Duisburg. Festivals fallen aus, die Gastronomie strauchelt, und das Kindermuseum sucht nach Perspektiven. Corona hat die Duisburger Szene hart getroffen.

Corona hat die Kultur- und Gastroszene in Duisburg schwer getroffen. Veranstaltungen mussten in den vergangenen Monaten abgesagt werden, Kultureinrichtungen geraten ins Straucheln. Aktuell sucht das Kindermuseum Explorado am Innenhafen dringend Unterstützer. Auf Nachfrage dieser Redaktion erklären die Politiker der verschiedenen Fraktion der Bezirksvertretung Mitte, wie sie sich für die Szene einsetzen wollen. Außerdem schlagen sie Maßnahmen vor, wie die Innenstadt belebt werden könnte. Die SPD verweist darauf, dass es erst noch einen "gedanklichen Austausch auf bezirklicher Ebene geben wird". Der Vertreter der AfD hat sich nicht geäußert.

Junges Duisburg und FDP wollen mit Bußgeldern die Kulturszene fördern

Junges Duisburg und die FDP, die seit der Kommunalwahl eine Fraktion in der Bezirksvertretung Mitte bilden, schauen auf gute Beispiele in anderen Städten. "Wie in Bonn sollten die städtischen Einnahmen aus Corona-Bußgeldern den Corona-Geschädigten zugute kommen", schlagen sie vor. In Bonn sei beschlossen worden, der lokalen Kulturszene mindestens 115.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Bereits im vergangenen April waren schon einmal knapp 220.000 Euro aus Bußgeldern an die Kultur geflossen. "Wir könnten uns vorstellen, so etwas in Duisburg auch auf die in Duisburg-Mitte bedeutsame Gastronomie und Veranstaltungswirtschaft auszuweiten." Auch könne das Aussetzen der Parkgebühren in der Weihnachtszeit nur ein Anfang gewesen sein. "Die Erweiterung der Außengastronomieflächen muss bleiben und die Außengastronomie-Gebühren müssen auf Null gesetzt werden."

CDU sieht wenig finanziellen Spielraum für lokale Corona-Hilfen

Die CDU antwortet: "Der Bezirk Mitte besitzt mit den Bereichen Innenstadt, Dellplatz und Innenhafen drei Beispiele für zukunftsfähige innerstädtische Mischbebauung. Hier treffen Gastronomie, Einzelhandel, Büroflächen, Kultur- und Freizeitangebote aufeinander – Bereiche, welche sich gegenseitig begünstigen und voneinander abhängen. So verwundert es auch nicht, dass Corona dort vermutlich am stärksten zu spüren ist. Covid-19 ist jedoch eine globale Thematik und, auf Duisburg bezogen, als gesamtstädtisches Problem zu betrachten." Corona-Hilfen seien an vielen Stellen, natürlich auch im Bezirk Mitte, "von Nöten". "Leider stellt sich bekanntermaßen der städtische Haushalt als sehr prekär dar, so dass Hilfen, die über Bundes- und Landesmittel hinaus gehen, der Genehmigung der Bezirksregierung Arnsberg bedürfen."

Sollten wider Erwarten neue Finanzmittel auftauchen, die als Corona-Hilfen verwendet werden können, werde die CDU-Fraktion mit entsprechenden Verwendungsvorschlägen aufwarten. Das Kindermuseum im Innenhafen sei eine "tolle Einrichtung, die grundsätzlich unsere politische Unterstützung hat". Der Betreiber sollte nach Ansicht der Christdemokraten allerdings auch auf eine "familiengerechte Preisgestaltung" achten, um möglichst vielen Kindern den Zutritt zu ermöglichen. "Falls Fördermittel für einen dauerhaften Betrieb möglich sind, wird die CDU-Fraktion darauf achten, dass insbesondere für Grundschulklassen aus Duisburg ein gesonderter, besonders kostengünstiger Zugang möglich ist."

Die FRAKTION: "Situation ist nicht erst seit Corona prekär"

Die Linke und "Die PARTEI", zusammengeschlossen zu "Die FRAKTION", sind indes grundsätzlich dafür, Kultur- und Freizeiteinrichtungen in dieser Krisensituation zu fördern, "die ja nicht erst seit Corona prekär ist". Die Stadt solle die Szene mit der Schaffung von freien Räumen, finanziell und organisatorisch unterstützen.

Grünen wollen Dialog mit den Machern des Kindermuseums

Dr. Gabriele Siegert, Fraktionsvorsitzende von "Bündnis 90/Die Grünen" weiß: "Die Schließungen, vielleicht auch geringere Besuchszahlen während des gesamten Jahres, erzeugen für viele Duisburger Institutionen finanzielle Probleme." Grundsätzlich halten die Grünen das Kindermuseum für "einen Gewinn für Duisburg" und wollen deshalb in einen "Dialog über Fördermöglichkeiten eintreten".