Düsseldorf. Zwei Mal pro Woche werden Grund- und Förderschüler in NRW per Lolli-Verfahren getestet. Das Verfahren wird im kommenden Schuljahr fortgesetzt.

Seit dem 10. Mai sind an den Grundschulen und Förderschulen in NRW Lolli-Tests im Einsatz. Zwei mal wöchentlich werden die Schülerinnen und Schüler per Pool-Verfahren getestet. Auch nach den Sommerferien will die Landesregierung an dem Verfahren festhalten – zunächst bis zu den Herbstferien, wie aus einer Schulmail des Bildungsministeriums hervorgeht. Mit einer Testpflicht an den Schulen rechnet das Ministerium bis Ende des Jahres.

Seit Anfang Juni lässt die Landesregierung systematisch Daten über das Testverfahren sammeln. Dabei würden vor allem die Entwicklung der Infektionszahlen und die regionalen Unterschiede der Inzidenzentwicklung in den Blick genommen, teilte das Schulministerium auf Anfrage mit. Bei den erhobenen Daten handelt es sich dem NRW-Schulministerium zufolge um „Angaben zu den Klassen sowie zu der Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in den Pools, die den Laboren nicht vorliegen“.

Lolli-Tests: Schulen bekommen Zugangsdaten für Datenbank

Für die Schulen bedeutet das, dass sie die benötigten Angaben einmal pro Woche in ein Webportal eintragen sollen. Dafür stellt das Ministerium eine Software-Lösung des Kölner IT-Unternehmens Medeora zur Verfügung. In der Anwendung werden die Angaben mit anonymisierten Daten der auswertenden Labore verknüpft.

Das Ministerium wolle „das gesamte Testverfahren wissenschaftlich begleiten und so weitergehende Erkenntnisse für einen dauerhaft sicheren Schulbetrieb für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler gewinnen“, hieß es Anfang Juni. Wissenschaftlicher Projektpartner ist die Universität zu Köln.

Öffentlich einsehbar sollen die Daten nicht sein. „Die Einrichtung eines öffentlichen Dasboards ist nicht beabsichtigt“, teilte das Bildungsministerium auf Nachfrage mit. Die Ergebnisse des Monitorings würden in einem „geeigneten Format“ publiziert.

Mit den so genannten Lolli-Tests können Kinder und Jugendliche selbst eine Speichelprobe entnehmen. Die Test werden daraufhin mithilfe einer Pool-Testung auf das Coronavirus untersucht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

An welchen Schulen kommen Lolli-Tests zum Einsatz?

In NRW nehmen die Grund- und Förderschulen sowie die Schulen mit Primarstufe am Lolli-Testverfahren teil.

Wann werden die Schülerinnen und Schüler getestet?

Die Klassen oder Lerngruppen werden zweimal pro Woche getestet, entweder am Montag und Mittwoch oder am Dienstag und Donnerstag. Am Freitag wird nur getestet, wenn ein Pooltest positiv war und ein Nachtest erforderlich ist.

Wie funktioniert der Lolli-Test?

Die Schülerinnen und Schüler bekommen einen Abstrich-Tupfer, an dem sie etwa 30 Sekunden lang „lutschen“. Dadurch soll auf die oft unangenehmen Nasen- und Rachentests verzichtet werden. Die Lehrkraft sammelt die Tupfer ein.

Wer überprüft die Tests?

Die Tests einer Klasse oder Lerngruppe werden zu einem „Pool“ zusammengefasst, bestehend aus maximal 20 Tests. Fahrer holen diese in den Schulen ab und bringen sie in kooperierende Labore. Dort werden die Proben in Form einer Standard-Pool-PCR-Testung ausgewertet.

Was passiert bei einem positiven Testergebnis im Pool?

Das Labor benachrichtigt bis spätestens 6 Uhr am Folgetag die entsprechende Schule. Alle Schülerinnen und Schüler, deren Test sich im Pool befand, müssen zuhause in Isolation bleiben. Eltern sollen zuhause eine erneute „Lolli-Probe“ vornehmen und diese zur Schule bringen. Von dort werden die neuen Proben ins Labor zur Prüfung gebracht.

Die Testtupfer werden im Pool-Verfahren geprüft. Maximal 20 Proben dürfen zu einem Pool gehören.
Die Testtupfer werden im Pool-Verfahren geprüft. Maximal 20 Proben dürfen zu einem Pool gehören. © Olaf Ziegler / FUNKE Foto Services

Schülerinnen und Schüler mit einem negativen Einzeltest dürfen die Schule wieder besuchen, sofern sie nicht durch das Gesundheitsamt als Kontaktpersonen identifiziert worden sind.

Ist der Einzeltest positiv, nimmt das Gesundheitsamt Kontakt zu den Eltern auf, um weitere Schritte abzustimmen.

Bekommen die Schülerinnen und Schüler eine Bescheinigung?

Ja, seit dem 31. Mai bekommen Schulkinder eine Bescheinigung über ihren Test. Das Schulministerium hat zwei Formulare veröffentlicht:

Auf dieser Internetseite beantwortet das NRW-Schulministerium noch weitere Fragen zu den Lolli-Tests.