Duisburg. Mit 6,5 Millionen Euro von Land NRW und EU kann die Uni Duisburg-Essen ihre Terahertz-Forschung in Duisburg ausbauen.

An der Universität Duisburg-Essen entsteht ein deutschlandweit einmaliges Terahertz-Integrationszentrum (THzIZ). Um in neue Produktionsanlagen und Geräte am Campus Duisburg investieren zu können, erhält die Uni über 6,5 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln, teilt die Hochschule mit.

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Während die ersten 5G-Mobilfunkantennen gerade in Deutschland installiert werden, forscht die UDE bereits an Hochfrequenz-Technologien für übermorgen: an 6G Terahertz-Kommunikation mit mehr als 100 Gigabit/s Datenraten, an modernsten Radaren und anderen alltagstauglichen Anwendungen. Terahertz-Technik kann viel mehr, als Hunderte von Gigabit pro Sekunde zu übertragen: „Sie ermöglicht, die Position von Objekten hochgenau zu bestimmen und gleichzeitig ihre chemische Zusammensetzung zu analysieren. Die schnellen Wellen haben riesiges Potenzial“, sagt Prof. Dr. Nils Weimann.

Terahertz-Module für mobile und alltagstaugliche Anwendungen

„In der Medizintechnik könnte die für den Menschen ungefährliche Terahertz-Strahlung etwa bei der Untersuchung von Hautkrebs helfen“, erklärt Weimann. Andere medizinische Anwendungen für mobile THz-Sensoren sind die Analyse der Atemluft für die Diagnose oder die Abbildung der Fußsohle bei der Bewertung von Diabeteserkrankungen.

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Allerdings können solche neuen Systeme bislang noch nicht im Industriemaßstab kostengünstig hergestellt werden. Das neue Terahertz-Integrationszentrum soll dazu beitragen, das zu ändern. „Wir können unsere erfolgreiche Forschung nun gezielt ausbauen und innovative Terahertz-Module für mobile und alltagstaugliche Anwendungen bis zur Marktreife entwickeln“, freut sich Weimann.

Bereits heute werden an der UDE neuartige elektronische und optoelektronische THz-Halbleiter-Chips entworfen, unter anderem im Sonderforschungsbereichs MARIE. Am Zentrum für Halbleitertechnik und Optoelektronik (ZHO) wurde kürzlich das Labor „ForLab smartBeam“ eingerichtet: Die Forschung dort soll eine exakte und sichere Umfelderkennung für Roboter und autonome Fahrzeuge ermöglichen.

Modernste Produktionsanlagen und Messgeräte

Durch die erneute millionenschwere Förderung wird das ZHO jetzt weitere modernste Produktionsanlagen und Messgeräte erhalten. Die 6,5 Millionen Euro Förderung stammen aus dem Programm NRW.Forschungsinfrastrukturen und dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Aufgebaut und koordiniert wird das THzIZ von den Professoren Dr. Nils Weimann, Dr. Andreas Stöhr, Dr. Daniel Erni und Dr. Thomas Kaiser.