Duisburg. Duisburger Krisenstabsleiter fordert mehr Booster-Impfungen für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Wie durchgeimpft ambulante Pflegedienste sind.

Am 15. März tritt die Impfpflicht gegen das Coronavirus für Beschäftigte im Gesundheitswesen in Kraft. Bereits in der vergangenen Woche hat sich der Duisburger Krisenstabsleiter Martin Murrack alarmiert gezeigt und noch mehr Booster-Impfungen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten gefordert. Die reagieren gelassen, wie eine Nachfrage der Redaktion ergab.

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Beim Pflegedienst Hirschel aus Großenbaum sind insgesamt 164 Mitarbeiter beschäftigt. „Vom gesamten Team sind nur fünf Mitarbeiter nicht geimpft“, bilanziert Katharzyna Steinwerth, Qualitätsmanagementbeauftragte und Pflegedienstleitung. „Drei sind in der Pflege tätig und ein Mitarbeiter kommt aus dem nicht pflegenden Bereich. Ein weiterer Mitarbeiter verfügt über ein Attest.“

Duisburger Pflegedienstleiterin führt Gespräche mit Ungeimpften

Aktuell werden Gespräche mit den betreffenden Kollegen geführt. „Wir zeigen den Mitarbeitern ganz klar die Konsequenzen auf“, sagt Steinwerth. „Ab dem 15. März spricht das Gesundheitsamt ein Betretungsverbot für unsere Einrichtung aus. Eine Lohnfortzahlung gibt es dann nicht mehr. Ich hoffe, dass wir die restlichen Kollegen auch noch von einer Impfung überzeugen können.“

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„Kein Problem“, sagt Benjamit Etzrodt, Pflegedienstleiter bei der in Duisburg und Düsseldorf tätigen Pflegeunion mit einer Niederlassung in Hamborn. Rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es. „Zu 100 Prozent geimpft“, so Etzrodt. Das gilt auch für den Pflegedienst Medidoc mit über 80 Mitarbeitern in der Innenstadt. „Alle geimpft und geboostert“, kann Geschäftsführerin Malgorzata Szajkowska beruhigt der Impfpflicht entgegen sehen.

Das ganze Team „pro Impfen“

„Weit im Voraus“ haben sich auch die 25 Mitarbeiter von Akuras in Rheinhausen impfen lassen, berichtet die kaufmännische Leiterin Saskia Simmat die große Einigkeit „pro Impfen“ im Team. Gelassen sieht Hanna Witz, deren ambulanter Pflegedienst in Duissern angesiedelt ist, die Entwicklung. Von ihren 25 Mitarbeitern seien bis auf eine, die bislang nur die erste Impfung hat, alle geboostert. Hanna Witz befürchtet auch nicht, dass wegen der Impfpflicht viele aus den Pflegeberufen aussteigen werden. Wer etwa um die 50 und ungeimpft sei, werde arbeitslos. „Und was dann?“

„Ich lass mich mal überraschen, was passiert“, sagt Lucia Hörnig vom Pflegedienst am Grunewald. In ihrem 15-köpfigen Team ist eine Ungeimpfte. „Gespannt“ blickt sie auf das Inkrafttreten der Impfpflicht: „Ich sehe nicht, wie das umgesetzt werden soll.“