Nachdem Sarah Philipp und Sören Link die Kandidatur für den SPD-Vorsitz zurückgezogen haben, gibt es doch einen Gegenkandidaten für Özdemir.
Duisburg. Für den Vorsitz im SPD-Unterbezirk Duisburg gibt es einen zweiten Einzelkandidaten neben dem Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir. Beim Parteitag, ein Termin steht noch nicht fest, wird sich auch Dr. Norbert Fabian zur Wahl stellen.
„Ich habe dem Parteibüro angekündigt, dass ich für den Fall, dass keine weiteren aussichtsreichen Kandidaturen erklärt werden, für den SPD-Unterbezirksvorsitz kandidieren werde“, so der Rheinhauser. Er wolle damit dem Eindruck entgegentreten, dass die Wahl von Özdemir zum Vorsitzenden „nach dem von ihm mit verursachten, parteiinternen Streit nunmehr quasi eine Selbstverständlichkeit sei“, so der 72-Jährige: „Ob Mahmut Özdemir den Unterbezirk einen und befrieden kann, daran habe ich erhebliche Zweifel.“
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Bei der vorherigen Duisburger Vorstandswahl bereits gegen Ralf Jäger angetreten
Er wolle, dass es eine Alternative gibt, so Fabian. Deshalb sei er auch schon bei der letzten Vorstandswahl gegen den damaligen Parteichef Ralf Jäger angetreten. Seit dessen Rückzug Ende 2019 wird die Partei kommissarisch von Sarah Philipp geführt. Die Landtagsabgeordnete wollte sich gemeinsam mit OB Sören Link als Doppelspitze zur Wahl stellen. Nachdem die dafür erforderliche Satzungsänderung auf dem Parteitag am vergangenen Samstag scheiterte, hatten Philipp und Link ihre Kandidatur zurückgezogen (wir berichteten).
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Für den Fall seiner Wahl kündigt der Rheinhauser an, „die Dinge offener zu gestalten“. So sollten etwa Vorstandssitzungen weitgehend offen sein für die Vorstände der Ortsvereine, verstärken will er die Zusammenarbeit der Partei mit anderen Organisationen der Stadtgesellschaft: „Die Partei soll wieder verstärkt inhaltliche Diskussionen führen, an denen die Basis beteiligt wird.“
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Norbert Fabian: Bezirksvertreter und SPD-Kandidat für die Europawahl
Norbert Fabian, pensionierter Lehrer für Geschichte, Sozialwissenschaften und Religion, ist seit über 40 Jahren aktives Parteimitglied, seit Mitte der 1980er Jahre im Ortsverein Rheinhausen-Mitte, wo er als Bildungsreferent, Schriftführer und stellv. OV-Vorsitzender fungierte. Er war Bezirksvertreter und kandidierte auf der SPD-Liste für die Europawahl. Sozial- und Beschäftigungspolitik, regionale Wirtschaftsförderung, sowie die Verbindung von Arbeit und Umwelt nennt er nebst der Friedenspolitik als seine Schwerpunkte. Mit einem Lehrauftrag für historische Gesellschaftswissenschaft ist er Dozent der Ruhruni Bochum und ist Autor von drei Büchern Sozial- und Gesellschaftsgeschichte und zur Sozialethik.
WAHL MUSS AUF EINEM PRÄSENZPARTEITAG ERFOLGEN
- Ein neuer Parteivorstand der Duisburger SPD sollte eigentlich schon längst gewählt sein. Weil die Statuten allerdings eine Präsenzwahl vorschreiben, während der Corona-Pandemie Versammlungen aber verboten waren, ist der kommissarische Vorstand auch anderthalb Jahre nach dem freiwilligen Rückzug von Ralf Jäger weiter im Amt.
- Am kommenden Samstag, 3. Juli, gibt es eine erneute Parteiversammlung, dort bestimmen Delegierte der Duisburger Sozialdemokraten allerdings die Kandidaten für die vier Duisburger Landtagswahlkreise. Ein Termin für einen Präsenzparteitag, der den Vorstand wählt, gibt es noch nicht, er wird möglicherweise erst nach der Bundestagswahl am 26. September stattfinden.
