Duisburg. Die Stadt Duisburg übernimmt die MSV-Arena zu 100 Prozent. Wie die Übergabe vorbereitet wird und mit wem erste Gespräche geführt worden sind.
Der Rat hat die komplette Übernahme der MSV-Arena durch die Stadt Duisburg bereits im April 2021 beschlossen. Die rund 15 privaten Gesellschafter hatten sich im Vorfeld bereiterklärt, ihre Anteile unabhängig von der prozentualen Beteiligung für einen symbolischen Betrag von jeweils einem Euro abzugeben. Schließlich ist das Stadion, so lange der MSV in der 3. Liga kickt, ein Zuschussgeschäft. Mittlerweile sind nun bei einer Gesellschafterversammlung alle Unterschriften erfolgt – auch vom mit 27,3 Prozent bis dato größten Anteilseigner Schauinslandreisen, der aber weiter Namensgeber der Arena ist.
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Der Vorgang liegt demnach aktuell beim Notar. Mit dem Eintrag ins Handelsregister, der in den nächsten Wochen erwartet wird, ist dann die Stadionübernahme durch die Stadt auch formal in trockenen Tüchern.
MSV-Arena: Broska bereitet die Übergabe an die Stadt Duisburg bereits vor
Dies alles teilt Dirk Broska auf Nachfrage der Redaktion mit. Er ist Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, die vorerst weiter besteht, weil es mit der Duisburger Bau- und Verwaltungsgesellschaft (DBV) als Tochter des kommunalen Wohnungsunternehmens Gebag mit nun 83,2 Prozent Anteilen und der Stadt Duisburg (16,8 Prozent) selbst offiziell noch zwei Eigentümer gibt. De facto besitzt die Stadt, bisher in der Konstellation bereits mit 50,1 Prozent Mehrheitseigner, schon jetzt 100 Prozent Anteile.
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Die endgültige Übergabe bereitet Broska nun vor. Nach Informationen der Redaktion hat er bereits erste, gute Gespräche mit der Stadt, konkret mit der DBV und DuisburgSport, geführt – unter anderem über den Wirtschaftsplan. Ziel ist eine klare Trennung zwischen dem Mieter, also dem MSV, sowie dem Eigentümer der Arena, also der Stadt, und damit eine Neuaufstellung – strukturell, aber auch personell. So soll Broska, der ebenfalls Mitglied im Aufsichtsrat der „Zebras“ ist und bleibt, bis Mitte 2022 die Geschicke rund um die Arena verantworten und danach nur noch beratend zur Verfügung stehen.
Stadionbetrieb: Laufende Verluste minimieren
Konzepte, um die laufenden Verluste mit einem Minus von rund zwei Millionen Euro für den Stadionbetrieb allein im Geschäftsjahr 2020/21 zu reduzieren, liegen nach seinen Angaben bereits in der Schublade. Die Vermarktung von Veranstaltungen – im sportlichen Bereich, aber auch von Firmen – soll optimiert werden. „Es geht zum Beispiel darum, mehrere kleinere Events gleichzeitig in der Arena durchzuführen“, erklärt Broska, der allerdings betont: „Wir werden mit dem MSV als Drittligisten trotzdem nie eine schwarze Null schreiben können und schon gar nicht eine Liga tiefer...“