Duisburg. Die Diskussion über die Organisation von dritten Impfungen für Bewohner von Altenheimen nimmt an Fahrt auf. Was Träger in Duisburg kritisieren.
Trotz der noch überschaubaren Zahl von Impfdurchbrüchen in den Alten- und Pflegeheimen in Duisburg nimmt die Diskussion über die Organisation einer dritten (Auffrischungs-)Impfung für Bewohner langsam an Fahrt auf. „Wenn es jetzt immer mehr Fälle von Infektionen trotz vollständiger Impfung geben sollte, dürfen wir da keine Zeit verlieren“, stellt Michael Harnischmacher, Geschäftsführer der Awocura klar. „Wir müssen die vulnerablen Gruppen schützen.“
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In den Einrichtungen der Malteser soll mit diesen Impfungen bereits im September begonnen werden. Dies teilt Jochen Schrey, Regionalleiter für den Westen, auf Nachfrage der Redaktion mit. Diese Aufgabe übernehmen laut Schrey bereits niedergelassene Ärzte.
Niedergelassene Ärzte übernehmen Auffrischungsimpfungen in Duisburger Altenheimen
Bisher hatten mobile Teams der Stadt beziehungsweise der Feuerwehr die Bewohner und auch Mitarbeiter in den Heimen geimpft. Dies ist nach derzeitigem Stand nicht mehr vorgesehen, zumal die kommunalen Impfzentren in NRW zum 30. September schließen – eine Entscheidung der Landesregierung, die nicht bei jedem Träger gut ankommt.
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„Das soll kein Misstrauensvotum gegenüber den Ärzten sein“, sagt zum Beispiel Tim Liedmann aus dem Vorstand des Evangelischen Christophoruswerks, „wir sind auch bereits in Abstimmungsgesprächen zu den dritten Impfungen. Aber das bedeutet für uns nun einfach einen viel größeren organisatorischen Aufwand, weil wir die Ärzte erst einmal über den Impfstatus der Bewohner informieren müssen. Dieser ist leider nirgends digital erfasst beziehungsweise abrufbar.“
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Deshalb, so Liedmann, hätte er es sich gewünscht, wenn das „schnelle und pragmatische System mit den aufsuchenden Impfungen, das so Leben gerettet hat, beibehalten worden wäre“.
Awocura-Geschäftsführer: Abstimmung mit mobilen Teams der Stadt hat wunderbar funktioniert
Auch Michael Harnischmacher von der Awocura betont, wie wunderbar die Abstimmung mit den Verantwortlichen im Impfzentrum funktioniert habe. Er bezweifelt, dass die Auffrischungsimpfungen allein durch niedergelassene Ärzte in allen Häusern flächendeckend zu bewerkstelligen sind.