Duisburg. Straßenreinigung, Müll und Abwasser – Duisburger müssen sich 2022 in Summe auf steigende Gebühren einstellen. Wie sich die Preise entwickeln.

Die Bürgerinnen und Bürger in Duisburg müssen sich im Jahr 2022 auf Gebührenerhöhungen einstellen, sofern – und davon ist auszugehen – der Rat der Stadt der Kalkulation der Wirtschaftsbetriebe (WBD) in der Sitzung am 25. November zustimmt. In einer Pressekonferenz am Montag haben die WBD bereits einen Ausblick auf die Gebührenentwicklung geworfen und aufgezeigt, wie sich die Abfall-, Straßenreinigungs-, und Entwässerungsgebühren entwickeln.

Abfallentsorgung in Duisburg: Gebühren sinken leicht

Die Gebühren für die Abfallentsorgung sinken insgesamt leicht. Zwar steigt aufgrund steigender Personalkosten die Servicegebühr bei der Müllabholung, wenn die Rolltonne etwa von einem Mitarbeiter der WBD aus dem Hinterhof geholt wird. Weil aber gleichzeitig die Leistungsgebühr für Restabfall sinkt, was etwa an der geringeren Aufwendung für die Müllverbrennung liegt, bleiben die Kosten annähernd gleich.

Beispielrechnung: Wer bislang für eine wöchentliche Leerung eines 40 Liter-Rollbehälters ohne Service 102,20 Euro pro Jahr gezahlt hat, wird zukünftig 101,52 Euro auf der Abrechnung wiederfinden. Das macht eine Differenz von 68 Cent. Die Grundgebühr von 37,20 Euro pro Jahr bleibt gleich. Das notwendige Gebührenaufkommen im Bereich der Abfallentsorgung wird bei den Wirtschaftsbetrieben auf 59,9 Millionen Euro beziffert.

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Bioabfalltonnen werden deutlich günstiger

Für den Verbraucher ebenfalls positiv: Die Gebühr für eine Bioabfalltonne sinkt um bis zu 25 Prozent. Wer für eine 80 Liter fassende Tonne bislang 74 Euro im Jahr gezahlt hat, muss zukünftig nur 55,48 Euro zahlen. „Mit der Absenkung der Gebühr wollen wir einen Anreiz setzen“, erklärt Thomas Patermann, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe. Bislang gibt es in Duisburg nur 3400 Biotonnen. Die Biobehälterabfuhr wurde im Jahr 2015 flächendeckend und freiwillig in Duisburg eingeführt.

Mit der Absenkung der Gebühr erfolgt auch eine Neuordnung: Für die Abfuhr standen den Bürgern bisher ein Ganzjahresbehälter und ein Gartensaisonbehälter (April bis Dezember) zur Verfügung. Der Gartensaisonbehälter wird nun ersatzlos gestrichen, dafür gibt es für denselben Betrag einen Ganzjahresbehälter. Mit der Abschaffung soll den Bürgern ein Anreiz geschaffen werden, um auch andere Bioabfälle, wie organische Küchenabfälle, getrennt zu entsorgen und dies sowohl innerhalb, als auch außerhalb der Gartensaison.

Straßenreinigungsgebühren in Duisburg steigen leicht

Die Straßenreinigungsgebühren für das Jahr 2022 werden erhöht, während die Winterdienstgebühren unverändert bleiben. Das notwendige Gebührenaufkommen steigt auf 16,3 Millionen Euro (zuvor 15,8 Millionen Euro), so dass eine Erhöhung der Gebührensätze um durchschnittlich 3,5 Prozent erforderlich sei, so die WBD. Kostensteigerungen seien etwa auf die Inflationsentwicklung und Tariferhöhungen zurückzuführen.

Ein Streufahrzeug in Duisburg im Februar 2021: Die Winterdienstgebühren werden im kommenden Jahr nicht steigen. Das starke Winterereignis Anfang 2021 wird sich erst in der Gebührenbedarfsberechnung für 2023 niederschlagen.
Ein Streufahrzeug in Duisburg im Februar 2021: Die Winterdienstgebühren werden im kommenden Jahr nicht steigen. Das starke Winterereignis Anfang 2021 wird sich erst in der Gebührenbedarfsberechnung für 2023 niederschlagen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Beispielrechnung: Der Preis für jeden Berechnungsmeter steigt zum Beispiel in der Klasse B (einmal wöchentliche Reinigung der Fahrbahn; oft im Süden und Westen der Stadt) von 3,48 Euro auf 3,60 Euro. Die Mehrbelastung, so die WBD, liegt z.B. bei 15 Meter Veranlagungslänge bei 1,80 Euro pro Jahr und Haushalt.

Entwässerungsgebühren in Duisburg steigen im kommenden Jahr

Die Niederschlagswasser- (um 2,4 Prozent) und Schmutzwassergebühren (um 2,3 Prozent) sollen im kommenden Jahr steigen. Grund dafür sind die Erhöhung des erforderlichen Gebührenaufkommens bei der Abwasserbeseitigung von 114,5 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 118 Millionen Euro im kommenden Jahr. Alleine die Aufwendung für Betriebsstoffe, etwa für Kläranlagen, sei um 25,5 Prozent gestiegen, erklärt Patermann.

Beispielrechnung: Ein Vier-Personen-Haushalt in einem Reihenhaus mit 75 Quadratmetern versiegelter Fläche und einem Wasserverbrauch von 200 Kubikmetern pro Jahr muss mit einer Mehrbelastung von 14,25 Euro pro Jahr und Haushalt rechnen.