Duisburg. Weil das Land die Mittel zur Förderung der Schulsozialarbeit nicht freigibt, sehen die Träger in Duisburg ihre Fortsetzung einmal mehr bedroht.
In einem Schreiben an NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann fordern die Duisburger Wohlfahrtsverbände, das Geld für die Schulsozialarbeit im Landeshaushalt freizugeben. Sie sehen einmal mehr die 45 Stellen an Duisburger Schulen bedroht.
Seit 2011 die Schulsozialarbeit im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes zunächst mit Bundesmitteln eingerichtet wurde, sind die 45 Stellen bei den Trägern der freien Wohlfahrtspflege in Duisburg angesiedelt. Obwohl die Bedeutung der Arbeit an der Schnittstelle zwischen Schule und Jugendhilfe allenthalben hohe Wertschätzung genießt, streiten Bund, Land und Kommunen um die dauerhafte Sicherung der Finanzierung.
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Projekt hängt von der Förderung ab
„Obwohl es sich dabei formal um ein bis 2019 zeitlich befristetes Projekt handelte, ist es in Duisburg durch die gute Zusammenarbeit zwischen Trägern und Verwaltung mit einem intelligenten Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel gelungen, die Arbeit vorerst bis Ende 2020 fortzuführen. Die weitere Verlängerung des Vertrages ist von der Fortschreibung der Landesförderung abhängig“, beschreibt Stephan Kiepe-Fahrenholz (Diakonisches Werk) als Sprecher der Verbände die aktuelle Situation.
Streit um Finanzierung durch den Bund
Dabei hatte Minister Laumann bereits 2017 erklärt, das Land werde in seiner mittelfristigen Finanzplanung die Fortschreibung des entsprechenden Haushaltsansatzes in Höhe von 47,7 Millionen Euro bis 2021 vorsehen. Diese Mittel sind nun zwar im Landeshaushalt etatisiert, werden aber nicht freigegeben. Als Grund vermutet Kiepe-Fahrenholz „ein noch nicht beendetes Gezerre um die Frage, ob nicht der Bund wieder in die Finanzierung einsteigen und so den Landeshaushalt entlasten müsse“.
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Träger fürchten den Verlust von Fachkräften
Als Folge stellen die Träger fest, dass der Bestand der Fachkräfte bröckelt. „Die Kollegen müssen an ihre berufliche Sicherheit denken und werden nicht lange suchen müssen“, so Kiepe-Fahrenholz. „Wie alle Erfahrung lehrt, ist eine funktionierende soziale Beratungs- und Hilfestruktur nicht so leicht aufzubauen, aber um so leichter und schneller kaputtzumachen.“ In ihrem Minister-Schreiben fordern die Verbände deshalb, „dass die Mittel möglichst schnell im vollen Umfang freigegeben werden und dass die Stadt darüber eine verbindliche Zusage erhält, damit sie gemeinsam mit uns als den Trägern der Arbeit zukunftsfeste Vereinbarungen treffen kann“.