Duisburg-Ruhrort. Dotty McWenders ist kreativ, als Künstlerin und als Altenpflegerin, Das hat sich die Duisburgerin zum 100. Geburtstag von Beuys einfallen lassen.
Beuys mal drei. Zum 100. Geburtstag von Joseph Beuys hat sich die Duisburgerin Dotty McWenders mit dem großen Aktionskünstler auseinandergesetzt. Sie hat drei spannende Bilder geschaffen, die bis zum 15. August im Plus am Neumarkt, dem Laden des Kreativquartiers in Ruhrort, zu sehen sind.
Eigentlich heißt sie Stefanie Wenders, den Vornamen Dotty hat eine ehemalige Mitschülerin erfunden, und das schottisch anmutende Mc hat sie selbst dann bei der Suche nach einem ausgefallenen Künstlername noch eingebaut. Ihr Geld verdient sie als Altenpflegerin, betreut Senioren in einer kleinen Wohngemeinschaft mit zumeist dementen alten Menschen. „Da muss man auch sehr kreativ“, sagt sie.
Als Grundlage nimmt die Duisburgerin ein bekanntes Foto von Joseph Beuys
Schon als Kind hat sie bei jeder Gelegenheit gemalt und sich später verschiedene Techniken selbst angeeignet. Für ihre Hommage an Beuys hat Dotty McWenders zu Materialien gegriffen, die der Künstler oft verwandt hat, zum Beispiel Filz.
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Grundlage für das Dreier-Portrait ist ein bekanntes Foto des Künstlers: mit Schlapphut und Weste und dem herausfordernden Blick, dem sich der Betrachter nicht entziehen kann. „Beuys war eine faszinierende Persönlichkeit, unglaublich spannend“, erzählt die Malerin. Sie bedauert, dass sie ihn nie kennengelernt hat. Der Krefelder Joseph Beuys starb 1986, als Stefanie Wenders gerade ein Jahr alt war.
Dotti McWenders baut das Beuys-Zitat „Wer nicht denken will, fliegt raus“ ein
Nicht jedes seiner Kunstwerke begeistere sie, dafür aber seine Geisteshaltung. Als Beispiel nennt McWenders Beuys bekanntesten Ausspruch: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Auf einem Bild im Kreativquartier Ruhrort hat sie Karteikarten eingebaut – als Wink auf ein weiteres Beuys-Zitat vor seinen Studenten: „Wer nicht denken will, fliegt raus“. Diesen Spruch hatte der Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie auf einer Karteikarte notiert.
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Die Künstlerin probiert gerne Neues aus. Zur Zeit arbeitet sie mit Schablonen – wie man es aus der Street-Art kennt. Dabei nimmt Dotty McWenders sich oft prägnante Köpfe vor, Che Guevara, Dali, John Lennon zum Beispiel. Auch Upcycling ist ein Thema. Dazu hat sie schon ausrangierte Skateboards bemalt und Lampen aus ihnen gebaut. Ihre Werke bietet sie im Laden des Kreativquartiers am Neumarkt 19 an. Ob auch ihre Beuys-Variationen käuflich zu erwerben sein werden, steht noch nicht fest.