Duisburg-Ruhrort. Tim Ostholt aus Ruhrort will die Plattform „Bürgerhilfe Deutschland“ gründen. Wie der Name vermuten lässt, hat der Duisburger große Pläne.
Tim Ostholt aus Ruhrort will die Internet-Plattform „Bürgerhilfe Deutschland“ aufbauen. Wie der Name vermuten lässt, hat der Duisburger große Pläne. Es geht ihm um „unbürokratische Hilfe von Bürgern für Bürger“ im ganzen Land.
Ostholt hat bereits losgelegt. Als er von der Flutkatastrophe an der Ahr und in der Eifel hörte, organisierte er eine Hilfslieferung mit Trinkwasser. Das war gar nicht so einfach, denn dem Ruhrorter wurde von der Duisburger Feuerwehr abgeraten, selbst in das Katastrophengebiet zu fahren. Ab Nürburgring sei kein Durchkommen mehr.
Duisburger will „unbürokratische Hilfe von Bürgern für Bürger“ organisieren
Der 33-jährige fand schließlich eine Lösung. Der Bürgerverein Mündelheim nahm die zwei Tonnen Trinkwasser, abgefüllt in 1,5-Liter-Flaschen, mit auf seiner bereits geplanten Tour in Richtung Hochwassergebiet. Die Mündelheimer lieferten es im Verteilerzentrum in Remagen ab.
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Ostholts Plan für die Bürgerhilfe: Jeden Mittwoch soll eine Spendenlieferung starten. Dabei setzt er vor allem auf neue Medien, TikTok und Instagram. Aber auch Facebook will er nutzen: „Ist zwar ein Dino, aber man erreicht immer noch eine Menge Leute damit.“
Er denkt an Events und Losaktionen nach dem Vorbild von „Aktion Mensch“
Den entsprechenden Facebook-Auftritt „Bürgerhilfe Deutschland“ gibt es schon. Nun will Ostholt einen Verein gründen. Er stellt sich vor, das Ganze groß aufzuziehen, demnächst Events zu veranstalten und Losaktionen nach dem Vorbild von „Aktion Mensch“ zu veranstalten. „Meine Überlegung ist: Wie kann ich möglichst viel bewegen?“
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In Sachen Organisieren hat Tim Ostholt bereits viel Erfahrung gesammelt. Auf seiner 2015 gegründeten Plattform „Final Gaming“ stellte er jahrelang Wettbewerbe auf die Beine, in denen sich professionelle Computerspieler messen. Inzwischen ist Final Gaming allerdings aufgelöst.
Zwei Tonnen Trinkwasser und 20.000 Anträge für Flutopfer auf den Weg gebracht
Am vergangenen Mittwoch schickte Ostholt, der auch mit Pokémon-Karten handelt, wieder eine Hilfslieferung Wasser nach Remagen auf die Reise. Dieses Mal waren auch noch 20.000 Anträge auf Soforthilfe im Gepäck. Die Formulare aus dem Internet hat er in einer Druckerei vervielfältigen lassen. Sie sollen an die Opfer der Flut verteilt werden. „Viele von ihnen haben ja keinen PC und keinen Drucker mehr“, hat sich der Duisburger überlegt.