Duisburg. In der Duisburger Fußgängerzone entstehen bis 2024 zwei mehrgeschossige Bürogebäude. Die Abrissarbeiten laufen. Edeka zieht auch mit ein.
In der Duisburger Fußgängerzone wird Platz gemacht für zwei Neubauten. Die Stadtbücherei und die Volksbank werden mit schwerem Gerät abgerissen für zwei mehrstöckige Bürogebäude mit Platz für Gastronomie – und Edeka.
Baustart-Ankündigungen, Ankermieter-Vorschläge, Pläne kamen und gingen. 2013 gab es noch die Idee, Primark nach Duisburg zu holen. Nach fünf Jahren Leerstand wird es jetzt aber ernst, 600 Baggerstunden braucht es, allein die Volksbank platt zu machen. Der Tresor ist leer, die Geldautomaten längst abtransportiert, das Klo hat keine Wände mehr und auch sonst sieht nichts mehr nach Bank aus im alten Gebäude an der Düsseldorfer Straße. Noch wird entkernt, bis Ende des Jahres soll es abgerissen sein. Die Bänker haben es sich längst im Innenhafen gemütlich gemacht.
100 Millionen Euro werden auf der Düsseldorfer Straße in Duisburg investiert
Die Fokus Development AG will mitten in der Fußgängerzone rund 100 Millionen Euro investieren. 2024 sollen hier das „Torhaus Nord“ und das „Torhaus Süd“ eröffnen mit Platz für „eine hohe dreistellige Zahl von Arbeitsplätzen“ sowie einer gemeinsamen Tiefgarage mit rund 200 Stellplätzen, sagt der Vorstandsvorsitzende Axel Funke.
An der Stelle der ehemaligen Volksbank entsteht mit dem Torhaus Süd ein siebengeschossiges Bürogebäude mit rund 8000 Quadratmeter Fläche, im Erdgeschoss soll Gastronomie einziehen. Gegenüber an der Stelle der alten Bücherei soll das Torhaus Nord entstehen – es wird sechs Etagen mit insgesamt 9100 Quadratmeter Fläche haben. Hier soll Edeka einziehen, außerdem will Fokus Development selbst Ankermieter werden.
Eingänge soll es sowohl von der Düsseldorfer Straße als auch von der Börsenstraße aus geben. Beide Straßen sollen belebt werden, erklärt Axel Funke. Auch die Straße selbst, aktuell wegen der Baustelle gesperrt und davor eher ein Trampelpfad, solle aufgewertet werden.
Für die Gestaltung des Süd-Tors zeichnet das Hamburger Architekturbüro „Spine Architects“ verantwortlich, das Nord-Tor ist in den Händen des niederländischen Architekturbüros Tconcept.
Sechsstelliger Betrag für die Entsorgung der Altlasten
Im Sommer wurden zunächst die historischen Gebäude an der Börsenstraße abgerissen, wurde containerweise Schutt, Holz und auch Asbest abtransportiert. „Wir werden einen sechsstelligen Betrag für die Entsorgung der Altlasten aus beiden Gebäuden investieren“, sagt Axel Funke.
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Die Keller der Häuser sind bereits verfüllt, die freie Fläche darauf wird jetzt als Arbeitsplatz für den Bagger dienen, der die Volksbank abreißen soll. Noch wird entkernt, aber ab der kommenden Woche werde dem Gebäude mit Großgeräten zu Leibe gerückt, sagt Michael Pfeiffer vom Unternehmen BST. Die Abrissarbeiten an der Stadtbücherei sollen voraussichtlich im Spätherbst beginnen.
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OB Link: Vom Forum bis zur Königsgalerie entsteht ein „wunderbarer Rundlauf“
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Oberbürgermeister Sören Link erklärte am Rande der Baustelle, dass dies „für die Innenstadt-Entwicklung ein zentraler Moment ist“. Die zusätzliche Frequenz werde auch dem Salvatorweg gut tun und ein „Schub für Duisburg“ bedeuten. Vom Forum aus mit dem Ausgang bei C&A könne man bis zur Königsgalerie laufen, über den Sonnenwall und die Königstraße entstehe so ein „wunderbarer Rundlauf“.
Axel Funke, der sich gemeinsam mit Link und Volksbank-Chef Thomas Diederichs als „positiv Duisburg-Verrückte“ bezeichnet, erklärte, dass „Corona auch für uns nicht einfach war“. Die Volksbank unterstütze jedoch den Mittelstand und damit auch sein Unternehmen maßgeblich.
Bürger kritisierten Abriss an der Börsenstraße
Als die Häuser an der Börsenstraße abgerissen wurden, gab es Kritik in den sozialen Medien, weil ihre hübschen Fassaden denkmalwürdig seien. Aber die Substanz war schlecht, und denkmalgeschützt waren die Gebäude auch nicht, sagte die Stadt.
Bevor beim Abriss der Stadtbücherei erneut Kritik erhoben wird, erklärt Funke nun, dass sich das Gebäude aus den 50er Jahren nicht umnutzen lasse. Denkmalwürdig sei es ebenfalls nicht.