren die alte Schmiede auch als Wohnung diente, gibt es neben der Toilette auch eine Badewanne. „Weil wir oft gefragt wurden, was man in der Zeit noch machen könnte, überlegen wir gerade, mit welchen Partnern wir Cocktail-, Weintasting- oder Do-It-Yourself-Abende anbieten“, so Bennet Seiger.
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Er selbst war auf Hochzeiten übrigens meist beruflich oder als Gast – selbst geheiratet hat er noch nicht. Wenn, dann hätte er aber genug Ideen für eine lässig-stylische Sause.
>> Die Kontaktdaten
Für dieses Jahr sind noch zahlreiche Termine im „House of Chinchin“ buchbar. Die Macher denken aber auch darüber nach, mit einem Sterne-Koch zu kooperieren und kulinarische Abende anzubieten.
Nähere Informationen bekommen Interessierte auf Instagram (@houseofchinchin), im Internet auf der Seite www.houseofchinchin.com oder per E-Mail: bennet@houseofchinchin.com.