Duisburg. Das Dach der MSV-Arena in Duisburg ist marode, muss saniert werden. Wie der aktuelle Zeitplan aussieht und was schon jetzt notwendig ist.

Das marode Dach der MSV-Arena wird die Stadt Duisburg nach der kompletten Übernahme des Stadions noch viele Jahre beschäftigen. Derzeit läuft es nicht auf einen Neubau des Dachs hinaus, sondern auf eine Sanierung. Dies teilt Dirk Broska, vorerst noch Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, auf Nachfrage der Redaktion mit.

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Die Planungen dazu verzögern sich allerdings, weil die geprüfte Bestandsstatik des Arena-Dachs laut Broska nicht vor Ende März/Anfang April 2022 vorliegt. Erst danach könne mit der Sanierungsplanung begonnen werden, die nach zwei Jahren abgeschlossen sein soll.

Marodes MSV-Dach in Duisburg: Alles läuft auf eine Sanierung hinaus

Dann soll einerseits feststehen, wie saniert wird. „Wir wollen das bei laufendem Spielbetrieb machen“, so Broska. Klarheit soll es nach zwei Jahren außerdem über das Investitionsvolumen geben. „Mit mehr als zehn Millionen Euro müssen wir weiter rechnen“, sagt der Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft. „Das hängt aber auch viel von der Entwicklung der Baukosten ab, die zuletzt ja stark gestiegen sind.“

Das für die Prüfung der Bestandsstatik zuständige Unternehmen habe die derzeitigen Verzögerungen „mit dem hohen Aufwand zur Führung der rechnerischen Nachweise“ erklärt, da die „Tragkonstruktion nur noch geringe Lastereserven“ enthalte. Broska betont: „Das ist nicht neu und auch kein Problem. Die Verzögerungen können auch einfach mit knappen, technischen Ressourcen zusammenhängen. Das Bauwerk ist jedenfalls nicht kritisch.“

Schwachstellen im Dachtragwerk der Arena

Unabhängig davon gibt es aber immer wieder akuten Handlungsbedarf. „Aktuell müssen Knotenpunkte im Dachtragwerk verstärkt werden, weil wir dort einige Schwachstellen lokalisiert haben“, erklärt Broska. Diese Arbeiten sollen im ersten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein.

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Nach Angaben von Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, müssen aktuell Knotenpunkte im Dachtragwerk der MSV-Arena in Duisburg verstärkt werden, „weil wir dort einige Schwachstellen lokalisiert haben“.
Nach Angaben von Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojektgesellschaft, müssen aktuell Knotenpunkte im Dachtragwerk der MSV-Arena in Duisburg verstärkt werden, „weil wir dort einige Schwachstellen lokalisiert haben“. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Bereits montiert sind seit vergangenen Dezember die Trapezbleche, die das Arenadach um rund sieben Meter verlängern. Kosten für die Maßnahme: rund 250.000 Euro. Die Abnahmebescheinigung zur Standsicherheit liege vor. Die für die Arbeiten aus Sicherheitsgründen unterhalb der Dachkonstruktion gespannten Netze werden vorerst noch hängenbleiben. Der zuständige Dienstleister komme aktuell terminlich nicht dazu, diese abzunehmen.

Trapezbleche als Ersatz für die bereits im September 2019 entfernten Lichtstegplatten

Die Trapezbleche dienen als Ersatz für die bereits im September 2019 komplett entfernten Lichtstegplatten – rund 600 waren es. Ein Gutachter hatte damals stark verrostete Schraubverbindungen und lose Schrauben konstatiert.

Durch die Trapezbleche sollen die Zuschauer auf den unteren Tribünenrängen vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Zwischenzeitlich musste dabei laut Broska noch mal nachgebessert werden, nachdem Fans im Drittliga-Heimspiel gegen Waldhof Mannheim Ende November 2021 regelrechte Regenduschen abbekommen hatten.

Wassereinbruch im Logenbereich

Durch die Verlängerung des Stadiondachs soll zudem die Technik auf der Haupttribüne geschützt und darüber hinaus verhindert werden, dass Feuchtigkeit ins Bauwerk eindringen kann. „Wir hatten zuvor leider Wassereinbrüche – unter anderem vor ein paar Monaten im Logenbereich“, erzählt Broska.

Im kommenden März soll der Startschuss für die so genannte Bauwerksprüfung fallen. Diese steht turnusgemäß alle sechs Jahre an. Dabei wird das komplette Stadion genauer unter die Lupe genommen. Broska hofft, dass es diesmal keine großen, bösen Überraschungen geben wird. Bei der letzten derartigen Prüfung 2016 waren die Korrosionsschäden, die sich durch die gesamte Dachkonstruktion ziehen, festgestellt worden.