Duisburg. Kurz nach den Ferien explodiert die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Altersgruppen ab fünf Jahren. Überdurchschnittlich hoher Wert in Duisburg.
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Duisburg seit Ende Juni und zuletzt immer schneller gestiegen, auf 138,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner am Mittwoch. Das war der höchste Wert seit dem 5. Mai. Besonders stark schnellte die Neuinfektionsrate nach den Ferien wie erwartet unter den jüngsten Duisburgern in die Höhe. In der Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen explodierte die Zahl der neuen Fälle regelrecht: Die Sieben-Tage-Inzidenz sprang von 68,4 (15. August) auf 562,8 (25. August).
Bereits eine Woche nach dem Ende der Sommerferien tritt in Duisburg ein, was im Juli zu Rekord-Quarantänen an englischen Schulen führte: Nach weit reichenden Lockerungen bei den Corona-Regeln und getrieben von infizierten Reiserückkehrern, erhält das Infektionsgeschehen unter Schülerinnen und Schülern wegen der hoch ansteckenden Delta-Variante eine nie zuvor in der Pandemie beobachtete Dynamik. Zumal weiterhin kein Impfstoff für Kinder unter 12 Jahren zugelassen ist und ein Großteil der 12- bis -17-Jährigen noch ungeimpft ist.
Inzidenz unter Zehn- bis 14-Jährigen in Duisburg noch höher als im NRW-Schnitt
Den rasanten Anstieg der Jugend-Welle dokumentieren die Daten das Landeszentrums Gesundheit NRW (LZG). Das differenzierteste Bild ergibt ein Blick auf die Verteilung der Neuinfektionen nach Fünf-Jahres-Altersgruppen (unsere Grafik weiter unten zeigt dagegen die nach Zehn-Jahres-Altersgruppen aufgeschlüsselten Inzidenzwerte an): Am stärksten betroffene sind die Zehn- bis 14-Jährigen. Der Inzidenzwert von 562,8 entspricht 131 neu gemeldeten Fällen in den letzten sieben Tagen und liegt auch deutlich über der entsprechenden NRW-Inzidenz bei Zehn- bis 14-Jährigen (367,1).
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Die zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz in Duisburg liegt aktuell bei den 15- bis 19-Jährigen vor (428,7/103 Neuinfektionen), die dritthöchste bei den Fünf- bis Neunjährigen (325,0/76).
[Corona-Fallzahlen und -Inzidenzwerte nach Duisburger Stadtteilen]
Unter den Kindern unter fünf Jahren wurden in den vergangenen Tagen dagegen nur 16 neue Fälle bekannt (Inzidenz 62,3), wobei die Dunkelziffer hier wegen vermehrt asymptomatischer Ansteckungen und der geringeren Testintensität am höchsten sein dürfte.
Leichter Anstieg auch bei den Duisburgern ab 80 Jahren
Überdurchschnittlich zirkuliert die Delta-Variante dagegen noch unter den Duisburgern zwischen 20 und 39: In diesen vier Fünf-Jahres-Altersgruppen liegen die Sieben-Tage-Inzidenzen zwischen 191,7 (35–39; 58 neue Fälle) und 160,2 (30–34; 55 neue Fälle).
Ab der Gruppe der 50- bis 54-Jährigen (Inzidenz: 98,7/37 neue Fälle) sinkt die Inzidenz mit zunehmendem Alter (55–59: 54,0; 60–64: 24,2; 65–69: 14,7; 70–74: 9,3; 75–79: 5,4). Zweifelsohne ist dies ein Erfolg der Impfkampagne.
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Unter den Ältesten dagegen ist die Zahl der Neuinfektionen erstmals wieder leicht gestiegen: auf Sieben-Tage-Inzidenzen von 26,1 bei den 80- bis 84-Jährigen (das entspricht fünf neuen Fällen), auf 19,3 bei den 85- bis 89-Jährigen (fünf Fälle) und auf 37,7 bei den Über-90-Jährigen (zwei). In diesen drei Altersgruppen ab 80, die Ende 2020/Anfang 2021 zuerst geimpft worden waren, gab es zuvor oft gar keine neuen Fälle. Jüngst berichteten Altenheime jedoch vermehrt von Impfdurchbrüchen.