Duisburg. Das Land NRW macht den Booster bereits nach vier Wochen möglich. Das sorgt auch bei Menschen in Duisburg für Verwirrung. Was ein Virologe sagt.

Der Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums, der allen Impfwilligen den Booster bereits nach vier Wochen und nicht erst nach sechs beziehungsweise fünf Monaten ermöglichen soll, sorgt auch bei Menschen in Duisburg für Verwirrung. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) hat eine generelle Verkürzung der Booster-Frist in NRW bereits dementiert. Nach Angaben eines KVNo-Sprechers betrifft die Kurzfrist weiter nur schwer immundefiziente Personen. Bei „Gesunden“ sei sie aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll.

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Auch Prof. Ulf Dittmer, Leiter der Virologie am Uniklinikum Essen, betont auf Nachfrage unserer Redaktion, dass ein Booster schon nach vier Wochen „nicht auf wissenschaftlichen Daten basiert“. Daten von Biontech legen demnach nahe, dass zwischen der zweiten Impfung und dem Booster mindestens zwei bis drei Monate liegen sollten.

Dittmer: Immunantwort bei zu frühem Booster nicht optimal

„Sonst ist die Immunantwort nach dem Booster nicht optimal“, sagt Dittmer. „Wir kennen sowas auch von anderen Impfstoffen. Es macht also aus Sicht unseres Immunsystems keinen Sinn, den Booster zeitlich immer schneller nach der Zweitimpfung anzubieten.“

Die Kassenärzte gehen davon aus, dass sich das NRW-Gesundheitsministerium zu dem Thema präzisierend äußern wird.