Duisburg. In einem 5G-Projekt wollen Hafen, Stadt und Uni digitale Logistik-Lösungen entwickeln. So könnten die auch den Verkehr in Duisburg entlasten.

Lastwagen, die gezielt Stellplätze anfahren, Lieferroboter und Drohnen, die sich in und zwischen den Terminals bewegen: Das könnte der Mobilfunkstandard 5G im Duisburger Hafen möglich machen. Im Projekt "5G.Logport Duisburg" wollen Hafengesellschaft, Stadt und Universität gemeinsam ein 5G-Testfeld im Hafen aufbauen, um innovative digitale Logistiklösungen mit Kunden und Partnern zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.

Startport spielt Schlüsselrolle bei Logistiklösungen für Duisburgs Hafen

Eine Schlüsselrolle spielt Startport, der Startup-Accelerator von Duisport mit seinen jungen Unternehmen. „Die Einführung des 5G-Standards im Duisburger Hafen ist die wichtigste Infrastrukturmaßnahme in dieser Dekade. Die Wertschöpfungsketten unserer Kunden werden in Zukunft davon abhängen. Mit diesem Projekt bieten wir unseren Kunden an, den Aufbau dieser wichtigen Zukunftsplattform aktiv mitzugestalten. Unsere Partner können ihr Know-how auf diesem Feld rasch entwickeln. Hier werden zwischen etablierten Unternehmen und jungen Startups rasch zukunftsfähige Allianzen entstehen“, erklärt Hafenchef Erich Staake.

Durch 5G gesamte Lieferketten in Echtzeit steuern

Das Testfeld-5G-Netz soll für die Unternehmen im Duisburger Hafen für die Entwicklung von Innovationen zu nutzen sein. Startport wird mit der 5G-Masterclass das zentrale Netzwerk für 5G-Startups in NRW zur Verfügung stellen und die Einbindung in die Pilotprojekte organisieren.

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Der Mobilfunkstandard 5G eröffnet die Chance, auch mobile Objekte miteinander zu vernetzen. 5G macht das „Internet der Dinge“ technisch erst möglich. Produkte mit Sensoren und 5G-Modulen lassen sich über die komplette Lieferkette in Echtzeit nachverfolgen und steuern. "Der Smart Port wirkt sich positiv auf die gesamte Stadt aus und kann eine Blaupause für weitere Anwendungen in den Feldern Logistik und Mobilität sein“, erklärt Andree Haack, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg. Das Projekt könne Firmen für Duisburg interessieren, einen Beitrag zum Strukturwandel leisten, hofft er.

Uni-Professor sieht große Chancen bei der Verkehrslenkung

Andreas Stöhr, Professor für Elektrotechnik an der Uni Duisburg-Essen (UDE), sieht auch im Anwendungsfeld Verkehrslenkung eine Chance im 5G-Netz. "Durch die Übertragung von Daten in Echtzeit kann der Zu- und Abfluss von Lkws zu den Terminals durch das latenzarme 5G-gestützte Verkehrsleitsystem effizienter gesteuert werden“, erläutert der Fachmann für Signaltechnik. Das entlaste nicht nur überfüllte Autobahnraststätten, sondern auch die Straßen und Bürger in Duisburg. Andreas Stöhr: "5G.Logport bietet die Möglichkeit, genau solche Anwendungsfälle konkret auf Herz und Nieren prüfen."

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◉ Zur Finanzierung des Projekts beteiligen sich die Partner am Förderwettbewerb 5G.NRW des NRW-Wirtschaftsministeriums. Geplant sind Gesamtausgaben in Höhe von 1,6 Millionen Euro, möglich wäre bei einer erfolgreichen Bewerbung eine Förderung von einer Million Euro.

◉ Starten soll "5G.Logport Duisburg" Anfang Januar 2022 und dann zwei Jahre laufen. "Wir rechnen uns gute Chancen für einen Zuschlag aus, weil bisher die 5G-Technologie in Binnenhäfen noch nicht verbreitet ist", sagt Startport-Geschäftsführer Peter Trapp.

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