Duisburg. Mit den Juni-Gehältern schütten die Duisburger Kliniken die Corona-Prämie an ihre Belegschaften aus. So viel bekommen die Mitarbeiter.

Über viereinhalb Millionen Euro Corona-Prämien schütten die Duisburger Kliniken mit den Juni-Gehältern an ihre Mitarbeitenden aus. Sie fallen in der Höhe unterschiedlich aus, weil die einzelnen Träger unterschiedlich viele Berufsgruppen innerhalb der Belegschaft beteiligen.

„Das war eine große Rechnerei“, erklärt Waldemar Gutwinski, Personalchef des Ev. Klinikums Niederrhein, warum die Auszahlung der Prämien, die das Bundesgesundheitsministerium bereits Mitte April angekündigt hatte, einige Zeit benötigte. Gezahlt wird nun nicht der gleiche Betrag für alle, sondern eine Summe, die abhängig ist vom Stellenanteil (Voll- oder Teilzeit) und der Dauer der Einsatzzeit an der „Corona-Front“ auf den (Intensiv)-Stationen und in den Notaufnahmen.

Unterschiedliche Berufsgruppen bei der Verteilung in Duisburg berücksichtigt

Zu beteiligen waren die Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen der Häuser, die sich letztlich in einer Betriebsvereinbarung auf die Berufsgruppen verständigten, die von der Corona-Prämie profitieren. Keine leichte Entscheidung im Detail, etwa bei den Fragen, ob nur das Pflegepersonal begünstigt wird, ob auch Auszubildende und Labor-Mitarbeitende oder Beschäftigte von Tochtergesellschaften oder Fremdfirmen, die auf den Corona-Stationen eingesetzt wurden, an der Prämie partizipieren sollten.

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Mit rund 1,84 Millionen Euro entfällt der größte Anteil in Duisburg auf die vier Helios-Kliniken (St. Johannes, Marienkrankenhaus, St. Anna, Homberg). Die Beschäftigten dürfen sich auf Beträge zwischen 350 und 1200 Euro freuen. „Nachdem die erste Prämie vorrangig die Wertschätzung der Leistung von Kolleginnen und Kollegen mit direktem Kontakt zu Covid-19-Patienten ausdrückte, soll die aktuelle Prämie allen Mitarbeitenden zugutekommen, da auch diejenigen, die nicht im direkten Kontakt zu Corona-Patienten standen, täglich ihren Beitrag zur Patientenversorgung in Zeiten der Pandemie beigetragen haben“, sagt Helios-Sprecher Valentin Riemer zur Maßgabe der Verteilung.

Die Belegschaften der Corona- und Intensivstationen habe aufgrund der größeren Belastung auch einen höheren Anteil erhalten. Ein Großteil der Mitarbeitenden habe darüber hinaus bereits im Februar eine „tarifliche arbeitgeberfinanzierte Prämie erhalten“.

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Auch einige Träger zahlten den Belegschaften eine Belohnung für den Einsatz

Rund 1,727 Millionen Euro schüttet das Ev. Klinikum Niederrhein (Fahrner Krankenhaus, Herzzentrum Meiderich, Bethesda, Ev. Krankenhaus Dinslaken, Johanniter Oberhausen) an die Mitarbeitenden der Pflege und der Funktionsdienste aus. Im Bethesda erhalten insgesamt 427 Mitarbeitende eine Prämie in Höhe von bis zu 2300 Euro, in den übrigen Häusern bekommen 1592 Beschäftigte jeweils bis zu 1379 Euro.

Die unterschiedliche Höhe erklärt sich auch damit, dass bei der ersten Corona-Prämie des Bundes (133.740 Euro) die Belegschaft des Bethesda berücksichtigt wurde. Die Beschäftigten in den übrigen Häusern des Klinik-Verbundes erhielten eine finanzielle Anerkennung ihres Arbeitgebers.

Sana beteiligt auch Reinigungsdienst und Servicekräfte

Die Sana Kliniken haben in diesem Jahr erstmals eine Corona-Prämie vom Bund in Höhe von rund 564.000 Euro erhalten. „Die Prämie verteilt sich auf Mitarbeitende, die abhängig von ihrem Tätigkeitsbereich, in der Pflege sowie als MRTA, als Hebammen, in der Anästhesie- und OP-Pflege, in der Endoskopie, in Fachambulanzen, in der Zentralen Notaufnahme, als Pflegeschüler, in der Therapie sowie in der Reinigung, dem Patientenbegleitdienst und Service eingesetzt sind“, erklärt Sana-Sprecherin Ute Kozber. „Die Prämie ist gestaffelt in drei Gruppen und reicht von 270 bis 1000 Euro.“

Insgesamt bekommen rund 1200 Sana-Beschäftigte einen Bonus. Ihr Arbeitgeber hat bislang keine eigene Prämie gezahlt.

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Johanniter: Anerkennung auch für Ehrenamtliche und Praktikanten

Rund 482.000 Euro verteilt das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen mit dem Juni-Gehalt an seine Belegschaft. „Beschäftigte, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember 2020 zur Bewältigung der Pandemie eingesetzt sind oder waren, erhalten eine Einmalzahlung, die sich für Vollbeschäftigte auf bis zu 1800 Euro beläuft, wenn sie in diesem Zeitraum für mindestens einen Monat in diesem Bereich eingesetzt waren“, erläutert Sprecherin Sandra Kalkmann.

Bedacht werden nicht nur Mitarbeiter aus den Pflege- und Funktionsbereichen, sondern auch Auszubildende und Assistenzärzte sowie Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes, Mitarbeitende des Johanniter-Dienstleisters Cebona (Catering, Küche). Eine kleine Anerkennung gibt’s selbst für Praktikanten und Ehrenamtliche, die im vergangenen Jahr Einsätze im Krankenhaus am Kreuzacker absolviert haben.

>> BELOHNUNG FÜR DURCH CORONA BESONDERS BELASTETE BESCHÄFTIGTE

  • Die Corona-Prämie hat das Bundesgesundheitsministerium an 220 NRW-Kliniken ausgeschüttet, um damit die mit der Behandlung der Covid-19-Patienten besonders belasteten Beschäftigten mit einer Einmal-Prämie zu belohnen. Ärzte und Mitarbeiter der Psychiatrie hat der Gesetzgeber explizit von einer Prämienzahlung ausgeschlossen.
  • Über die Verteilung von rund 4,6 Millionen Euro in den Duisburger Kliniken haben die Geschäftsführungen im Einvernehmen mit den Mitarbeitervertretungen und Betriebsräten in den Häusern entschieden, die Regelungen wurden in einer Betriebsvereinbarung formuliert.