Duisburg. Edeka zieht nun doch nicht in eines der geplanten Torhäuser am Standort der alten Stadtbücherei in Duisburg ein. Wer stattdessen Mieter wird.

Die Entwicklung des „Torhaus-Areals“ an der Düsseldorfer Straße / Ecke Börsenstraße in der Innenstadt nimmt eine überraschende Wende. Die ersten Ankermieter stehen fest. Und einer, der seit Monaten als gesetzt feststand, ist nicht mehr dabei: Edeka. Stattdessen verkündet der Investor Fokus Development: Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) wird in das „Torhaus-Süd“, ehemals Volksbank, komplett und die AOK-Rheinland ins „Torhaus-Nord“, ehemals Stadtbibliothek, ziehen. Damit werden die Torhäuser Bürogebäude mit Tiefgaragenplätzen und einer kleinen Gastronomie im Torhaus-Nord.

Pläne, die Standortentwicklung mit einem Mix aus Büros, Handel und Gastronomie zu beleben, sind damit endgültig vom Tisch. Die VBG wird mit dem „Torhaus Süd“ ein sechsgeschossiges Büro- und Verwaltungsgebäude mit einer Tiefgarage errichten und das Gebäude nach Fertigstellung als ihre neue Duisburger Bezirksverwaltung und Anlaufstelle für ihre Versicherten und Kunden selbst nutzen. Bislang ist die VBG an der Wintgenstraße neben der Agentur für Arbeit angesiedelt. Konzipiert hat die Pläne für das südliche Torhaus das Hamburger Architekturbüro spine architects. Im Frühjahr kommenden Jahres soll der Bauantrag erfolgen, im Herbst 2024 sollen die Mitarbeiter dann in die Innenstadt umziehen.

Auch interessant

„Sowohl unsere Kundinnen und Kunden als auch die VBG-Beschäftigten der seit vielen Jahren in Duisburg ansässigen Bezirksverwaltung freuen sich schon sehr auf diesen zentralen Standort an der Düsseldorfer Straße, an dem wir unseren hohen Anspruch an Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit baulich umsetzen werden“, sagt Hendrik Hillebrand, Leiter der VBG-Bezirksverwaltung Duisburg.

Abriss bis Ende des Jahres

Da die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft das gesamte Gebäude selbst nutzen will, wird es im Erdgeschoss keine Gastronomie geben. Die kann es noch im Torhaus-Nord geben, in das die AOK-Rheinland als Ankermieter ins Erdgeschoss ziehen wird. Der Mietvertrag, so meldet Fokus Development, ist abgeschlossen. Auf 1700 Quadratmetern soll ein AOK-Haus entstehen, das „auch als Begegnungs- und Veranstaltungsstätte ausgebaut wird“, wie Oliver Hartmann, Regionaldirektor der AOK Ruhrgebiet, erklärt. Das Thema Gesundheit soll für die Krankenkassen-Kunden so noch erlebbarer gemacht werden. Bislang ist die AOK mit ihrer Geschäftsstelle an der Falkstraße ansässig.

Das Gebäude der alten Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße in Duisburg soll bis Ende des Jahres abgerissen werden.
Das Gebäude der alten Stadtbibliothek an der Düsseldorfer Straße in Duisburg soll bis Ende des Jahres abgerissen werden. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Mit der Präsentation des Ankermieters gibt Fokus Development zugleich auch den Startschuss für den Bau ihres Projektes „Torhaus Nord“. Bis Ende diesen Jahres soll die alte Stadtbibliothek abgerissen sein. Derzeit wird das Gebäude, das seit dem Umzug der Bibliothek an die Steinsche Gasse im Jahr 2015 leer steht, entkernt.

„Erste Adresse für innerstädtische Büroflächen“

Fokus will an diesem Standort ein sechsgeschossiges Geschäftshaus mit etwa 11.400 Quadratmetern Büro- und Gastronomieflächen errichten. Entworfen wurde das Gebäude von dem niederländischen Architekturbüro TCONCEPT aus Den Haag. Als Co-Architekt wurde das Duisburger Architekturbüro aib GmbH beauftragt. Der Bauantrag soll im im Herbst diesen Jahres gestellt werden, Ende 2023 soll das Gebäude bezugsfertig sein.

Auch interessant

Die beiden Torhäuser sollen, so wünschen es sich Investor und Stadt, „zu einer der ersten Adresse für innerstädtische Büroflächen“ werden. Das Investitionsvolumen der Gesamtentwicklung liegt bei etwa 100 Millionen Euro. „Wir freuen uns, mit der VBG einen namhaften weiteren Investor für diesen Standort gewonnen zu haben, so dass nun der Startschuss für beide Gebäude gefallen ist,“ erklärt Axel Funke, Vorstandsvorsitzender der Fokus Development AG, die auch selbst ins Torhaus-Nord als weiterer Ankermieter ziehen will.

Für Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link unterstreicht „der Start der Entkernungsarbeiten und die erfolgreiche Vermarktung der Torhäuser die Attraktivität des Bürostandortes Duisburg.“ Er sei „fest davon überzeugt, dass die Entwicklung an der Düsseldorfer Straße zudem positive Auswirkungen auf den Einzelhandel haben wird.“ Mit der Neugestaltung der Börsenstraße soll der Parallellauf zur Königstraße aufgewertet und attraktiver gestaltet werden.