Duisburg. Christof Wedekind aus Duisburg ärgert sich seit drei Monaten über einen nicht funktionierenden Festnetz- und Internetanschluss. Das sagt 1&1.
Christof Wedekind fühlt sich wie in Schilda. Seit rund drei Monaten ist der 1&1-Kunde aus Duisburg-Wanheimerort ohne Festnetz. Auch der Internetanschluss funktioniert nicht. Der Telefon- und Mailverkehr sei seitdem rege, habe bisher aber nicht den gewünschten Durchbruch gebracht. „Ich werde immer wieder vertröstet.“
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Ärger mit der Telekom- 86-Jährige wochenlang ohne FestnetzDer 27. Juli 2021 war der Tag, als plötzlich nichts mehr ging. „Zu der Zeit hatte eine Firma ganz in der Nähe meiner Wohnung vom S-Bahnhof Schlenk bis zur Sportschule Wedau ein Glasfaserkabel verlegt“, so Wedekind, der vermutet, dass dabei die entscheidende Leitung getroffen wurde.
1&1-Kunde aus Duisburg seit Monaten ohne funktionierenden Festnetz- und Internetanschluss
Auf Nachfrage der Redaktion spricht 1&1 von einem „Leitungsschaden, der nur mit sehr hohem Aufwand gelöst werden kann“. Beheben müsse diesen der Leitungsinhaber – die Deutsche Telekom. Seit dem 7. August, heißt es von 1&1, werde der Fall dort von der zuständigen Abteilung bearbeitet. Die Wiederherstellung sei von der Deutschen Telekom aber mehrfach verschoben worden.
„Wir führen diese Störung bereits in der höchsten Stufe der Eskalation“, sagt eine Unternehmenssprecherin. „Zusätzlich wird der Fall von der Bundesnetzagentur als Beschwerdefall geführt.“ Eine entsprechende Mail hatte Christof Wedekind geschrieben. Am Mittwoch, 27. Oktober, sollen nun laut 1&1 Maßnahmen zur Wiederherstellung des Festnetz- und Internetanschlusses erfolgen.
Mobiler Internetzugang als Übergangslösung
Wedekind ist gespannt. Er hat zur Überbrückung einen kostenfreien mobilen Internetzugang erhalten. Dieser Stick hilft aber nur bedingt. „Zum Glück arbeite ich im Krankenhaus und nicht im Homeoffice“, sagt der Duisburger. „Wenn ich größere Datenmengen verschicken müsste, wäre ich komplett aufgeschmissen.“ 1&1 verspricht deshalb darüber hinaus „eine entsprechende Kompensation“ für die nicht erbrachten Leistungen, sobald die Störung behoben ist.
Harald Rahlke von der Verbraucherzentrale in Duisburg hält dies für das Mindeste. Er stellt klar: „Unabhängig davon, ob die Telekom für die Behebung des Leitungsschaden verantwortlich ist: Vertrags- und Ansprechpartner für den Betroffenen ist hier 1&1. Kunden können in solchen Fällen zunächst Fristen zur Wiederherstellung des Anschlusses setzen und danach von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen.“
Das Problem: Die Störung wird durch einen Anbieterwechsel immer noch nicht behoben, so Rahlke. „Es sei denn, man kann statt auf DSL auf Kabeltechnik setzen – wie zum Beispiel bei Vodafone NRW, ehemals Unitymedia. Ansonsten hilft tatsächlich leider nur abzuwarten.“