Essen-Altendorf. In Altendorf eröffnet nach den Ferien eine neue Kita. Die Plätze sind bereits vergeben. Wie sich die Versorgung im Essener Westen verändert.
In Altendorf eröffnet bald eine neue Kindertagesstätte mit 95 Plätzen. Der Neubau in der Hagenbeck ist nun fertiggestellt, nachdem es durch Corona zu Bauverzögerungen kam. Nach den Sommerferien ziehen dort die ersten kleinen Besucher ein, die Betreuungsplätze sind bereits vergeben. Sie sind begehrt, denn es gibt im Bezirk III noch immer keine hundertprozentige Versorgung.
Im zurückliegenden Kita-Jahr 2020/2021 lag die Versorgungsquote im Bezirk bei 93 Prozent für Kinder über drei Jahre, bei den Jüngeren nur bei rund 37 Prozent. Die neuen Quoten werden zum 30. September ermittelt. „Im Bezirk 3 werden darüber hinaus im Kita-Jahr 2021/2022 nach derzeitigem Planungsstand zwei Kitas mit ca. 165 Plätzen eröffnen. Im Kita-Jahr 2022/2023 eröffnen nach derzeitigem Planungsstand zusätzlich drei Kitas mit ca. 150 Plätzen“, teilt Stefanie Kutschker vom Jugendamt der Stadt Essen mit. „Aber richtig zufrieden können wir natürlich erst sein, wenn wir die Zielversorgungsquoten von 40 Prozent im U3-Bereich und 100 Prozent im Ü3-Bereich erreicht haben.“
Betreuung in fünf Gruppen
Bis dahin sind neu geschaffene Plätze wie die in der Stepke-Kita in Altendorf weiterhin sehr begehrt unter den Familien. „Das sieht alles so toll aus hier. Die Kinder könnten eigentlich jetzt schon kommen“, freut sich Birgit Hesselbarth beim Rundgang. Als Regionalleiterin ist sie bei Stepke für den Ausbau von Kitas in NRW zuständig. In der neuen Kita wird es fünf Gruppen geben mit 20 Plätzen für Kinder unter drei Jahren und 75 Plätzen für über Dreijährige.
An der Garderobe hängen schon Fotos der kleinen Gäste, damit sie sich am ersten Tag nach den Sommerferien zurechtfinden. Es gibt viel Platz zum Spielen, Toben und Entdecken – insgesamt knapp 900 Quadratmeter. Die Innenaufteilung besteht aus einem Drei-Raum-Konzept. Für jede Gruppe gibt es einen gemeinsamen Raum zum Spielen, einen ruhigen Nebenraum und eine Küche auf Augenhöhe der Kinder. Alle Zimmer sind bunt gestaltet und bieten eine Menge Spielzeug. „Wir haben von Schreinern extra Möbel für die Räume anpassen lassen“, erklärt Kita-Leiter René Oehl. In einem Raum gibt es eine Möbellandschaft mit grünem Teppich, vielen Kissen und Eulen am Fenster. Hier können sich die Kinder ausruhen und auch schlafen.
Essen wird vor Ort in der Kita zubereitet
In der Kita in Altendorf wird das Essen jeden Tag von einem Koch frisch zubereitet und die Kinder können dabei helfen, wenn sie wollen. Damit sollen sie ein Gefühl für den Umgang mit Lebensmitteln bekommen. An einem festen Tag in der Woche wird das Brot für das Frühstück selbst gebacken, an einem anderen werden die Zutaten für die Gemüsesuppe geschnitten. „Eine gesunde Vollverpflegung ist uns besonders wichtig. Die Kinder müssen weder Essen noch Trinken mitbringen“, erklärt der Kita-Leiter. In jedem Raum gibt es auch eine sogenannte Trinkbar. „Die Kinder sollen neben den Mahlzeiten selbst entscheiden können, wann und wie viel sie trinken wollen“, so Oehl.
Neben den Gruppenräumen gibt es auch eine Turnhalle mit vielen Nutzungsmöglichkeiten. Es können Schaukeln oder Netze angebracht werden, um die Motorik zu fördern. Außerdem werden die Kinder an die englische Sprache gewöhnt, zum Beispiel mit englischen Liedern, die gemeinsam gesungen werden. „Wir haben nicht den Anspruch, dass die Kinder perfekt Englisch sprechen, wenn sie auf die Schule wechseln. Aber zumindest haben sie sich mit der Sprache schon mal spielerisch befasst“, erklärt Oehl.
Kinder werden auch Zeit im Wald verbringen
Geplant sind außerdem feste Tage im Wald. Dort erleben die Kinder die Natur, komponieren eigene Waldlieder und bemalen Baumstämme. In den Badezimmern der Kita können auch Schaumpartys veranstaltet werden. „Wir haben große Wasserabläufe. Da kann man eine lustige Sauerei machen und die Kinder schon mal an das Element Wasser gewöhnen“, erzählt der Kita-Leiter.
Die Regionalleiterin ist gespannt, wie sich die Kita in Altendorf entwickelt. „Wir haben ein pädagogisches Konzept, aber wir schauen, was die Familien am Standort individuell brauchen. Also vielleicht sieht die Kita in einem Jahr auch schon wieder anders aus“, sagt Birgit Hesselbarth. Das Außengelände besteht zurzeit aus einer großen Wiese mit zwei Sandkästen. Der Ausbau soll in Kürze folgen. Dann sind auch Rutschen, Klettergerüste und Matschanlagen geplant.