Duisburg. Warum das Impfzentrum in Duisburg bisher nur Jugendliche ab 16 Jahren impft, aber gerne auch Zwölf- bis 15-Jährigen ein Angebot machen möchte.

Das Land NRW hat der Stadt Bottrop eine für Montag, 12. Juli, mit Kassenärzten geplante Impfaktion für Zwölf- bis 15-Jährige per Anweisung verboten. Im Impfzentrum hätte es dazu extra einen Tag der offenen Tür geben sollen. Eltern sollten mit ihren Kindern ohne Termin einfach vorbeikommen. Einzige Bedingung: Die Kinder hätten in Bottrop gemeldet sein müssen. Eine Idee, die nach Informationen unserer Redaktion auch im Impfzentrum in Duisburg ihren Anklang gefunden hat.

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Daraus ist „entgegen den Wünschen vieler Eltern“ aber nichts geworden, so der Bottroper Stadtsprecher Andreas Pläsken. Der Grund für das Verbot aus Düsseldorf: „Leider sind die finalen Abstimmungsgespräche zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit, der Ständigen Impfkommission und den zuständigen Landesministerien zu keinem Abschluss gekommen“, meldet die Stadt.

Impfzentrum in Duisburg möchte gerne Zwölf- bis 15 Jährige impfen

Die Verantwortlichen im Impfzentrum in Duisburg würden gerne grundsätzlich nicht nur Jugendliche ab 16 Jahren, sondern schon Kinder ab zwölf Jahren impfen – bei Einwilligung der Eltern und der jeweiligen Impflinge.

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Immerhin empfehle die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung für diese Altersgruppen bei besonderen Risiken beziehungsweise Vorerkrankungen. Aber auch ohne diese Voraussetzungen sei eine Impfung von Kindern und Jugendlichen nach ärztlicher Aufklärung und individueller „Risikoakzeptanz“, wie es in solchen Fällen heißt, schon jetzt möglich. Eigentlich.

Das Problem nach Angaben des Duisburger Impfzentrums: Ohne expliziten Erlass vom Land NRW haben zumindest die Impfärzte in den Impfzentren im Rahmen der sogenannten Staatshaftung derzeit keinen Versicherungsschutz, wenn sie Zwölf- bis 15-Jährige impfen – ob mit oder ohne Vorerkrankung. Das Risiko, falls nach diesen Impfungen doch mal Komplikationen oder Folgeschäden auftreten, könne und wolle allein deshalb niemand übernehmen.

Video-Schalte mit dem Ministerium

So sei es derzeit nur den Kinder-, Haus- oder Fachärzten vorbehalten, entsprechende Angebote zu machen. In einer Video-Schalte mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) haben die Verantwortlichen des Duisburger Impfzentrums das Thema nach eigenen Angaben erst kürzlich nochmals angesprochen. Man müsse jetzt abwarten, ob sich an den Vorgaben etwas ändert – zumal es aktuell mehr Impfstoff als Impfwillige gibt.

Das Land NRW hat deshalb nun eine Woche des Impfens ausgerufen. In den Impfzentren können sich alle ab 16 Jahren in den jeweiligen Städten nach Vorlage eines Ausweisdokuments ohne Termin ganz unbürokratisch impfen lassen. In Duisburg ist dies bereits seit Donnerstag, 8. Juli, möglich – bei zuletzt allerdings überschaubarer Nachfrage.

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