Duisburg. Duisburg-Duissern soll im Bereich Schnabelhuck einen neuen Supermarkt bekommen. Diese Marken haben Interesse an einer Expansion.
Duissern soll einen neuen Supermarkt am Schnabelhuck bekommen. Das haben die Politiker der Bezirksvertretung Mitte (BV) bereits im November 2015 beschlossen. Getan hat sich seitdem: nichts. Das ärgert Lothar Tacke, Fraktionsvorsitzender der SPD. Mit Blick auf die kommende Sitzung der Bezirksvertretung am Donnerstag, 11. März, mahnt Tacke, dass die Stadtverwaltung die Beschlüsse auch umsetzen sollte.
„Die Leute wünschen sich eine neue Einkaufsmöglichkeit“, weiß er. Umstritten ist allerdings noch, ob sich auf dem Gelände des ehemaligen Dursty-Marktes ein Discounter oder ein sogenannter Vollsortimenter ansiedeln soll. Das Planungsrecht sieht derzeit nur eine Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern vor, dies entspricht in etwa der eines Discounters.
Duisburger Politiker wollen einen Edeka, erlaubt ist derzeit nur ein Discounter
Die Politik wünscht sich dort allerdings einen Edeka. Die Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler soll auch Interesse bekundet haben – obwohl es entlang der Sternbuschwegs bereits zwei Märkte gibt. „Wir bitten um Verständnis, dass wir aktuell keine Auskunft geben können, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt“, teilt Edeka offiziell mit.
Braucht Duissern noch einen zusätzlichen Supermarkt?Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Stadtsprecher Malte Werning: „Für die Ansiedlung eines großflächigeren Einzelhandels müsste das derzeit geltende Planungsrecht angepasst werden. Neben der Neuaufstellung eines Bebauungsplanes müsste außerdem als Voraussetzung der Flächennutzungsplan mit Zustimmung der Regionalplanungsbehörde geändert werden.“ Da der Standort Schnabelhuck außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs in Duissern liege, seien durch den Eigentümer Voruntersuchungen beauftragt worden. Ein sogenanntes „Verträglichkeitsgutachten“ legt dar, mit welchen Auswirkungen auf den bestehenden Versorgungsbereich Duissern zu rechnen sei. „Die eingegangenen Ergebnisse werden aktuell geprüft und mit dem Flächeneigentümer eine für das Nahversorgungszentrum Duissern und die umliegenden Nahversorgungsstrukturen verträgliche Größenordnung des Lebensmittelmarkts ausgelotet“, teilt Werning mit.
Diese Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Duissern
Rewe-Inhaber Rolf Feldkamp stört es nicht, dass sich im Bereich Schnabelhuck momentan nichts tut. In Kooperation mit der Rewe-Zentrale haben er und seine Frau an der Blumenthalstraße einen Millionenbetrag investiert und die alte Filiale komplett modernisiert. Bereits im Vorfeld hatten die Expansionsplaner von Rewe allerdings analysiert, dass Duissern nur Marktchancen für einen Vollsortimenter biete. Zumal die Feldkamps auch die wesentlich kleinere Filiale am Lutherplatz übernommen und auch dort investiert haben. Feldkamp: „Die Blumenthalstraße wird, nach anfänglicher Eingewöhnung, nun sehr gut angenommen.“
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Hinter dem Arbeitsamt, an der Aakerfährstraße befindet sich zudem ein Aldi-Markt, an der Falkstraße ein weiterer Netto.
„Anfangs waren die meisten für Edeka. Inzwischen wären wir auch mit einem neuen, gut sortierten Netto zufrieden. Einige gehen nun aber auch in dem neuen Rewe einkaufen,“ erklärt Wolfgang Stahl, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft. Für viele, die kein Auto besitzen, sei der Weg zum Einkauf weit. Einen Netto-Markt gibt es bereits an der Zieglerstraße, doch der Laden ist schon etwas älter und nicht immer besonders gut sortiert.
Was viele Kunden nicht wissen: Netto und Edeka gehören zum sogenannten Edeka-Verbund. Entsprechend verweist auch Netto darauf, sich zum aktuellen Planungsstand nicht zu äußern – ganz gleich, ob es um die Filiale an der Zieglerstraße geht oder ein mögliches neues Geschäft.
>> Die Themen der nächsten BV-Mitte-Sitzung
Die Bezirksvertretung Mitte tagt am Donnerstag, 15 Uhr, im Ratssaal im Rathaus. Auf der Tagesordnung befindet sich unter anderem ein Antrag der Fraktion von FDP und Junges Duisburg. Demnach soll die Stadtverwaltung prüfen, ob an der Regattabahn zusätzliche Fahrradboxen und Spinde am Sportpark installiert werden könnten.
Außerdem hakt die Fraktion gemeinsam mit SPD und CDU nach, wie der Stand der Dinge bei der Pontonbrücke am Innenhafen ist. Die beliebte Abkürzung, die über die Wasserfläche des Innenhafens führt, ist seit Jahren gesperrt. Nun wollen die Politiker wissen, wie es weitergeht.