Duisburg. Nach dem Omikron-Ausbruch in einem Heim wurden alle Bewohner und Mitarbeiter getestet. 149 Abstriche aber sind verschwunden. Das sind die Folgen.
Mitte voriger Woche hatte die Stadtverwaltung unserer Redaktion den ersten Corona-Ausbruch mit der Omikron-Variante in einem Duisburger Seniorenheim bestätigt (wir berichteten). Dennoch war auch am Montagnachmittag noch unklar, ob sich weitere Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung im Bezirk Rheinhausen mit der hochinfektiösen Mutante angesteckt haben. Der Grund ist anscheinend eine Panne: 149 Proben seien auf dem Weg ins Labor verschwunden.
+++ Update +++ Nun ist klar: Den von der Stadt Duisburg bestätigten Omikron-Ausbruch hat es im Johanniter-Seniorenwohnheim in Bergheim gegeben. So ist die Lage. Zum Bericht.
Das berichtete am Montag Stadtsprecher Peter Hilbrands auf Nachfrage. Inzwischen seien zwar für die Abstriche von sechs Mitarbeitern und zehn Bewohnern Corona-Nachweise eingegangen, so Hilbrands. Und in neun dieser 16 positiven Proben sei Omikron über eine Typisierung nachgewiesen worden – bei zwei Mitarbeitern und sieben Bewohnern.
Panne nach Omikron-Ausbruch in Duisburg-Rheinhausen
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr der neuen Mutante B.1.1.529 sei jedoch „die gesamte Einrichtung vorsorglich getestet“ worden, „um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern“, erläutert der Stadtsprecher weiter: „Von dieser Reihentestung liegen bislang nur 74 von 223 Ergebnissen vor.“
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Die anderen 149 Proben seien verschollen. Nach den Angaben des „Testteams des Gesundheitsamtes wurden die Proben gelagert und – wie gewohnt – von einem externen Kurierdienst abgeholt. Beim Labor sind aber nur 74 Proben eingegangen und erfasst worden.“ Und weiter: „Es lässt sich nicht feststellen, wo die Proben abgeblieben sind.“
Heißt im Klartext: Das Gesundheitsamt habe sie nicht verloren. Zum Kurierdienst sagt Stadtsprecher Hilbrands nur, dieser habe für die Behörde bereits Tausende Proben ins Labor gebracht. „Und dies ist der erste Fall, bei dem es Probleme gibt.“
Zwei Omikron-Nachweise außerhalb von Seniorenheimen
Dabei sei „die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass Omikron in weiteren Proben nachgewiesen wird“. Darum erfolge nun bei all jenen ein zweiter Nasen-Rachen-Abstrich, deren Proben abhandengekommen sind. „Mit der Einrichtung wurde vereinbart, für Mittwoch eine Nachtestung vorzunehmen“, teilt Peter Hilbrands mit. „Eher hätte es die Einrichtung nicht hinbekommen, da alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom neuen Termin informiert werden mussten.“ Vorsorglich führe das Heim bei Senioren und Angestellten ohne PCR-Test-Ergebnis täglich zumindest Schnelltests durch. Um welches Rheinhauser Heim es sich handelt, sagte der Stadtsprecher nicht.
Auf die Frage nach dem Gesundheitszustand der Infizierten berichtet Hilbrands, es gehe „den meisten Personen verhältnismäßig gut“. Zwei aber seien zeitweise stationär behandelt worden.
Außerhalb des Seniorenheims in Rheinhausen und des Hewag-Stifts in Hamborn (wir berichteten) seien bislang lediglich zwei einzelne Omikron-Fälle unter Duisburgern nachgewiesen worden.