Duisburg-Duissern. Nach zweieinhalb Jahren Pause werden im „kalt.weiss.trocken“ jetzt in Duissern die Weinabende gefeiert - ohne Stress mit den Nachbarn.

Neue Adresse, neues Glück: Die Inhaber von „kalt.weiss.trocken“ – das Weingeschäft mit Kultverköstigung – haben nach langer Pause ihren Schankort an der Meidericher Straße eröffnet. Das Publikum hat zweieinhalb Jahre darauf gewartet, endlich wieder donnerstags verschiedene Tropfen in Gesellschaft zu testen und dann auch zu kaufen. Wer hier ist, ist meistens auch Stammkunde. Oder wird es.

Großer Andrang zum ersten „Thirsty Thursday“ im „kalt.weiss.trocken“

Schon vor dem Gebäudekomplex an der roten Ampel freut sich Anne Didopp aus Duissern: „Endlich geht es wieder los. Wir wohnen jetzt sogar fußläufig und hier dürfte es auch keinen stören.“ Wen oder was stören? Gastgeber Christian Stempel erklärt: „Seit dem 1. August 2020 sind wir vor Ort und haben viel geschuftet, damit es jetzt so aussieht. Davor haben wir lange in Duisburg nach einer Location gesucht. Ein Kriterium war die Nachbarschaft.“

Die Freundinnen Kathi Ueffing (22) aus Essen, Vivien Gosch (29) aus Duisburg, Eva Lergermann (24) aus Krefeld und Leonie Lambertz (29) aus Düsseldorf genießen den Wein in der besonderen Location in Duisburg.
Die Freundinnen Kathi Ueffing (22) aus Essen, Vivien Gosch (29) aus Duisburg, Eva Lergermann (24) aus Krefeld und Leonie Lambertz (29) aus Düsseldorf genießen den Wein in der besonderen Location in Duisburg. © Kathrin Hänig

Die ist für Marc Dickmann und Christian Stempel so wichtig, weil sie zuvor am Sternbuschweg immer wieder Probleme damit hatten. Den Anwohnern waren die tatsächlich immer recht geselligen Veranstaltungen der Weinhändler einfach zu laut. Jetzt haben sie einen Platz gefunden, der keine direkte Nachbarschaft hat. Christian Stempel: „Hinter uns sind nur die Bahngleise und neben uns die Waschanlage. Gegenüber die Feuerwehr und die nächste Wohngegend ist auf der anderen Straßenseite.“

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Am Eröffnungsabend ist es im Innenhof der ehemaligen Batteriefirma gut besucht. Eine Feuertonne spendet Wärme und das besondere Flair. Leise Beats dringen von drinnen in die Dunkelheit. An einem Stand gibt es neben Weinen noch Gin und Bier. Bei den Temperaturen auch Glühwein. „Aber nicht den billigen wie auf dem Weihnachtsmarkt“, lacht Christian Stempel – und zeigt auf den guten Glühvieh vom Winzer Metzger (3,50 Euro). Zum Gin (ab 6,90 Euro das Glas) bieten die Genussgönner besondere Tonics mit geröstetem Rosmarin oder Grapefruit an.

Wechselnde Foodtrucks im Innenhof

An der nächsten Station im Hof finden die Hungrigen etwas zum Essen. Am Premierenabend: gegrilltes Panino in verschiedenen Variationen. Classic mit Pute, Käse, Rucola, Honig und Senf oder auch Spanisch mit Serrano oder die Veggievariante mit Grillgemüse (jeweils 5 Euro). Außerdem im Angebot: Grünkohl mit Mettwurst (6,80 Euro) oder Kürbis-Ingwer-Suppe (5,80 Euro). „Die Foodtrucks sollen wechseln, wir wollen ja niemanden langweilen und auch immer etwas Neues anbieten“, sagt Christian Stempel. In Zukunft rollen dann etwa auch mal ein Pizzabäcker oder der Kiezmetzger mit Fleisch aus der Region an.

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Das Trink-Konzept: Donnerstags und freitags wollen die Inhaber ein Weinevent anbieten, wie es früher schon im Neudorfer Hinterhof zelebriert wurde, inklusive chilliger Sounds vom DJ live gemixt. Samstags vermieten sie ihre Räume für Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern. Und wenn einmal nichts ansteht? „Dann machen wir unsere eigene Veranstaltung, das wollen wir über die sozialen Netzwerke ankündigen“, sagt Christian Stempel. Und sein Kollege Marc Dickmann ergänzt: „Im Frühjahr planen wir sonntags ein Day Drinking hier im Hof.“

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Der Andrang zur Premiere jedenfalls ist vielversprechend. Den Duisburgern gefällt das neue Weinwunderland. Julia Schroeder-Finckh und ihre Freundin Luisa Kutkartz nippen an ihren Gläsern. Julia Schroeder-Finckh sagt: „Hier gilt ja die 2G-Regel. Da fühlt man sich schon sehr sicher. Der Ort ist einfach total schön, der DJ macht das super und dadurch, dass es draußen auch Wein gibt, haben wir zwei Anlaufstellen, das ist richtig gut.“ Luisa Kutkartz ist ebenfalls begeistert: „Das sieht so loftartig aus, bisschen Berlinstyle. Super schön.“

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Stempel und Dickmann hatten schon mit gutem Zuspruch gerechnet. Dass aber schon zum Einlass Besucher vor der Tür standen, überraschte auch die Gastroprofis. „Die Menschen haben einfach Lust, endlich wieder das Leben zu genießen. Wir machen daher 2G zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter, weil niemand Corona haben will“, sagt Christian Stempel. Der Andrang gibt ihm recht: Weinselig nennt man das wohl.

2G IM BEIM WEINABEND

  • An der Meidericher Straße 6-8 öffnet „kalt.weiss.trocken“ immer donnerstags und freitags von 14 Uhr bis 0 Uhr und samstags von 12 Uhr bis 16 Uhr. Ein Glas Wein kostet zwischen 3,90 Euro und 7,90 Euro. Geimpft oder genesen - das wird am Eingang kontrolliert und mit einem Bändchen dokumentiert.
  • Der Hashtags des Abends ist ein englisches Wortspiel: #thirstythursday (durstiger Donnerstag). Reservierungen sind nicht nötig.