Duisburg. An 6G, dem Mobilfunk-Standard der Zukunft, forschen nun auch Duisburger Wissenschaftler. Das kann die Technik, die im Hafen erprobt werden soll.

Obwohl der 5G-Standard für den Mobilfunk noch gar nicht flächendeckend eingeführt ist, geht die Forschung bereits den nächsten Schritt. An der Entwicklung von 6G beteiligt sich ein Konsortium von NRW-Hochschulen und Forschungseinrichtungen, das jetzt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als eines von bundesweit vier ausgewählt wurde. Beteiligt an dem mit rund 43 Millionen Euro dotierten Projekt sind die Universität Duisburg-Essen (UDE) und das Fraunhofer-IMS in Neudorf.

Auch interessant

Die Möglichkeiten der nächsten Mobilfunk-Kommunikation im Terahertz-Frequenzbereich sind noch Zukunftsmusik. „Der Unterschied zu 5G ist, dass die Erfassung der Umwelt hinzukommt. Da ergeben sich neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Robotern, der virtuellen Realität und Sicherheit sowie für autonome Fahrzeuge“, erklärt Prof. Dr. Thomas Kaiser.

Der Fachmann für Digitale Signalverarbeitung ist ebenso wie Prof. Dr. Andreas Stöhr vom Lehrstuhl für Optoelektronik auf dem Campus Duisburg beteiligt.

Vier Universitäten, Fraunhofer- und Max-Planck-Institute sind beteiligt

Außerdem beteiligt sind die Uni Bochum, die TU Dortmund und die RWTH Aachen, welche die Federführung im Forschungshub „6GEW“ hat, in dem außerdem vier Fraunhofer-Institute und das neue Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre (Bochum) beteiligt sind.

„6GEM“ vereint in NRW wissenschaftliche Exzellenz und Mobilfunkexpertise auf Netzwerk-, Material-, Komponenten-/Mikrochip- und Modulebene. Auch Erfahrungen in deren Umsetzung und weltweite Vernetzung sind vorhanden.

Das vierjährige Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz von der Produktion über die Logistik bis hin zum Menschen mit seinen Bedürfnissen nach Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Der Beitrag der UDE wird darin liegen, die Sende- und Funktechnologie für 6G zu entwickeln und den Mehrwert der 6G-Systeme für gesellschaftlich und industriell hoch relevante Einsatzfälle zu zeigen.

Zu diesem Zweck werden sieben Testfelder eingebunden und mit 6G-Systemen ausgerüstet, darunter ein digitaler Operationssaal der Uni Düsseldorf, ein „Smart Hospital“ des Uniklinikums Essen und eine großräumige Logistik im Duisburger Hafen. Andreas Stöhr kann dabei aufsetzen auf ein 5G-Projekt, das zusammen mit Stadt und Duisport ebenfalls im Hafen läuft.

>> FORSCHUNGSARBEIT SOLL BEREITS ANFANG AUGUST BEGINNEN

• Die Projektpartner bringen nun ihre Förderanträge auf den Weg, damit die Arbeit ab dem 1. August beginnen kann.

• Insgesamt fördert der Bund die Erforschung der 6G-Technologie mit bis zu 250 Millionen Euro. Ziel sei es, technisch unabhängig zu sein bei der Mobilfunktechnik, die im nächsten Jahrzehnt die Kommunikation erneut revolutionieren könnte, so das Forschungsministerium: „Unsere digitale Zukunft und unsere Kontrolle über die im Netz übertragenen Daten hängen entscheidend davon ab, dass wir jetzt bei der Entwicklung von Kommunikationstechnologien von Anfang an vorne dabei sind“, so das Forschungsministerium.

• Alle Informationen zum Projekt: www.6GEM.de