Duisburg. Der Sana-Konzern will in Duisburg 39 Stellen bis Jahresende streichen. Dagegen gab es erneut Protest – diesmal vor dem Bertha-Krankenhaus.
Mit Trillerpfeifen, Fahnen und Bannern protestierten rund 30 Menschen am Dienstagmittag vor dem Bertha-Krankenhaus in Rheinhausen erneut gegen die Kündigung von Service-Kräften. Die psychiatrische Klinik gehört zum Sana-Konzern, der 39 Stellen in Duisburg bis zum Jahresende streichen will.
An der Kundgebung beteiligten sich Pflegekräfte sowie Verdi-Angehörige. Sie nutzten ihre Mittagspause für die Protestaktion, wie es bundesweit viele Mitarbeiter in diesen Tagen tun. In mehreren kurzen Wortbeiträgen wandten sich die Vertreter von Verdi und den Linken, aber auch anderer Klinikkonzerne an die Teilnehmer und drückten ihre Solidarität aus.
Betriebsrat fordert Erhalt der Arbeitsplätze in Duisburg
„Kündigungen ohne Konzept sind nicht durchführbar“, kritisierte Helmut Böckeler, Betriebsratsvorsitzender der Sana Kliniken Duisburg. Ohne die Hilfskräfte der Tochtergesellschaft Sana DGS Pro Service, die Patienten zu Untersuchungen bringen, Essen holen, an der Pforte sitzen und sich um die Wäsche kümmern, steige die Belastung der eigentlichen Pflegekräfte noch mehr. „Die sind ohnehin schon an ihre Grenzen gelangt, zusätzliche Arbeit könnten sie nicht mehr verkraften. Wir fordern deshalb den Erhalt aller Arbeitsplätze“, sagte er.
45 Minuten etwa dauere es allein, einen Patienten zum Röntgen zu bringen und wieder ins Bett zu lagern, dazu komme der Papierkram.
Gewerkschaft: Bislang gab es kein Angebot
Weitere Anforderungen an die Pflegekräfte schließt die Geschäftsführung von Sana aus – die Aufgaben sollen voraussichtlich auf externe Dienstleister übertragen werden. Böckeler beruhigt das nicht: „Eingespart werden die Kräfte trotzdem und auf den Stellenschlüssel der Pflegekräfte übertragen.“
Ein Angebot seitens der Geschäftsführung habe es bisher noch nicht gegeben, kritisiert Nina Dusper, Gewerkschaftsmitglied und Vertrauensfrau für die Pflegekräfte in der psychiatrischen Klinik.
Die Geschäftsführung der Sana-Tochtergesellschaft wollte dem Betriebsrat nach ursprünglichen Aussagen Verhandlungen über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan anbieten.