Duisburg. In der 70. Folge der 3sat-Sendung „Museums-Check“ wird das Lehmbruck-Museum vorgestellt. Warum Zuschauer keine Minute Langeweile erleben.

Das Lehmbruck-Museum gehört zu den stillen Stars in der großen deutschen Museumslandschaft. Wie sehr sich ein Besuch in Duisburgs kulturellen Schmuckstück lohnt, erfahren die Fernsehzuschauer am 29. August in der Sendung „Museums-Check“ in 3sat.

Es ist die 70. Folge der 2010 begonnenen Serie, in der Moderator Markus Brock Museen erkundet. Jeweils eine halbe Stunde lang besuchen die Zuschauer mit ihm nicht nur Kunstmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eines der ersten war das Folkwang-Museum in Essen kurz nach der Eröffnung des neuen Chipperfield-Gebäudes 2010. Dabei begleiten Brock oft prominente Gäste, die kunstbegeistert, aber keine Experten sind. Sie sollen die Besucher-Perspektive einnehmen, so die Autorin und Regisseurin der SWR-Sendung Martina Klug.

Beuys-Jubiläum bildet einen Aufhänger

Sie und der Moderator waren jetzt mit dem achtköpfigen Drehteam fünf Tage lang in Duisburg, gefilmt wurde auch im Kantpark, in der Fußgängerzone mit ihren Brunnen, und dem Landschaftspark Nord. Und natürlich im Lehmbruck-Museum, „das viel zu unbekannt ist“, sagt Martina Klug. Das Haus stehe schon länger auf ihrer Liste, aber jetzt habe es zeitlich ebenso gepasst wie mit der Ausstellung „Alles ist Skulptur“, die eine Verbindung herstellt zwischen dem Bildhauer Wilhelm Lehmbruck und Joseph Beuys, der in diesem Jahr 100 geworden wäre. „Das Beuys-Jubiläum ist ein spannender Aufhänger.“

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.] Markus Brock begrüßt als Gast den Schauspieler und Fotokünstler Stefan Hunstein, der in den 1980er Jahren am Bochumer Schauspielhaus engagiert war. 1957 in Kassel geboren, stammt er aus einer kunstsinnigen Familie. Ende der 1970er Jahre war Joseph Beuys bei seinen Eltern zu Gast, beim Rundgang durchs Museum erinnert sich der Schauspieler auch an diese persönliche Begegnung.

Die Architektur des Museums fasziniert

„Ein Glücksgriff“, nennt Martina Klug den Gast Stefan Hunstein. Es sei gar nicht so einfach, sich diesem Skulpturenmuseum und besonders Beuys zu nähern. Hunstein erschließe Beuys’ Werk mit seiner persönlichen Sicht. „Offen, neugierig und begeisternd“ gelinge es ihm, Menschen an das Werk des Kunst-Revolutionärs vom Niederrhein heranzuführen.

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Mit der überraschenden Verbindung zu Lehmbruck werde eine weitere spannende Geschichte erzählt: Hatte sich Beuys doch bei der Verleihung des Lehmbruck-Preises nur wenige Tage vor seinem Tod 1986 in seiner Rede bedankt bei seinem „Lehrer“ Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) und gesagt, dass er durch die Begegnung mit Lehmbrucks Werken Künstler geworden sei. Faszinierend findet Martina Klug darüber hinaus, dass Sohn Manfred Lehmbruck Architekt des 1964 erbauten Museums war: „Gedächtnisraum für seinen Vater, kühner Entwurf und eine Architektur-Ikone der jungen Bundesrepublik.“

Philharmoniker gestalten eine Musikperformance

Kunst und Musik im Lehmbruck-Museum: Moderator Markus Brock, Regisseurin Martina Klug und die beiden Duisburger Philharmoniker Christoph Lamberty und Andreas Reinhard im Gespräch.
Kunst und Musik im Lehmbruck-Museum: Moderator Markus Brock, Regisseurin Martina Klug und die beiden Duisburger Philharmoniker Christoph Lamberty und Andreas Reinhard im Gespräch. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

„Architektonisch herausragend“, nennt auch Moderator Markus Brock das Museum, der nach zwölf Jahren „Museums-Check“ von sich behaupten darf, einen Überblick über die Museumslandschaft zu haben. „Ich bin völlig begeistert.“ Die Räume in dem „wunderschönen Museum“ ermöglichten einen ganz anderen Zugang zur zeitgenössischen Skulptur. Auch den Skulpturenpark zählt er dazu.

Gesprochen hat Brock mit Museumsdirektorin Söke Dinkla und Jessica Keilholz-Busch, Kustodin für Klassische Moderne und Wilhelm Lehmbruck. Versprechen kann Brock, dass die Sendung „keinen Moment langweilig“ wird. Als besondere Zugabe haben die Philharmoniker Christoph Lamberty (Schlagzeug) und Andreas Reinhard (Klarinette) eine Musikperformance gestaltet an den Instrumentenskulpturen der Stuttgarter Künstlerin Nevin Aladağ, die das Museum aktuell im Rahmen der Ausstellungsreihe „Sculpture 21st” in der Glashalle präsentiert.

>>1100 LEHMBRUCK-WERKE UND MEHR BEDEUTENDE KUNST

  • Das Lehmbruck-Museum beheimatet den Nachlass des bedeutenden Bildhauers der Moderne mit mehr als 1100 Arbeiten, dazu unter anderem Skulpturen von Alberto Giacometti, Henry Moore, Niki de Saint Phalle und Rebecca Horn sowie Gemälde von August Macke, Max Pechstein und Oskar Kokoschka.
  • Die 70. Folge der Sendung „Museums-Check“ wird ausgestrahlt am Sonntag, 29. August, um 18.30 Uhr in 3sat. Die Sendungen der Reihe sind in der Mediathek abrufbar unter https://www.3sat.de/kultur/museums-check