Duisburg. Zoo Zajac verkauft seit Corona mehr Tiere. 5000 Euro betrug der Höchstpreis für Hundewelpen. 250.000-Euro-Investition macht Peta „fassungslos“.
Die Corona-Krise hat die Nachfrage nach Heimtieren bei Zoo Zajac in Duisburg-Neumühl massiv in die Höhe schnellen lassen. Je nach Art werden noch immer im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten rund 20 bis 30 Prozent mehr Tiere verkauft, erklärt Inhaber Norbert Zajac. So hat er Anfang des Jahres nicht nur 84 Hamster innerhalb von zwei Tagen verkauft, auch jeder Welpenwurf hatte in wenigen Stunden neue Besitzer. Durch eine Investition kann der Zoofachhändler zukünftig mehr Hunde anbieten.
„Derzeit haben wir 50 Hunde sichtbar im Geschäft“, sagt Norbert Zajac. 40 weitere befinden sich in Quarantäne. Das liege jedoch nicht am gesunkenen Interesse der Kundinnen und Kunden. „Es melden sich jetzt wesentlich mehr Züchter.“ Das Angebot in dem als der größten Zoohandlung der Welt bekannten Geschäft ist deshalb derzeit höher.
Zoo Zajac: Größere Quarantänestation ermöglicht mehr Hunde
Jüngst hat Norbert Zajac außerdem 250.000 Euro investiert, um die Quarantänestation, die alle Hundewelpen nach Ankunft in der Zoohandlung durchlaufen müssen, in der Größe zu verdoppeln. Deshalb sei das Angebot an Welpen zukünftig dauerhaft größer. Vor dem Umbau sei die Kapazitätsgrenze bei etwa 45 bis 50 Tieren erreicht gewesen.
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Aktuell liegt der Preis für einen Hund je Rasse zwischen 1500 und 3500 Euro. Corona und die geringe Verfügbarkeit besonders beliebter Rassen hatten die Preise in die Höhe steigen lassen: Bis zu 5000 Euro rief Zajac noch Anfang des Jahres für eine französische Bulldogge mit Sonderfarbe auf.
Tierrechtsorganisation Peta kritisiert Verkauf von „fühlenden Lebewesen“
Peta macht die Investition in größere Quarantäneräume „fassungslos und wütend“, schließlich heißt der Ausbau, dass zukünftig noch mehr Welpen in Neumühl angeboten werden. Das Geschäft mit den Hunden ist umstritten: Zajac gilt als einziger deutscher Zoofachhändler, der Welpen anbietet. Tierrechtsorganisationen kritisieren dies vehement, denn die Branche der Zoohändler hat sich laut Peta eine Art Selbstverpflichtung auferlegt, keine Welpen zu verkaufen.
„Jährlich landen allein in Deutschland etwa 350.000 Tiere in Tierheimen. Das bedeutet, dass jedes einzelne im Zoofachhandel verkaufte Tier einem sehnsüchtig wartenden Tierheimbewohner die Chance auf ein liebevolles Zuhause nimmt“, sagt Jana Hoger, Fachreferentin bei Peta. Der Verkauf „fühlender Lebewesen“ sei vor diesem Hintergrund „problematisch“.
Welpen in einer Zoohandlung, so Hoger, sind nicht mehr zeitgemäß. Durch den fehlenden Familienanschluss in dieser wichtigen Prägephase befürchtet die Tierrechtsaktivisten erhebliche Sozialisierungsprobleme bei der „Zwischenlagerung“ im Zoohandel. Das süße Aussehen der Welpen verleite auch zu „Spontankäufen“ von Menschen, die sich sonst vielleicht nie einen Hund zugelegt hätten.
Zoo Zajac: Lange Verkaufsgespräche bei Hundewelpen
Die Peta-Kritik, der Verkauf der Welpen würde zu spontanen Kaufentscheidungen führen, weist der Zoofachhändler stets weit von sich. „Die Tiere stehen bei mir an erster Stelle“, sagte Norbert Zajac dieser Zeitung. Alle Mitarbeiter hätten die Berechtigung, Verkaufsgespräche sofort zu beenden.
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Der Verkauf eines Welpen verlaufe gewissenhaft. Es gebe etwa ein „Vorgespräch mit vielen Fragen“, damit Halter ihre Sachkunde nachweisen. Außerdem müsse im nächsten Schritt die ganze Familie anwesend sein, Chemie zwischen Menschen und Hund im Begegnungszimmer passen. Sei das nicht der Fall, gebe es auch keinen tierischen Familienzuwachs, erklärt der Inhaber.