Duisburg. Seit Montag müssen Ungeimpfte ihre Schnelltests selbst zahlen. Mit diesen Preisen planen Apotheken, Ärzte und private Testzentren in Duisburg.

Ab Montag, 11. Oktober, bekommen Anbieter von Corona-Schnelltests die Kosten nicht mehr vom Bund erstattet. Wer sich testen lassen möchte, muss dafür in Zukunft also selbst zahlen. Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Wir haben verschiedene Anbieter in Duisburg gefragt, wie viel die Tests bei ihnen kosten sollen.

Corona-Tests in Duisburg: 12 Euro für einen Test in der Apotheke

Die Mercator-Apotheke in der Duisburger Innenstadt plant mit einem Preis von zwölf Euro pro Schnelltest. „Wir versuchen, es so preiswert wie möglich für den Patienten anzubieten“, erklärt Inhaber Rachid Bouylmani. Der Preis setze sich in erster Linie aus den Kosten für Testkit, Personal und Hygieneartikel zusammen. Um die Tests durchzuführen, hat die Mercator-Apotheke zudem einen zusätzlichen Raum angemietet – auch diese Kosten fließen in die Preisbildung ein.

„Die Frage ist natürlich, wie hoch die Nachfrage überhaupt noch sein wird“, gibt Bouylmani mit Blick auf das Testangebot zu bedenken. Bisher kämen im Schnitt rund 100 Leute am Tag in seine Apotheke, um sich auf Corona testen zu lassen. „Man kann die Anzahl der Patienten nicht mehr mit der im April vergleichen“, so Bouylmani. In den vergangenen Monaten sei die Nachfrage aber relativ konstant geblieben.

Apotheker: Impfbereitschaft lässt sich durch Kostenregelung steigern

Martin Schmidt nimmt einen Rachenabstrich. Die Test-Zahlen sind stabil, aber nicht mit denen im Frühjahr zu vergleichen.
Martin Schmidt nimmt einen Rachenabstrich. Die Test-Zahlen sind stabil, aber nicht mit denen im Frühjahr zu vergleichen. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Dennoch glaubt der Apotheker, dass sich durch die künftige Kostenregelung noch mehr Menschen zum Impfen motivieren lassen: „Wer sich die Tests nicht mehr leisten kann, ist dann auch eher dazu bereit, sich impfen zu lassen“, glaubt Bouylmani. Auch die 2G-Regelung bei städtischen Veranstaltungen ab November könnte seiner Ansicht nach zu einer höheren Impfbereitschaft beitragen.

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Neben den meisten Apotheken bieten auch viele Arztpraxen weiterhin Corona-Tests an. In der Zahnarzt-Praxis von Dr. Pepi Pogorelik in Duisburg-Laar plant man ebenfalls mit einem Preis von zwölf Euro pro Schnelltest. Auch an diesem Standort wird das bislang kostenlose Angebot offenbar gut angenommen: Zwischen 30 und 60 Patienten lassen sich dort noch jeden Tag checken, teilt die Praxis auf Anfrage mit.

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Nach Auskunft der Stadt werden momentan Schnelltests bei 83 Ärzten, 18 Apotheken und 35 privaten Teststellen im Duisburger Stadtgebiet durchgeführt. „Die Tendenz ist momentan stabil, aber wie es in den nächsten Wochen weitergeht, ist leider nicht abzusehen und wird sicher auch stark von der Preisgestaltung der Betreiber abhängen“, sagt Stadtsprecher Max Böttner. Auf Grundlage der aktuellen Coronaschutzverordnung, seien in einigen Bereichen wieder Schnelltests nötig, etwa für den Besuch von Diskotheken, private Feiern mit Tanz oder in einem Bordell. „Die Preisregelung für Testungen bei Selbstzahlern obliegt den Teststellenbetreibern.“

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Kinder und Jugendliche werden weiterhin kostenlos getestet

Nicht alle Ungeimpften müssen ihre Schnelltests ab 11. Oktober selbst zahlen: Für Kinder unter zwölf Jahren liegt derzeit keine Impfempfehlung vor; sie sind daher von der Regelung ausgenommen. Das Gleiche gilt für Jugendliche bis 18 Jahre, da diese erst seit kurzer Zeit flächendeckend geimpft werden. Ebenfalls kostenlos bleiben die Schnelltests für Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können.

>> Testtermine können online gebucht werden

  • Termine für Corona-Schnelltests können weiterhin unter www.du-testet.de gebucht werden. Angebote gibt es über alle Stadtbezirke verteilt in mehr als 45 Teststellen. Neben privat geführten Testzentren bieten auch viele Apotheken und Arztpraxen Testungen an.
  • Für Schülerinnen und Schüler gilt in den Herbstferien eine Sonderregelung: Sie gelten in dieser Zeit nicht mehr automatisch als getestet, da die regelmäßigen Testungen in der Schule wegfallen. Wenn Schüler in den Ferien an einer 3G-Veranstaltung teilnehmen möchten, müssen sie vorher also einen kostenlosen Schnelltest machen.