Duisburg-Ruhrort. Am Neumarkt beginnt für das „Plus am Neumarkt“ in Duisburg-Ruhrort die zweite Phase. Wie die Macher es schafften, den Laden wieder zu eröffnen.

Das „Plus am Neumarkt“ hat sich in den vergangenen Monaten etabliert und einen Leerstand in zentraler Lage in Duisburg-Ruhrort mit kreativen Ideen gefüllt. Nun geht’s weiter: Die Finanzierung für 2022 scheint weitgehend gesichert. Möglich geworden ist dies durch die Unterstützung vieler Spender und natürlich durch die Kreativität der Macher. Obwohl die öffentliche Förderung ausgelaufen ist, soll das Angebot des Kreativquartiers sogar noch ausgebaut werden.

Das Plus am Neumarkt hat sich schnell einen festen Platz in der Ruhrorter Szene erobert. Und das will Heiner Heseding, der umtriebige Organisator, auch bewahren. Er will das kleine Kulturzentrum als Begegnungsraum für Ruhrorter etablieren, mit erweiterten Öffnungszeiten auch am Nachmittag und Abend sowie neuen Angeboten. „Wir wollen den Laden nicht wieder der Leerstands-Tristesse überlassen“, sagt er.

Die ersten Mieten für das Ladenlokal in Ruhrort sind gesichert

Die vergangenen Wochen haben die Kreativen genutzt, um das Ladenlokal zu renovieren. „Behutsam, ohne dabei den Charme der ehemaligen Parfümerie zu verdecken“, so Heseding. Ein neuer Anstrich, moderne Beleuchtungselemente und Galerie-Leisten für die Ausstellungen, das sind die wesentlichen Neuerungen. „Das ganze soll ein bisschen professioneller werden“, sagt er.

Die Situation für die Künstlerinnen und Künstler ist nicht einfach, gerade in Corona-Zeiten. Und ausgerechnet im Dezember ist planmäßig die Förderung durch das Land NRW eingestellt worden. Jetzt müssen die Kreativen selbst dafür sorgen, dass Geld reinkommt. Das passiert durch zahlreiche Spender. Viele von ihnen überweisen monatlich zwischen 5 und 25 Euro. Eine andere Quelle sind die pfiffigen Aktionen der Künstler, zuletzt eine Weihnachtstombola. Damit sind schon mal die ersten Mietzahlungen gesichert.

Ein Café lädt zu Diskussion über die Kunst und den Stadtteil ein

Heseding hofft, dass noch mehr Menschen den Weg ins Plus finden. Im Café im vorderen Bereich soll jeder, der Lust dazu hat, über die ausgestellte Kunst oder die Entwicklung des Stadtteils diskutieren können. Und dabei auf den Neumarkt und die Menschen, die dort vorbeilaufen, gucken können.

Im hinteren Bereich des Ladens sind die Künstlerläden angesiedelt. Dort zeigen Dotty McWenders, Maren Thiel, Hans-Peter Weyer, Sabine Jantos und Angelika Schwedes ihre Arbeiten, und verkaufen sie auch gerne. Auch DU-Tours hat hier weiterhin eine Vitrine mit Ausstellungsstücken und Souvenirs rund um Kommissar Horst Schimanski platziert. Außerdem werden die Touren von Dagmar Dahmen durch den Hafenstadtteil hier ihren Ausgangspunkt haben.

Zur Wiedereröffnung zeigt Angelika Schwedes ihre Ausstellung „Menschen“

Mit der Vernissage der Ausstellung „Menschen“ von Angelika Schwedes öffnet das Plus am Neumarkt nach der Renovierung am Sonntag, 6. Februar, um 11 Uhr erstmals wieder. Die Künstlerin zeigt Porträts und Szenen aus dem Alltagsleben. Im Anschluss sind monatlich wechselnde Ausstellungen von Künstlern aus Duisburg und Umgebung geplant.

Die Künstlerin Angelika Schwedes ist die Erste, die nach der Wiedereröffnung des Plus am Neumarkt am 6. Februar ausstellt. Sie zeigt Porträts von Menschen.
Die Künstlerin Angelika Schwedes ist die Erste, die nach der Wiedereröffnung des Plus am Neumarkt am 6. Februar ausstellt. Sie zeigt Porträts von Menschen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Im Rahmen der Duisburger Akzente im März wird das Plus außerdem inoffizielles Festivalzentrum. Es sind insgesamt 30 Veranstaltungen geplant. Bei der zentralen Ausstellung „Ins Leben gekachelt“ werden 24 Künstler jeweils fünf Werke zeigen.

Plus will eine Anlaufstelle für ökologische Projekte in Ruhrort werden

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Dauerhaft engagieren will sich das Kreativquartier in Sachen Umweltschutz. „Wir wollen Anlaufstelle für ökologische Projekte im Stadtteil sein“, so Heseding. Im Plus soll es Infomaterial geben, auch Veranstaltungen, etwa zu umweltfreundlichem Heizen oder E-Mobilität, sind vorgesehen. Damit will das Plus die von Haniel angestoßene Initiative, Ruhrort bis 2029 umweltneutral umzuformen, unterstützen.

>>> Weitere Spenden sind willkommen

Die künftigen Öffnungszeiten sollen in den nächsten Tagen festgelegt werden. Sie werden dann auf der eigenen Internetseite www.kreativquartier-ruhrort.de veröffentlicht.

Weitere Spenden für den Erhalt des kreativen Zentrums in Ruhrort sind willkommen. Nähere Informationen dazu findet man ebenfalls auf www.kreativquartier-ruhrort.de.