Duisburg. Die prekäre finanzielle Lage beschränkt die Hilfsmöglichkeiten der Duisburger Frauenhäusern. So hilft die Politik mit der Erhöhung der Zuschüsse.
Die beiden Duisburger Frauenhäuser bieten in Notlagen eine Unterkunft, doch in finanzieller Not sind sie selbst seit Jahren. Darauf hat die Politik nun reagiert: Der Sozialausschuss beschloss einstimmig, in den kommenden beiden Jahren jeweils 150.000 Euro zusätzlich für die Arbeit der Einrichtungen bereitzustellen. SPD, CDU und Grüne hatten die Aufstockung beantragt.
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Die Fraktionen reagierten damit auf eine Debatte, die es im September im Gleichstellungsausschuss gegeben hatte. Duisburg biete nicht genug Schutzraum für Opfer von Gewalt, hatten Hiltrud Limpinsel (Autonomes Frauenhaus) und Karin Bartl (Frauenhaus Duisburg) dort berichtet. Allein im vergangenen Jahr hätten die Häuser rund 650 schutzsuchende Frauen abweisen müssen – aus Platzmangel und auch zum Schutz vor Corona.
Duisburger Frauenhäuser fordern seit Jahren eine pauschale finanzielle Absicherung
SPD- und CDU-Fraktion beantragten daraufhin eine Evaluierung, wie eine „auskömmliche Finanzierung“ sichergestellt und weitere Plätze geschaffen werden könnten. Eine pauschale Absicherung fordern die Frauenhäuser seit Jahren. Sie tragen sich über eine Mischkalkulation aus Landesmitteln, kommunalen Zuschüssen (jährlich 75.000 Euro zahlt Duisburg nach 40 Jahren des Zögerns erst seit kurzem), den Einzelfallfinanzierungen über Sozialleistungen und Spenden. In den beiden Häusern stehen 23 Plätze für Frauen und deren Kinder zur Verfügung, rund doppelt so viele sollten es eigentlich in einer Stadt mit rund 500.000 Einwohnern sein.
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Fraktionen: Finanzierung sichern und dauerhaft die Zahl der Plätze steigern
„Es besteht akuter Handlungsbedarf, deshalb ist es zwingend erforderlich, die Mittel zu erhöhen“, begründeten die Fraktionen ihren Antrag. Klar sei aber auch, „dass die Kommune nicht allein die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen kann, um einerseits für eine auskömmliche Finanzierung der Frauenhäuser zu sorgen und andererseits für eine dauerhafte Erhöhung der Plätze in den Frauenhäusern zu sorgen. Hier sind auch Bund und Land gefragt.“
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Die nun zunächst für die kommenden beiden Jahre beschlossene Summe sei mit den Frauenhäusern abgestimmt worden, berichtete CDU-Sprecher Josef Wörmann im Sozialausschuss. Die finale Entscheidung über die Aufstockung fällt am 25. November im Rat (15 Uhr, Mercatorhalle).