Duisburg. Die DVV liefert Strom, Gas und Wasser für die Duisburger und betreibt den ÖPNV. So wappnet sich der Versorger gegen zu viele Corona-Infektionen.

Die Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV) wappnet sich angesichts der drohenden Omikron-Welle gegen den drohenden Ausfall von wichtigen Schaltstellen für die Versorgung der Bürger mit Strom, Gas und Wasser sowie einen Stillstand bei Bus und Bahnen. Dabei wird für den äußersten Fall auch die Isolation von Mitarbeitenden auf dem Betriebsgelände in Betracht gezogen, um die Funktionsfähigkeit der Leitstände zu gewährleisten und Ausfälle durch Corona-Infektionen zu verhindern.

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„Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um die Versorgung zu sichern“, sagt DVV-Sprecher Ingo Blazejewski. „Isolationseinsätze von Mitarbeitenden sind das letzte Mittel. Die Abgeschiedenheit ist eine große Herausforderung, aber wir müssen uns darauf vorbereiten.“ Es geht, je nach Einsatzkonzept, um insgesamt 20 bis 40 Fachleute der Leitstände für die Strom-, Wasser-, Gas- und Fernwärme-Netze sowie die Energieproduktion in den Kraftwerken. Weil die Anlagen nicht aus der Distanz gesteuert werden können, müssen die Teams zwingend vor Ort sein.

DVV hat in Duisburg Mitarbeitende in Altersteilzeit bereits für Notfall reaktiviert

„Das muss vorbereitet werden“, erklärt Blazejewski. Der Personalrat habe einem solchen Isolationskonzept zugestimmt. Schichtpläne müssen geschrieben, die Versorgung gesichert, Möglichkeiten zur Übernachtung und Freizeitgestaltung geschaffen werden. „Es gilt sicherzustellen, dass sie keine Kontakte mit der Außenwelt haben“, so der DVV-Sprecher. Für eine personelle Reserve wurden auch Altersteilzeitler reaktiviert – sie sind bereit, im Notfall auszuhelfen. Vorkehrungen sind auch getroffen, damit die Service-Teams einsatzfähig bleiben, etwa zur Behebung von Gaslecks oder Wasserrohrbrüchen.

Ingo Blazejewski, Sprecher des Duisburger Versorgungskonzerns DVV, erklärt die Szenarien angesichts der drohenden Omikron-Welle.
Ingo Blazejewski, Sprecher des Duisburger Versorgungskonzerns DVV, erklärt die Szenarien angesichts der drohenden Omikron-Welle. © Daniel Tomczak / DVV

Schon seit langem ist der Duisburger Versorger bemüht, den Ausfall von Mitarbeitenden der kritischen Infrastruktur zu verhindern: Unterschiedliche Schichten begegnen sich nicht, Übergaben erfolgen kontaktlos, Homeoffice-Pflicht gilt für alle DVV-Mitarbeitende, deren Aufgabe keine Präsenz erfordert. „Es hat zwar auch bei uns einige Corona-Fälle gegeben, aber es konnten sich keine Infektionsketten bilden“, berichtet Ingo Blazejewski, „bislang sind wir gut durchgekommen.“

Bei der DVG droht Stillstand, wenn zu viele Fahrer ausfallen

Eng könnte es für die DVG werden, sollten dort Fahrer von Bussen und Bahnen in größerer Zahl ausfallen. Trotz Fahrerkabinen bleibt eine gewisse Nähe zu den Fahrgästen unvermeidbar. Die Verkehrsgesellschaft sei bemüht, zumindest die Kontakte unter den rund 300 Fahrerinnen und Fahrern zu minimieren, einen personellen Puffer aufzubauen, sei allerdings schwierig, erklärt DVV-Sprecher Blazejewski: „Kollegen aus der Altersteilzeit zu reaktivieren, ist nicht ohne weiteres möglich, weil Fahrerlaubnisse erlöschen.“

>> DVV: VERSORGUNG, MOBILITÄT UND SERVICES IN DUISBURG

  • Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) deckt als Multi-Dienstleistungskonzern die Bereiche Versorgung, Mobilität und Services ab.
  • Unter dem Dach der DVV arbeiten unter anderem die Versorger Stadtwerke, Netze Duisburg, Fernwärme Duisburg, der Kommunikationsnetz-Betreiber Duisburg City.Com, der Service-Dienstleister Octeo und die Verkehrsgesellschaft DVG.
  • Mit über 4300 Mitarbeitenden zählt die DVV zu Duisburgs größten Arbeitgebern, sie bildet pro Jahr rund 100 Auszubildende aus.