Duisburg. Die Duisburger Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas (SPD) soll neue Bundestagspräsidentin werden. So reagiert die 53-Jährige auf die Nominierung.

Die Duisburger Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas (SPD) soll neue Bundestagspräsidentin werden. Der Name der 53 Jahre alten Neudorferin war in den vergangenen Tagen immer wieder gefallen als Kandidatin für die Nachfolge von Wolfgang Schäuble. „Ich bin emotional sehr angefasst und immer noch ein wenig sprachlos“, sagte sie dieser Zeitung, kurz nachdem ihre Nominierung am Mittwochmorgen öffentlich wurde.

Als stärkste Fraktion hat die SPD den Zugriff auf die Besetzung des politischen Spitzenamtes. Die Partei, so hieß es, wollte zunächst den bisherigen Fraktionschef Rolf Mützenich als Nachfolger von Wolfgang Schäuble (CDU) nominieren. Dem hatten sich jedoch die Frauen bei den Sozialdemokraten widersetzt, weil dann die Ämter des Kanzlers, Bundespräsidenten und Präsidenten des Verfassungsgerichts und des Bundestags allesamt mit Männern besetzt wären.

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Vorentscheidung beim Treffen der SPD-Spitze am Montag in Berlin

Eine Vorentscheidung war am Montagabend bei einem Treffen der Spitzen von Fraktion und Partei in Berlin gefallen. Neben Bas fiel da auch der Name Aydan Özoğuz (54). Die Hamburgerin, stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende, einige Jahre auch Staatsministerin im Kanzleramt für Migration, Flüchtlinge und Integration, galt ebenfalls als hervorragend qualifiziert für das zweithöchste Amt nach dem des Bundespräsidenten.

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Bärbel Bas gehört dem Bundestag seit 2009 an, seit September 2019 ist die Gesundheitspolitikerin stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion. Ihr Direktmandat im Duisburger Süd-Wahlkreis hat sie mit 40,34 Prozent bei der Bundestagswahl am 26. September souverän verteidigt. Nach übereinstimmenden Meldungen soll SPD-Fraktionschef Mützenich am Mittwochabend empfehlen, Bärbel Bas als Bundestagspräsidentin zu nominieren.

Hohe Ehrfurcht vor dem zweithöchsten Amt im Staat

Dass sie eine mögliche Kandidatin sein könnte, habe sie gewusst, sagte Bas, „aber ich war dennoch überrascht, als ich gefragt wurde, denn ich wusste, dass es auch Rolf Mützenich gern gemacht hätte“. Nun spüre sie „neben hoher Ehrfurcht vor dem zweiten Amt im Staat und große Freude über die Nominierung“ und freue sich sehr: „Die Abgeordneten des Bundestagestages nach außen zu vertreten, das ist eine tolle Herausforderung.“

Die Duisburgerin Bärbel Bas ist seit 2009 Mitglied des Bundestags.
Die Duisburgerin Bärbel Bas ist seit 2009 Mitglied des Bundestags. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Bislang war die Neudorferin keine Frau in der ersten Reihe. In der Gesundheitspolitik, zuletzt in der Corona-Pandemie, stand stets ihr Fraktionskollege Karl Lauterbach im Licht der Kameras und Scheinwerfer. Das änderte sich am Mittwochmorgen schlagartig. „Mein Handy explodiert gerade“, sagte die Abgeordnete. „Alle wollen jetzt wissen, woher kommt sie denn eigentlich. Und dann kommt Duisburg. Das ist doch toll.“

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