Duisburg. Die vielen Corona-Fälle sind für Schulen eine Herausforderung. Was gut läuft mit Tests und Quarantänen – und was nicht. Ein Duisburger Beispiel.
„Wir kommen an unsere Grenzen“, sagt Andreas Geselbracht, Leiter der Albert-Schweitzer-Grundschule in Huckingen. Vier aktive Corona-Fälle hat er an Duisburgs größer Grundschule aktuell – ab Mittwoch womöglich fünf, sagt Geselbracht mit Blick auf laufende Laboranalysen für die Rentierklasse, die positiv getestet wurde. „Da hat es uns heftig erwischt.“
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Zuletzt musste er morgens mit seinem Team 75 Eltern von drei Klassen zwischen 7 und 9 Uhr morgens anrufen, um sie über einen positiven Pool-Test zu informieren und individuelle Lolli-Tests für die Kontrolle der einzelnen Schüler einzuholen.
Kein coronapositives Kind an der Albert-Schweitzer-Grundschule hatte Symptome
All diese Eltern rufen später wiederum an, um der Schule das Ergebnis mitzuteilen. „Das hebelt die Verwaltung aus, da kommt man schon an seine Grenzen“, beschreibt Geselbracht, der für 419 Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist.
Schön nachzulesen ist das auf der Webseite der Schule, wo in Rot die Lage dokumentiert wird. Und wo Probleme offenbar werden: Ein positiver Pool-Test, dem lauter negative Einzeltests folgen, macht einen PCR-Test aller Schüler dieses Pools beim Arzt nötig, um den Widerspruch aufzulösen.
Seit Beginn der Pandemie gab es an seiner Schule zehn Fälle insgesamt, davon fünf allerdings erst jetzt mit Beginn des neuen Schuljahres. „Ich habe mit allen Kindern nach deren Rückkehr an die Schule gesprochen. Keines hatte Symptome, die über einen Schnupfen hinausgingen“, berichtet der Rektor erleichtert.
Ansprechpartner beim Gesundheitsamt – auch abends noch
Positiv sei auch der Kontakt mit dem Gesundheitsamt. Es sei zwar ungewöhnlich, dass dies nun die für ihn maßgebende Behörde sei. Aber er erreiche auch abends um halb acht noch Ansprechpartner. Lob findet Geselbracht auch für die Eltern, die „bemerkenswert ruhig“ bleiben, obwohl es „bitter ist, ein Kind 14 Tage in Quarantäne zu schicken, das wünscht sich keiner“.
Da die Laborergebnisse der Lolli-Tests nachts per SMS auf seinem Handy landen, sei das schon schlafraubend. Aber ausschalten will er sein Telefon nicht. Dem Schulleiter ist es wichtig, sein Team rechtzeitig zu informieren, damit im Ernstfall alle um sieben Uhr in der Schule sind und Bescheid wissen. Die Ernstfälle sind derzeit allerdings dicht getaktet. „Für alle Schulleiter ist das hochgradig belastend.“