Duisburg. „Salloura Sweets“ liegt nahe der Königstraße. Was die Backwaren und das kurz vor Corona eröffnete Café der Eheleute Yilmaz besonders macht.

Der Ausflug ins syrische Süßigkeiten-Paradies liegt nur ein paar Meter von der Königstraße in der Duisburger City entfernt. Nura Yilmaz und ihr Ehemann Yasin haben vor rund zwei Jahren das Café „Salloura Sweets“ eröffnet. Aufgetischt werden typische Kekse, kunstvolle Nester, gefüllt mit Nüssen und Baklava. Trotz Corona-Krise haben die beiden den Schritt nicht bereut.

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„Wir waren beide schon vorher im Dienstleistungsbereich selbstständig, bevor wir uns überlegt haben, ein Café zu eröffnen“, erklärt die 28-Jährige. Die Eltern der gebürtigen Duisburgerin stammen aus Jordanien, ihr Mann Yasin hat türkische Wurzeln. In beiden Ländern gehört Baklava zum Tee oder Kaffee dazu. „Aber die Sachen, die man hier bekommt, triefen und sind zu süß. Also haben wir überlegt, was man anders machen könnte.“

„Mabrouma“ heißt die Rolle, die mit Pistazien gefüllt wird.
„Mabrouma“ heißt die Rolle, die mit Pistazien gefüllt wird. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Süße Ware kommt direkt aus Istanbul nach Duisburg

Sie experimentierten und fanden eine Bäckerei, die die Miniatur-Teilchen mit Honig statt mit Rosenwasser verfeinert. Auch die Kekse sind zwar süß, aber nicht ganz so zuckrig.

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Hergestellt werden die Spezialitäten in einem Industriegebiet in Istanbul. „Dort gibt es die Infrastruktur. Hier hätten wir alles neu aufbauen müssen“, beschreibt Nura Yilmaz, warum sie das Baklava importieren. Yasin Yilmaz ergänzt: „In der Türkei leben viele geflüchtete Menschen aus Syrien, die das Handwerk beherrschen und keine Arbeit finden. Ich wollte helfen und vernünftige Arbeitsplätze schaffen.“

Jede Woche werden sie frisch beliefert. Yasin Yilmaz ist regelmäßig in Istanbul und schaut sich vor Ort die Produktion an. Auf Zusatz- und Konservierungsstoffe werde komplett verzichtet.

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Die Nester entstehen aus dünnen, langen Fäden – jeder einzelne kunstvoll gezogen. Kunden können sich Videos ansehen, wie die Leckereien entstehen. Eine andere Rolle heißt „Mabrouma“. Der Teig ummantelt Pistazien. „Nüsse sind sehr teuer, deshalb verwenden andere Bäckereien mehr Teig und weniger von den anderen Zutaten. Das ist bei uns anders“, vergleicht Nura Yilmaz. Es kommt vor, dass sie die Häppchen wie Chips vor dem Fernseher nascht. „Aber danach fühlt man sich nicht so unnatürlich voll.“

Blick ins Café „Salloura Sweets“: modern und trotzdem romantisch eingerichtet.
Blick ins Café „Salloura Sweets“: modern und trotzdem romantisch eingerichtet. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Das Café ist modern und trotzdem romantisch eingerichtet. Gäste können in gemütliche Ohrensessel versinken. Drinnen und draußen gibt es rund 50 Plätze. „Wir haben uns bewusst für die Innenstadt entschieden, weil viele Familien nach dem Shoppen noch einen Kaffee trinken wollen. Auch Kinder sind bei uns willkommen“, betonen die beiden. Sie sind selbst junge Eltern.

Vor Corona war das Lokal an der Claubergstraße gut besucht. In den vergangenen Monaten mussten sie auf „to go“ umsteigen – und haben zusätzlich einen Online-Shop aufgebaut, weil sie überzeugt sind: „Mit dieser Qualität können nicht viele mithalten.“ Trotzdem hoffen sie, dass die Laufkundschaft bald wieder auf die Königstraße zurück kehrt. „Die Nachfrage ist da.“

>> CAFÉ SALLOURA SWEETS: DIE ÖFFNUNGSZEITEN

• Das Café Salloura Sweets an der Claubergstraße 4 hat sieben Tage pro Woche geöffnet. Montags bis donnerstags sowie sonntags kann man von 11 Uhr bis 20 Uhr einkehren. Freitags und samstags bis 21 Uhr.

• „Wir haben festgestellt, dass auch am Sonntag viele Familien gerne eine Ausflug in die Stadt machen.“