Duisburg. Die Duisburger Philharmoniker melden sich mit Beethoven zurück – und freuen sich, wieder spielen zu dürfen. So viele Besucher sind zugelassen.

Die Duisburger Philharmoniker melden sich aus der Sommerpause zurück – mit Beethovens monumentaler Missa Solemnis im 1. Philharmonischen Konzert gespenstischer Spannung beim Eigenzeit-Festival und intimen Konzertmomenten beim 1. Serenadenkonzert in der Abteikirche Duisburg-Hamborn. Zum Schutz der Besucher gilt die 3G-Regel. Nachweise über eine Impfung, den Genesenstatus oder ein negativer Test müssen mitgebracht werden.

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Das Saisonprogramm der Duisburger Philharmoniker für 2021/22 ist so prall wie vor der Corona-Pandemie. Intendant Dr. Alfred Wedel zündet vor seinem Abschied mit Generalmusikdirektor Axel Kober noch einmal ein „philharmonisches Feuerwerk“, sagte Kulturdezernentin Astrid Neese jüngst bei der Programmvorstellung.

Philharmoniker in Duisburg melden sich aus der Sommerpause zurück

„Das Elend muss ein Ende haben“, sagte Wendel zuversichtlich, dennoch: „Wir fahren auf Sicht für mögliche Veränderungen.“ Etwa 700 Plätze im Schachbrettmuster dürfen (Stand jetzt) in der Philharmonie Mercatorhalle belegt werden. Um flexibel zu bleiben, ruhen die Abonnements am Anfang der Spielzeit, auch treue Abonnenten müssen die Plätze neu buchen.

Zudem muss sich das Publikum eine neue Uhrzeit merken: Mit Saisonstart werden die Philharmonischen Konzerte von 20 auf 19.30 Uhr vorverlegt. Doppelkonzerte gibt es nicht mehr.

Monumentaler Auftakt in die Duisburger Spielzeit: Restkarten für Beethoven erhältlich

Dem Pianissimo und Stillstand des Kulturbetriebs in den vergangenen Monaten setzen die Philharmoniker am Mittwoch, 8. September, sowie am Donnerstag, 9. September, eines der monumentalsten Werke Beethovens entgegen - die Missa Solemnis. Die Philharmoniker spielen in voller Besetzung an der Seite von rund 50 Sängerinnen und Sängern des Chorus Musicus Köln.

Hinzu kommt eine hochkarätige Solistenbesetzung mit Julia Kleiter (Sopran), Ingeborg Danz (Alt), Christoph Prégardien (Tenor) und Tareq Nazmi (Bass). Die Leitung hat der Kölner Kantor und Dirigent Christoph Spering, ausgewiesener Spezialist für historische Aufführungspraxis.

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Beethoven selbst hielt seine Missa Solemnis für das „gelungenste seiner Geistes-Produkte“, wie er in einem Brief schrieb. Ursprünglich sollte das Werk 1820 als Festmesse zur Inthronisation des Erzherzogs Rudolph zum Erzbischof von Olmütz zu hören sein. Doch sie wurde nicht rechtzeitig fertig und entwickelte sich bis zu ihrer Vollendung 1823 zu einem Kunstwerk weit jenseits der liturgischen Vorgaben.

Persönliches Bekenntniswerk von Beethoven

Die Messe vertont den suchenden, zweifelnden, um Halt ringenden Menschen inmitten einer bedrohten Welt und ist damit ein ganz persönliches Bekenntniswerk des Komponisten. Beethoven übersetzt hier ein durch Aufklärung und Humanismus geprägtes Gottesverständnis in Musik.

Für beide Abende sind noch Restkarten erhältlich. Eine Einführung gibt es am Tag selbst jeweils ab 18.30 Uhr.

Finale des „Eigenzeit“-Festivals

Komponist Hauke Berheide kuratiert das „Eigenzeit“-Festival für Neue Musik.
Komponist Hauke Berheide kuratiert das „Eigenzeit“-Festival für Neue Musik. © FUNKE Foto Services | Foto: STEFAN AREND

Bereits am kommenden Sonntag, 29. August, findet ab 20 Uhr, das Finale von „Eigenzeit“ statt – einem Festival für zeitgenössische Kammermusik. „Mutige Grenzgänge zwischen den Künsten sind dem „Eigenzeit“-Festival in die DNA eingeschrieben. Auch im Finale der neuen Veranstaltungsreihe wird das Publikum mit ungewöhnlichen Formaten und innovativen Klangerlebnissen überrascht“, versprechen die Macher.

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Unter dem Titel „Listen. Listen!“ bewegt sich die Veranstaltung am Sonntag im Opernfoyer des Theaters im spannenden Grenzland zwischen Dichterlesung, Liederabend und Publikumsgespräch. Dabei gelangen auch zwei Auftragswerke zur Uraufführung: der deutsche Komponist Ulrich Alexander Kreppein und die kolumbianische Komponistin Catalina Rueda haben eigens für diese Gelegenheit zeitgenössische Lyrik vertont. Zu erleben sind unter anderem neben dem Dichter Steffen Popp auch Mitglieder der Duisburger Philharmoniker.

Im Finale des Festivals am Mittwoch, 15. September, Start 20.30 Uhr, werden die Besucher dann für einen spannenden Perspektivwechsel Virtual-Reality-Brillen aufsetzen und eine musikalisch-optische Geisterreise in der Liebfrauenkirche erleben. Im Konzert „Phantasmagorie“ lernt das Publikum Werke der israelisch-amerikanischen Komponistin Sivan Eldar, des Franzosen Régis Campo und der Italienerin Lucia Ronchetti kennen. Zudem wird ein neues Stück des Festival-Kurators Hauke Berheide als Uraufführung zu erleben sein.

Serenadenkonzert bereits ausverkauft

„Britten, Weill und Rota“ stehen auf dem Programm des ersten Serenadenkonzertes, das am 3. September ab 20 Uhr in der Abteikirche Duisburg-Hamborn stattfindet. Moderne Musik mit Ohrwurmpotenzial – das gilt für Benjamin Brittens „Simple Symphony“ ebenso wie für die berühmten Songs aus Kurt Weills Dreigroschenoper. Während Brittens Werk aus ihm vertrauten Kindheitsmelodien entstanden sind, ließ sich Kurt Weill von verschiedenen Tanzstilen inspirieren und wechselt in der Dreigroschenoper gekonnt zwischen Stilen der Unterhaltungsmusik sowie Parodien auf Oper und Sakralmusik.

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Beim 1. Serenadenkonzert dieser Saison entdecken die Musiker des „StudioOrchesters Duisburg“ unter der Leitung von Cecilia Castagneto aber auch das unbekanntere Divertimento Concertante des Italieners Nino Rota, der sonst vor allem für seine mitreißenden Fellini-Filmmusiken bekannt ist. Kontrabass-Solist ist Francesco Savignano, seit 1992 Mitglied der Duisburger Philharmoniker.

>> Hier gibt es Tickets

Karten zu allen Veranstaltungen gibt es über die Theaterkasse Duisburg Opernplatz, Neckarstraße 1).

Die Tickets können entweder telefonisch unter 0203/283 62 100, per Mail an karten@theaterduisburg.de sowie online auf www.duisburger-philharmoniker.de bestellt werden.