Duisburg. Die Zahl der angemeldeten Prostituierten hat sich nach dem Lockdown halbiert. Bordell-Betreiber blicken mit gemischten Gefühlen auf den Re-Start.

Im Mai 2020 waren 662 Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter in Duisburg angemeldet. Mit dem Stichtag 16. Juni 2021 sind es laut Stadtsprecher Falko Firlus nur noch 295 registrierte Prostituierte.

Viele Frauen, die an der Vulkan- und Charlottenstraße arbeiten, stammen aus Rumänien und Bulgarien. Die meisten von ihnen sind während des Corona-Lockdowns zurück gekehrt. Die Betreiberin des Haus 69 schaut aber auch aus anderen Gründen mit gemischten Gefühlen auf die Wiedereröffnung. „Die meisten haben in den vergangenen Jahren die Sommermonate in der Heimat verbracht, weil ihr Kinder Ferien hatten. Ich bin gespannt, wie viele zurückkehren werden.“

Zahl der Sexarbeiterinnen in Duisburg hat sich halbiert

Andere hätten sich, illegalerweise, mit Wohnungsprostitution über Wasser gehalten. Wie viele Wohnungen in Duisburg von einer Person dafür genutzt werden, ist der Stadt nicht bekannt. In 44 Fällen wurden in den vergangenen Monaten Ordnungswidrigkeiten angezeigt.

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Nur sobald mehr als eine Person die Prostitution in einer Wohnung ausübt, handele es sich um eine so genannte Prostitutionsstätte, für die eine Erlaubnis nach dem Prostitutionsschutzgesetzt erforderlich ist. „Neben den Prostitutionsstätten an der Vulkanstraße gibt es im Duisburger Stadtgebiet sieben weitere Betriebe“, so die Stadt.

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14 Zimmer können im Haus 69 an der Charlottenstraße vermietet werden. Zuletzt waren es nur noch wenige Frauen, die dort dauerhaft ihre Dienste anboten. Die meisten mieteten sich tageweise ein. „Der Lockdown war für alle eine schwierige Zeit.“ Die beantragten Finanzhilfen seien nicht in dem Maße geflossen wie angekündigt.