Duisburg. Nach Infos der Redaktion hat der Rat einstimmig grünes Licht für die Übernahme der MSV-Arena durch die Stadt Duisburg gegeben. So geht es weiter.

Die Stadt Duisburg kann die MSV-Arena zu 100 Prozent übernehmen. Nach Informationen der Redaktion hat der Rat dafür im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung am Montag in der Mercatorhalle ohne Diskussion einstimmig grünes Licht gegeben. Bisher war die Stadt mit 50,1 Prozent Mehrheitseigner der Stadionprojektgesellschaft.

Die rund 15 privaten Gesellschafter hatten demnach bereits im Vorfeld ihre Bereitschaft erklärt, ihre Anteile unabhängig von der prozentualen Beteiligung für einen obligatorischen Betrag von jeweils einem Euro abzugeben. Schauinslandreisen, der bisher größte mit 27,3 Prozent, bleibt zwar erst einmal Namensgeber der Arena. Viele waren aber offenbar in Corona-Zeiten nicht mehr bereit, zumindest im Rahmen der Stadionprojektgesellschaft weiter Geld locker zu machen.

So lange der MSV Duisburg in der Dritten Liga spielt, bleibt das Stadion ein Verlustgeschäft

Denn so lange der MSV in der Dritten Liga spielt, ist das Stadion ein Zuschussgeschäft. Die laufenden Verluste, allein ein Minus von rund zwei Millionen Euro für den Betrieb im Geschäftsjahr 2020/21, soll die Stadt dem Vernehmen nach zuletzt aber ohnehin alleine getragen haben.

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Der Bund der Steuerzahler in NRW hatte bereits im Vorfeld die Pläne zur kompletten Übernahme der Arena durch die Stadt scharf kritisiert. Es sei so auch angesichts der notwendigen und aufwendigen Sanierung des maroden Dachs der Arena zu befürchten, dass weiter viel Geld zugeschossen werden müsse, so Jens Ammann, Projektleiter für öffentliche Finanzen. „Das ist Geld der Steuerzahler“, so der Diplom-Ökonom.

Das marode Dach der MSV-Arena muss saniert werden – ein weiterer finanzieller Kraftakt für die Stadt Duisburg.
Das marode Dach der MSV-Arena muss saniert werden – ein weiterer finanzieller Kraftakt für die Stadt Duisburg. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Es gibt aber weiter auch Stimmen, die die aktuelle Ratsentscheidung für alternativlos halten. Die Argumentation: ohne Stadt kein Betrieb der Arena, ohne Arena keine Spielstätte für den MSV, der so vor dem Aus stünde. Dies, so heißt es, könne niemand wollen, zumal die „Zebras“ der einzige Mieter sind und ein dann leerstehendes Stadion trotzdem Kosten verursache. Von einer Million Euro pro Jahr ist die Rede.

Komplette Übernahme der MSV-Arena durch die Stadt muss notariell festgezurrt werden

Noch ist die komplette Übernahme der Arena durch die Stadt nicht in trockenen Tüchern. Sie muss noch notariell festgezurrt werden. Dies kann dem Vernehmen nach Monate dauern. Bis dahin trägt weiter Dirk Broska als Geschäftsführer der bisherigen Stadionprojektgesellschaft die Verantwortung. Ob er auch in den neuen Strukturen eine Rolle spielt und wenn ja welche, wird sich zeigen.

Nach Informationen der Redaktion ist zwar noch nicht klar, in welcher städtischen Gesellschaft die MSV-Arena integriert wird. Eine komplett neue personelle Aufstellung soll aber beschlossene Sache sein.