Duisburg. Mit Veranstaltern der freien Szene und „Neustart Kultur“-Förderung hat die Stadt den Kultursommer im Kantpark geplant. Diese Künstler treten auf.
Es könnte ein guter Sommer nach der Corona-Zwangspause werden – das hoffen jedenfalls die zahlreichen Veranstalter des ersten Duisburger Kultursommers im Kantpark. Das Kulturbüro der Stadt und sämtliche Locations bieten in einem Zelt Konzerte, Comedy, Podiumsdiskussionen auf. Auch das „Platzhirsch“-Festival wird integriert. Dank finanzieller Unterstützung vom Bund soll die arg Corona-gebeutelte Kulturszene wieder auf die Beine kommen.
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„Wir haben im vergangenen Herbst gemeinsam überlegt, wie man die Veranstalter und die Kulturszene unterstützen kann. Dabei stellte sich schnell heraus: Was fehlt, sind Live-Auftritte“, blickt Mit-Organisator Frank Jebavy von der Stadt Duisburg zurück. Zu den Plänen gesellte sich dann ein glücklicher Zufall, denn die Kulturstiftung des Bundes legte das Programm „Neustart Kultur“ auf. Die Stadt bewarb sich und bekam für ihr Konzept 200.000 Euro zugesprochen.
Zelt im Duisburger Kantpark bietet Platz für 350 Personen
„Wir haben im April die Zusage bekommen und alles schnell auf die Beine gestellt. Wir sind eine agile Verwaltung“, freut sich Karoline Hoell, Geschäftsführerin der Kulturbetriebe. Im Kantpark wird derzeit ein Zelt aufgebaut, das Platz für 350 Personen bietet. Wer sich ein Ticket kauft, willigt gleichzeitig ein, getestet, genesen oder geimpft zu sein und einen entsprechenden Nachweise mitzubringen. „Wir stellen die Infrastruktur zur Verfügung und haben andere Veranstalter mit ins Boot geholt“, beschreibt Frank Jebavy das Prozedere.
Zunächst seien nur Events von Donnerstag bis Freitag vorgesehen gewesen. „Aber wir haben schnell gemerkt, dass das nicht ausreicht.“ Mittlerweile ist der Mittwoch fest belegt und die Dienstage stehen im Zeichen der Bildenden Kunst.
Das Lehmbruck-Museum als Nachbar wird zur Beuys-Ausstellung Workshops im Kantpark anbieten. Am 27. Juli und 10. August beschäftigt sich Madalina Rotter mit künstlerischen Diagrammen und Mindmaps. Sabine Bazan betrachtet am 13. und 20. Juli die innere und äußere Form und lädt zum Pflanzenzeichnen ein.
Bröselmaschine, Philipp Eisenblätter oder Anja Lerch: Beliebte Duisburger mit dabei
Fünf Vertreter der Freien Szene zeigen ebenfalls Projekte, teilweise in Verbindung mit dem Platzhirsch-Festival, das vom 13. bis zum 15. August in den Kultursommer integriert wird. Vieles muss noch geplant werden. „Aber es ist natürlich ein großer Vorteil, dass wir die Infrastruktur nutzen können“, sagt Luise Hoyer. Die Teilnahme an den Platzhirsch-Aktionen bleibt kostenfrei, doch wie im vergangenen Jahr muss man sich auch hier registrieren und ein Ticket reservieren.
Das Programm ist so vielfältig wie die Szene selbst. Bekannte Duisburger werden auf der Bühne stehen. Anja Lerch bittet zum Singabend (15. Juli), Peter Bursch rockt mit der Bröselmaschine (17. Juli), Jupp Götz, Joshua Stephan und Hein Hox sind am 23. Juli zu Gast. Bettina Rutsch tut sich am 1. August mit den Kulturtechnikern zusammen. Die Humor-Fraktion kommt bei Wolfgang Trepper (7. August) und Kai Magnus Sting (20. und 22. August) auf ihre Kosten.
Stefan Schroer vom Lokal Harmonie freut sich: „In unseren kleinen Räumen ist an ein Corona-Konzept nicht zu denken. Wir haben uns in den vergangenen Monaten zu einem TV-Studio gemausert und viel gestreamt. Aber jetzt ist auch mal gut. Schön, dass es wieder los geht.“
Veranstalter Guido Jansen schickt Bademeister Schaluppke zum Auftakt am 14. Juli ins Rennen. „Ich hoffe, dass viele Leute kommen, wir haben ja keinen besonders langen Vorlauf.“
„Bora“-Team schickt Frida Gold als prominentesten Act ins Rennen
Eckart Pressler, der unter anderem Georg Göbel-Jakobi für den 31. Juli, besser bekannt als Ozzy Ostermann, verpflichtet hat, weiß allerdings: „In Oberhausen läuft auch ein Kultursommer und die Sachen waren ratzfatz ausverkauft.“
Für den 19. August hat Monochromat Booking den britischen Musiker Aynsley Lister verpflichtet. „Hoffentlich darf er dann auch einreisen“, sagt Oliver Ludley. Die Singer-Songwriter Philipp Eisenblätter, Wolfspelz und „Der Butterwegge“ haben nicht so eine lange Anreise und stehen am 12. August garantiert auf der Bühne.
Das soziokulturelle Zentrum am Stapeltor setzt mit einem Punk-Abend am 29. Juli einen alternativen Akzent. Am 25. Juli wird es außerdem eine Podiumsdiskussion zur Kultur in Duisburg geben.
Den wohl erfolgreichsten Act hat das Team des Grammatikoff-Nachfolgers „Bora“ verpflichtet. Frida Gold, bekannt geworden unter anderem mit dem Song „Wovon sollen wir träumen“, und die Poetry Slammer von Wortlautruhr wollen am 5. August abliefern. Ab 17 Uhr stimmt DJ Weslaxx die Zuschauer auf den Abend ein. Bora Erdogan, Namensgeber des Bora: „Wir freuen uns, dass wir dabei sind. Da muss man zu so einem Anlass auch mal einen raushauen.“
>> KULTURSOMMER IM KANTPARK: TERMINE IN DER ÜBERSICHT
14. Juli: Bademeister Schaluppke
15. Juli: Anja Lerch
16. Juli: Klaus Steffen ist Nicolas Dark/Antinational Embassy
17. Juli: Bröselmaschine
18. Juli: Klangkraft (Beginn: 16 Uhr) und Kaleidoskop
21. Juli: Maria Neumann und „Wir hatten was mit Björn“
22. Juli: Tsirani-Quartett und Mustafa Zekirov & Gäste
23. Juli: Jupp Götz & Joshua Stephan & Hein Hox
24. Juli: Marc Brenken’s Steel Town Funk
25. Juli: Podiumsdiskussion und Auftritt von „Waving the guns“
28. Juli: Kantpark/Kruste
29. Juli: Punk-Abend vom Soziokulturellen Zentrum Stapeltor
30. Juli: The Atriu,/Michael Bormann’s Jaded Hard
31. Juli: Georg Göbel-Jakobi
1. August: Die Kulturtechniker & Bettina Rutsch
4. August: Abend der Interkultur
5. August: Frida Gold & Poetry Slam
6. August: Anni Yu & Jan Benkest
7. August: Wolfgang Trepper
8. August: Retrogott & Hulk Hodn
11. August: Jochen Malmsheimer
12. August: Der Butterwegge/Eisenblätter/Wolfspelz
13. August bis 15. August: Platzhirschfestival
18. August: Jan Philipp Zymny
19. August: Aynsley Lister
20. August: Kai Magnus Sting
21. August: Bummelkasten (Beginn: 15 Uhr)
22. August: Kai Magnus Sting
Tickets gibt es ab sofort unter www.duisburger-kultursommer.reservix.de.