Duisburg. Warum der Ärger über den Wegfall des Theatertarifs in der Tiefgarage des City-Palais in Duisburg groß ist und was der Parkhausbetreiber sagt.

Margit Frank aus Duisburg besucht regelmäßig die philharmonischen Konzerte in der Mercatorhalle. Die Rumelnerin reist dazu mit dem Auto an, stellt es im Parkhaus des City-Palais ab und hat dann bisher, praktischerweise, die Parkgebühren immer vor Veranstaltungsbeginn bezahlen können. „Mit Erschrecken, Verwunderung und Wut“ habe sie jüngst festgestellt, dass dies nun nicht mehr möglich ist, der Theatertarif mit einem Pauschalpreis von 3,50 Euro gestrichen wurde.

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Margit Frank hat deshalb ihren Unmut gegenüber dem Betreiber der Tiefgarage per Mail zum Ausdruck gebracht und fragt: „Wie um alles in der Welt stellen Sie sich den Andrang nach einer Veranstaltung mit 1500 Menschen, davon circa die Hälfte Fahrzeugführer, vor, die auf zwei Etagen jeweils zwei Terminals zur Verfügung haben, um Ihr Parkticket zu zahlen?“

Parkhausbetreiber im Duisburger City-Palais: Immer wieder Probleme mit dem Theatertarif

Auch die Redaktion hat die Vollmergruppe um eine Stellungnahme gebeten und ebenso wie Margit Frank eine Antwort per Mail von der Geschäftsführerin Susan Vollmer erhalten. Darin heißt es: „Der Theatertarif wurde 2007 eingerichtet, um insbesondere den Besuchern von Philharmonie und Theater zu ermöglichen, ihr Parkentgelt im Vorhinein zu zahlen, um nicht nach der Veranstaltung am Kassenautomat stehen zu müssen.“ Besucher, die nach 18 Uhr das Parkhaus befuhren, konnten am Kassenautomat per Knopfdruck den Spezialtarif auswählen, bezahlen und nach der Veranstaltung ausfahren.

Die Einfahrt zum Parkhaus des City-Palais in Duisburg.
Die Einfahrt zum Parkhaus des City-Palais in Duisburg. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Es habe aber fortlaufend Probleme gegeben – „derart, dass Besucher, die vor 18 einfuhren, dann sofort am Kassenautomaten lediglich für eine Stunde bezahlen konnten, jedoch nach der Veranstaltung der Meinung waren, sie könnten das Parkhaus nun verlassen“, so Vollmer. An der Ausfahrt seien sie dann aber per Display aufgefordert worden, bitte nachzuzahlen.

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„Also: aussteigen, Mitarbeiter suchen, diskutieren“, so Vollmer. „Alle anderen, die dahinter standen, mussten warten. Wir haben dann immer mal wieder zusätzliche Mitarbeiter an den Kassen positioniert, die anlässlich von Veranstaltungen erklärt haben, wie dieser Tarif funktioniert. Das Ergebnis war, dass wir aufgefordert wurden, doch ständig Mitarbeiter zwecks Erklärung einzusetzen. Das lässt sich aber wirtschaftlich nicht darstellen beziehungsweise nur dann, wenn wir den Theatertarif stark verteuerten.“

Spezialtarif nach Server-Update gestrichen

Nun sei vor etwa zwei Monaten ein großes Server-Update seitens des Parkabfertigungsherstellers erfolgt, mit dem die Vollmergruppe vor Ort zusammenarbeitet. „Nach dem Update funktionierte der Theatertarif nicht mehr“, sagt Susan Vollmer. Aufgrund der schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit habe sich das Unternehmen deshalb entschieden, sich vom „Theatertarif in dieser Form“ komplett zu verabschieden. „Wir sind derzeit im Gespräch, welche Alternativen wir sinnvollerweise anbieten können“, sagt die Geschäftsführerin.

Für Margit Frank sind die angeführten Gründe „zunächst plausibel und nachvollziehbar“, so die Rumelnerin. Sie sagt aber auch: „In anderen Städten funktionieren die Veranstaltungstarife sehr wohl. Möglicherweise sind die Autofahrer, die in anderen Städten parken, etwas intelligenter.“

Sie ist überzeugt, dass eine „kluge Software“ sicherlich in der Lage sei, „eine Abfrage beim Bezahlvorgang zu generieren“, so Frank. „Die Veranstaltungen im Theater und der Mercatorhalle, die für alle Besucher gleichzeitig enden, sind bekannt. An diesen Tagen kann auf den besonderen Tarif hingewiesen werden. Der Führer eines Kraftfahrzeuges sollte in der Lage sein, diesen Hinweis mit seinem Verstand zu verarbeiten.“

>> Das sagt die Stadt Duisburg zum gestrichenen Theatertarif

  • Margit Frank hat auch die Stadt Duisburg wegen des gestrichenen Theatertarifs angeschrieben. Dort ist das Problem bekannt, wie ihr Karoline Hoell, Geschäftsleiterin Kulturbetriebe, per Mail mitgeteilt hat.
  • Gespräche mit dem Parkhausbetreiber haben demnach bereits stattgefunden, die aber noch zu keinem erfolgreichen Abschluss gekommen seien.