Duisburg. Nun ist klar: Den von der Stadt Duisburg bestätigten Omikron-Ausbruch hat es im Johanniter-Seniorenwohnheim in Bergheim gegeben. So ist die Lage.
Das Seniorenwohnheim der Johanniter in Bergheim hat aktuell mit einem Omikron-Ausbruch zu kämpfen. Die Stadt Duisburg hatte bisher nur mehrere Fälle der neuen Mutante in einem Altenheim im Bezirk Rheinhausen bestätigt, die konkrete Einrichtung aber nicht genannt. Nun bestätigt Einrichtungsleiter Klaus Pancur auf Nachfrage der Redaktion, dass das Heim betroffen ist.
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Demnach seien zwei Pflegekräfte bereits am Montag, 29. November, im Rahmen der täglichen Routine vor Dienstantritt positiv getestet worden. „Das Heim haben sie gar nicht betreten“, so Pancur. In der Folge seien aber weitere positive Fälle bei Bewohnern und Mitarbeitern aufgetreten, bei denen auch die Omikron-Variante nachgewiesen wurde.
Omikron-Ausbruch in Johanniter-Heim in Duisburg-Bergheim: Panne nach Reihentestung
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr der neuen Mutante B.1.1.529 war nach Angaben der Stadt die gesamte Einrichtung vorsorglich getestet worden, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Allerdings waren 149 von 223 Proben auf dem Weg zum Labor verschwunden. Die Stadt habe mit dem zuständigen, externen Kurierdienst bisher keine Probleme gehabt. Es lasse sich aber nicht feststellen, wo die Proben abgeblieben sind.
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Deshalb ist am Mittwoch, 15. Dezember, eine erneute Reihentestung des Heims und auch der Dienstleister vorgesehen. „Eine solche Panne sollte natürlich nicht passieren. Wir haben sie nicht zu verantworten“, so Einrichtungsleiter Klaus Pancur. „Aber es ist ärgerlich, weil wir nun mit einem großen logistischen Aufwand noch einmal alle Mitarbeiter zusammentrommeln müssen.“
Zwölf Bewohner und sieben Pflegekräfte infiziert
Es gebe bisher und aktuell zwölf infizierte Bewohner – alle über 80 Jahre alt, vollständig geimpft und geboostert. Bei neun von ihnen sei die Omikron-Variante nachgewiesen worden. Drei mussten demnach zwischenzeitlich aufgrund von stärkeren Symptomen ins nur wenige Meter entfernte Johanniter-Krankenhaus, konnten aber nach drei Tagen wieder ins Heim zurückkehren. Bei den anderen betroffenen Senioren, die in ihren Zimmern isoliert worden sind, seien die Verläufe mild.
Dies gelte auch für die bislang insgesamt sieben positiv getesteten Pflegekräfte – die Jüngste ist laut Pancur 24 Jahre alt. Drei seien mit der neuen Mutante B.1.1.529 infiziert, alle mindestens zweifach geimpft. Zwei sollen am kommenden Wochenende aus der häuslichen Quarantäne ins Heim zurückkehren.
Mitarbeiter brechen Urlaub ab, um spontan auszuhelfen
„Die Pflege der Bewohner war aber zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt, weil Mitarbeiter spontan ihren Urlaub abgebrochen und ausgeholfen haben“, so der Einrichtungsleiter. „Ich bin sehr stolz über dieses Engagement.“
Wie beziehungsweise durch wen das Virus am Ende in das Seniorenwohnheim gelangt ist, lasse sich nicht sagen. „Wir haben alle Schutz- und Hygienemaßnahmen eingehalten“, so Pancur. „Wir sind bisher sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen. Die neue Mutante ist aber offensichtlich hochansteckend.“
Ausbruch auf einen Wohnbereich beschränkt
Bislang sei der Corona-Ausbruch aber auf einen Wohnbereich beschränkt. Dort seien aktuell keine Besuche erlaubt. Die Angehörigen könnten aber per Video-Telefonie mit den Bewohnern kommunizieren. Veranstaltungen seien vorerst aber grundsätzlich gestrichen.
Der nun erneut anstehenden Reihentestung blickt Pancur vorsichtig optimistisch entgegen. „Zuletzt hat es keine Neuinfektionen gegeben. Hoffen wir, dass es so bleibt.“
>> Einrichtungsleiter begrüßt Impfpflicht für Pflegekräfte
- 122 Bewohner leben in dem Johanniter-Seniorenwohnheim in Bergheim. Nach Angaben des Einrichtungsleiters Klaus Pancur sind alle bis auf drei Impfunwillige bereits geboostert.
- Die Impfquote unter den über 150 Mitarbeitern, inklusive Dienstleister, liege aktuell noch bei 90 Prozent. Die von der Politik nun beschlossene Impfpflicht für diese Berufsgruppe begrüßt Pancur ausdrücklich.